SC Freiburg: Kwon will südkoreanischen Wehrdienst umgehen
Von Christian Gaul

In Südkorea ist es üblich, dass auch Profisportler nicht vom Militärdienst befreit sind. Der SC Freiburg versucht nun, seinen Spieler Chang-hoon Kwon diesen Dienst nicht antreten zu lassen - die Argumentation der Breisgauer ist dabei nachvollziehbar.
Üblicherweise müssen Südkoreaner spätestens am Jahresende ihres 26. Geburtstags einen 20-monatigen Militärdienst ableisten. Bei Kwon wäre der Stichtag der 31.12.2020, doch der Spieler selbst und dessen Verein wollen von einer Ausnahmeregelung profitieren.
Verpasste Asien-Meisterschaft als Rettung?
Denn der südkoreanische Verband belohnte die gesamte Mannschaft, die 2018 bei den Asienspielen im Fußball-Finale die Japaner bezwang, mit einer "Verschonung" vom Militärdienst. Auch der Star Heung-min Son durfte dadurch seinen Zeit bei der Armee auf vier Wochen verkürzen.
Der SC Freiburg argumentiert nun, dass auch Kwon dieser Mannschaft angehört hätte, wenn er nicht aufgrund eines rund zweieinhalb Monate vor dem Turnierstart erlittenen Achillessehnenrisses ausgefallen wäre, berichtet transfermarkt.de.
Demnach erbitten die Breisgauer eine verkürzte Dienstzeit oder zumindest einen Aufschub, bis Kwon seine aktive Karriere beendet hat. Ob sich die südkoreanischen Behörden darauf einlassen, bleibt abzuwarten.
Kwon kam im Sommer 2019 aus Dijon nach Freiburg, seine Vertragslaufzeit wurde geheim gehalten. Die französische L'Équipe ging damals von einem Vertrag bis 2021 aus. Sollte das Anliegen des Spielers also abgelehnt werden, sind weitere Auftritte für den SC unwahrscheinlich.
Aktuell fällt Kwon zudem wegen einer positiven Corona-Diagnose bis auf Weiteres aus.