Saisonstart missglückt: Diese 5 Probleme bremsen den VfB Stuttgart

Der VfB Stuttgart muss in der noch jungen Saison mit einigen neuen Herausforderungen klarkommen. Wir werfen einen Blick auf die fünf größten Probleme im Klub.
Der VfB ist noch nicht in Topform.
Der VfB ist noch nicht in Topform. / THOMAS KIENZLE/GettyImages
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Der VfB Stuttgart ist mit einer 1:3-Niederlage gegen Freiburg und einem 3:3-Unentschieden gegen Mainz enttäuschend in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Der amtierende Vize-Meister befindet sich in der Tabelle lediglich auf dem 14. Platz. Zwar hat der VfB phasenweise starken Fußball gespielt, jedoch sind einige Schwierigkeiten nicht zu leugnen. Wir werfen einen Blick auf die fünf größten Problempunkte beim VfB Stuttgart.

1. Innenverteidigung nicht adäquat ersetzt

Ein wenig musste man sich über die Transferpolitik der Stuttgarter schon wundern. Während gefühlt Stürmer im Wochentakt für viel Geld verpflichtet wurden, hat der Klub bei den Planungen in der Defensive den Schwaben in sich entdeckt. Rund 46 Millionen Euro hat der Verein für das Top-Duo der vergangenen Saison, Waldemar Anton und Hiroki Ito, eingenommen. Wirklich viel investiert haben die Verantwortlichen im Gegenzug nicht. Jeff Chabot kam für vier Millionen Euro. Zudem konnten die aktuell verletzten Anthony Rouault und Leonidas Stergiou für insgesamt fünf Millionen Euro fest verpflichtet werden. Obwohl sich schon andeutete, dass der VfB kaum fitte Innenverteidiger im Kader hat, entschied sich die Klub-Führung, mit Ameen Al-Dakhil einen weiteren verletzten Verteidiger zu holen.

Folgerichtig ist es überhaupt nicht überraschend, dass die Abwehr aktuell eklatante Probleme hat. Gegen Freiburg musste Angelo Stiller hinten in der Kette neben Chabot ran, gegen die Mainzer war es dann Youngster Anrie Chase. Die logische Konsequenz waren fünf Gegentore aus den ersten beiden Bundesliga-Spielen.

Schwierigkeiten offenbarte die Abwehr aber nicht nur gegen den Ball, sondern vor allem im Aufbauspiel. Chabot ist mit dem Ball am Fuß um einiges schwächer als Anton und Ito. Ein ernstzunehmendes Problem, zumal der Hoeneß-Fußball auf spielstarke Abwehrspieler ein Stück weit angewiesen ist. Die etwas kuriose Kaderpolitik kann dem VfB hier noch gehörig auf die Füße fallen.

2. Probleme hinten rechts

Die Rechtsverteidiger-Position ist aktuell eine ganz klare Schwachstelle. Josha Vagnoman kommt gerade erst von einer Verletzung zurück, weshalb zuletzt Pascal Stenzel gesetzt war. Der 28-Jährige ist jedoch insbesondere in der Defensivbewegung ein Sicherheitsrisiko und lässt sich zu leicht überspielen. Für die ohnehin schon wacklige Verteidigung ist dies ein großes Problem. Dieses könnten Vagnoman und Al-Dakhil zumindest mittelfristig beheben. Zudem könnte auch ein Systemwechsel hin zur Dreierkette Abhilfe schaffen.

3. Keine klare Stamm-Mannschaft

In der Vorsaison nahm Sebastian Hoeneß meist nur wenige Wechsel vor und konnte auf eine Elf zurückgreifen, die einfach im Flow war. Nun ist der Kader zwar in der Spitze ein wenig schwächer, dafür aber um einiges breiter. Dies gilt insbesondere für die offensiven Positionen. Angesichts der Dreifach-Belastung wird Hoeneß zur Rotation gezwungen sein - wie gut das jedoch funktioniert, bleibt abzuwarten. Für die Automatismen sind zu viele Wechsel natürlich nicht unbedingt förderlich. Zudem hat der Klub einige Ausfälle zu verkraften und muss nach den Abgängen wichtiger Spieler die vielen Neuzugänge integrieren. Hierbei zahlt der VfB gewissermaßen ein wenig den Preis für die Champions-League-Qualifikation.

4. Einige Spieler noch nicht in Topform

Viele Klubs haben Probleme damit, dass einige Spieler nach den großen Turnieren im Sommer noch nicht bei 100 Prozent sind. Beim VfB wird dies bei gleich mehreren Kandidaten deutlich. Enzo Millot ist nach seiner Teilnahme bei den Olympischen Spielen noch nicht bei gewohnter Form. Gleiches gilt für Deniz Undav, der nach der EM und dem langwierigen Wechsel-Theater erst in die Saison finden muss. Chris Führich und Maximilian Mittelstädt scheinen ebenfalls noch Nachholbedarf zu haben.

5. Chancenverwertung

Insbesondere im Mainz-Spiel war die Chancenverwertung neben der Abwehrarbeit und der rätselhaften Schiedsrichter-Leistung das eklatante Problem. Zwar erzielten die Schwaben drei Tore, jedoch hätten es gut und gerne fünf oder sechs Stück sein können. Mit Serhou Guirassy ist natürlich ein gutes Stück Abgezocktheit vor dem Tor abhanden gekommen, jedoch dürften auch andere Gesichtspunkte eine Rolle spielen. Nachdem die Schwaben in der vergangenen Saison frei aufspielen konnten, ist nun die Druck-Situation eine andere. Dies kann sich auch negativ auf die Chancenverwertung auswirken.


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