Saisonfazit FC Bayern Frauen: Die Noten für die Münchner Defensive
Von Daniel Holfelder
Die Saison ist zu Ende. Die Frauen des FC Bayern haben die Titelverteidigung verpasst und mussten sich dem VfL Wolfsburg geschlagen geben. 90min nimmt die Münchnerinnen genau unter die Lupe und zieht ein Saisonfazit. Heute im Check: Die Defensivabteilung der Bayern-Frauen.
Die Noten für die Münchner Defensive
1. Laura Benkarth (Tor)
An den ersten zehn Spieltagen hütete die Stammkeeperin neun Mal den Münchner Kasten, behielt fünf Mal eine weiße Weste und musste sechs Mal hinter sich greifen. Dann musste sich die gebürtige Freiburgerin einer Knieoperation unterziehen und fiel für den Rest der Saison aus. Es ist wohl nicht vermessen zu behaupten, dass mit der 29-Jährigen zwischen den Pfosten in allen Wettbewerben - Meisterschaft, Champions-League, Pokal - mehr drin gewesen wäre.
Bewertung: 7/10
2. Janina Leitzig (Tor)
Die Benkarth-Vertreterin gab vor allem in der entscheidenden Saisonphase eine denkbar schlechte Figur ab. In der Champions League gegen PSG patzte sie im Hin- wie im Rückspiel, im Bundesliga-Top-Duell gegen Wolfsburg wurde die 23-Jährige sogar zur Halbzeit ausgewechselt.
Bewertung: 3/10
3. Hanna Glas (Rechte Außenverteidigung)
Die Schwedin stand in 19 Bundesligaspielen auf dem Rasen, erzielte vier Tore und gab zwei Vorlagen. Auch in der Champions League kam die 29-Jährige in jeder Begegnung zum Einsatz. Glas ist defensiv eine Bank, nach vorne muss sie aber gerade in den Topspielen mehr Akzente setzen.
Bewertung: 7/10
4. Maximiliane Rall (Rechte Außenverteidigung)
Rall kam im Sommer aus Hoffenheim und hat eigentlich eine fantastische Saison hinter sich. Die vielseitige Nationalspielerin, die sowohl auf den defensiven als auch auf den offensiven Außenbahnen eingesetzt werden kann, steht mit zehn Treffern hinter Lea Schüller (16) auf Rang zwei in der internen Torschützenliste. Umgerechnet auf die Einsatzminuten hat die 28-Jährige alle 96 Minuten getroffen - Liga-Bestwert hinter Wolfsburgs Ewa Pajor (Die Polin ist allerdings Mittelstürmerin). Trotzdem wird sich Rall über die entscheidende Saisonphase mit den insgesamt vier Duellen gegen PSG und den VfL Wolfsburg gewaltig ärgern. Im Hinspiel gegen Paris musste sie die ersten 60 Minuten von der Bank aus verfolgen, in den übrigen drei Partien war sie coronabedingt komplett außen vor.
Bewertung: 8/10
5. Giulia Gwinn (Linke Außenverteidigung)
Nach ihrem Kreuzbandriss im Herbst 2020 hat sich Gwinn in dieser Saison eindrucksvoll zurückgemeldet. Die 22-Jährige, die häufig auch auf der rechten Seite verteidigte, absolvierte 20 Bundesligaspiele und sammelte dabei acht Scorerpunkte (Fünf Tore, drei Vorlagen). Auch in der Champions League kam die ehemalige Freiburgerin auf sieben Einsätze in acht Partien und steuerte ein Tor sowie einen Assist bei.
Bewertung: 7/10
6. Carolin Simon (Linke Außenverteidigung)
Die 29-Jährige kam auf zwei Tore und sechs Vorlagen in 16 Bundesliga-Einsätzen. Im Champions League-Rückspiel gegen PSG rückte sie aufgrund der vielen Coronaausfälle ins Mittelfeldzentrum und machte ihre Sache mehr als ordentlich. Trotzdem muss sich die gebürtige Kasselerin in der nächsten Saison steigern: Es geht um die Verlängerung ihres 2023 auslaufenden Vertrags.
Bewertung: 6/10
7. Marina Hegering (Innenverteidigung)
Beim Gewinn der Meisterschaft im letzten Jahr spielte die Abwehrchefin eine tragende Rolle. In dieser Saison kam die 32-Jährige, die nun zum VfL Wolfsburg wechselt, verletzungsbedingt nur auf fünf Bundesliga-Einsätze. Der lange Ausfall der gebürtigen Bocholterin ist ein wesentlicher Grund für die verpasste Titelverteidigung.
Bewertung: 3/10
8. Glodis Viggosdottir (Innenverteidigung)
Die Isländerin war in der Innenverteidigung gesetzt und absolvierte fast jedes Spiel in dieser Saison. Gerade in den entscheidenden Partien muss die 26-Jährige jedoch zulegen und noch mehr Präsenz zeigen.
Bewertung: 7/10
9. Saki Kumagai (Innenverteidigung)
Vor der Saison als siebenmalige Champions League-Gewinnerin aus Lyon gekommen, blieb die Japanerin deutlich hinter den Erwartungen zurück. Insbesondere in der entscheidenden Saisonphase war die 31-Jährige eher Unsicherheitsfaktor denn Stabilisator. Im nächsten Jahr erwarten sich die Bayern-Verantwortlichen sicher mehr von der Defensivspezialistin, die in der Bundesliga 21 Mal eingesetzt wurde.
Bewertung: 4/10
10. Carina Wenninger (Innenverteidigung)
Die Österreicherin hatte gegenüber Viggosdottir und Kumagai meist das Nachsehen, kam aber dennoch auf 14 Bundesliga-Einsätze. Der Vertrag der 31-Jährigen, die seit 15 Jahren im Verein ist, läuft noch bis 2024. In der nächsten Spielzeit wird Wenninger hart arbeiten müssen, um eine wichtigere Rolle zu spielen als in dieser Saison.
Bewertung: 5/10
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