Großes Saison-Zeugnis für Schalke: S04-Stars in der Einzelkritik
Von Yannik Möller
Angetreten war der FC Schalke mit einem klaren Ziel: Es sollte direkt wieder in die Bundesliga aufgestiegen werden. Schlussendlich musste sich Königsblau mit dem Klassenerhalt zufriedengeben, der zwischenzeitlich sogar in Gefahr zu sein schien.
Dadurch hat der S04 eine sehr stressige und eigentlich dauerhaft mit viel Druck beladene Saison hinter sich gebracht. Wenig überraschend blieben viele Spieler hinter ihren Erwartungen zurück, während nur einzelne Akteure überzeugen und vermehrt für Freude unter den Fans sorgen konnten.
Im großen Saison-Zeugnis für Schalke wird eines erneut sichtbar: Es waren ein paar wenige Spieler, welche die Mannschaft mit starken Individualleistungen nahezu eigenständig zum Klassenerhalt gebracht werden. Dabei sind beispielsweise Marius Müller und Kenan Karaman positiv hervorzuheben.
Karaman und Müller ragen heraus - S04 als Team zu häufig unter ihren Möglichkeiten
Torhüter
1. Marius Müller
Obwohl er nur etwa zwei Drittel aller Liga-Spiele absolvierte, gehörte der Torwart zweifelsohne zu den mit Abstand wichtigsten Akteuren des S04. Viele Punkte hielt er seiner Mannschaft fest, während er so manche Niederlage nicht noch weiter ausufern ließ. Mit nennenswerten Fehlern fiel er eigentlich nie auf, dazu agierte er als lautstarker Führungsspieler.
Bewertung: 9/10
2. Ralf Fährmann
Dass er direkt zu Saisonbeginn verletzt ausfiel und Müller sich so zur Nummer eins krönen konnte, dürfte ihn geärgert haben. So absolvierte der 35-Jährige nur die Partien, in denen wiederum Müller nicht aufspielen konnte. Dabei konnte er sich aber nicht für ein weiteres Vertrauen empfehlen, sodass der Torwart-Wechsel berechtigterweise erneut vollzogen wurde. Zu häufig präsentierte er sich zu unsicher.
Bewertung: 4/10
3. Michael Langer
Half in lediglich drei Partien aus, in denen weder Müller noch Fährmann einsatzbereit waren.
ohne Bewertung
4. Justin Heekeren
Zwei Einsätze konnte er auf sich vereinen, ehe er im Winter nach Belgien ausgeliehen wurde. Bei Patro Eisden konnte er sich aber auszeichnen.
ohne Bewertung
Abwehrspieler
5. Timo Baumgartl
Dass der Abwehrspieler vielleicht nicht mit der besten Spielpraxis im Rücken verpflichtet wurde, war klar. Trotzdem enttäuschte er vollends und auf ganzer Linie. Sehr häufig war er an Gegentoren in direktem Maße beteiligt, souveräne Leistungen gab es so gut wie gar nicht. Stattdessen fiel er eher durch öffentliche Kritik (etwa an Thomas Reis) auf. Für die letzten Wochen der Saison wurde er sogar suspendiert.
Bewertung: 1/10
6. Leo Greiml
Zog sich in der Generalprobe vor dem Saisonstart einen weiteren Kreuzbandriss zu und fehlte, nach einem weiteren Rückschlag im Frühjahr, die ganze Saison über.
ohne Bewertung
7. Tomas Kalas
Wurde eigentlich nur aus der Not heraus verpflichtet und zeichnete sich aber als zuverlässigster und rundum bester Innenverteidiger der Knappen aus. Dafür lag die Messlatte auch zugegebenermaßen nicht hoch, doch überzeugte er mit zumeist sehr soliden Auftritten.
Bewertung: 7/10
8. Marcin Kaminski
War größtenteils - ebenso wie Baumgartl - für zahlreiche Gegentore mindestens mitverantwortlich. Seine fehlende Geschwindigkeit wurde mehrfach deutlich, dazu zeigte er ein oftmals schwaches Stellungsspiel. Zum Ende der Saison mit besseren Leistungen, wenngleich auch deutlich weniger herausgefordert.
Bewertung: 3/10
9. Ibrahima Cissé
Stand im Winter eigentlich schon kurz vor einem Abgang, ehe sich der angedachte Wechsel noch zerschlagen hatte. Für die S04-Profis gab es nur fünf Einsätze, die mal mehr und mal weniger gut verliefen. Über ein Andeuten seiner Fähigkeiten kam er nicht hinaus.
ohne Bewertung
10. Derry Murkin
Zeichnete sich schnell als eine der wichtigsten und besten Neuverpflichtungen aus und wurde so verdientermaßen zum Stammspieler. Mangelnden Einsatz konnte man ihm - im Gegensatz zu manch anderen Spielern - nie vorwerfen. In einzelnen Spielen eher Mittläufer, insgesamt aber eine gute Saison.
Bewertung: 7/10
11. Thomas Ouwejan
Spielte die eine Hälfte der Saison als Linksverteidiger, die andere wiederum als Teil der Mittelfeld-Raute. Dieser Wechsel verhalf ihm auch zu besseren Leistungen, konnte er doch zuvor häufig kaum Eigenwerbung betreiben. Die Gefahr seiner Standards kam auch eher selten zum Vorschein.
Bewertung: 5/10
12. Brandon Soppy
Absolvierte schlussendlich nur fünf Einsätze für Schalke, obwohl er laut Marc Wilmots als Soforthilfe eingeplant war. Es folgte die frühzeitige Abreise wegen notweniger Operation.
ohne Bewertung
13. Henning Matriciani
Obwohl er erneut nur als Backup eingeplant war, stand er in 27 Pflichtspielen auf dem Platz. An guten Tagen reicht es für ihn über seinen Einsatz, an normalen Tagen fehlt ihm schlichtweg das Zweitliga-Niveau - was nicht zuletzt auch am letzten Spieltag wieder deutlich wurde.
Bewertung: 3/10
14. Cedric Brunner
Hatte inmitten der Saison eine sehr große Schwächephase, in der er so gut wie gar nicht mithalten konnte. Abseits dessen zeigte er sich als zumeist zuverlässiger Rechtsverteidiger. Ein großes Manko: Seine Verletzungsanfälligkeit.
Bewertung: 4/10
Mittelfeldspieler
15. Ron Schallenberg
Brauchte eine zu lange Zeit, um auf Schalke Fuß zu fassen und sich im defensiven Mittelfeld etablieren zu können. Im letzten Saisondrittel spielte er jedoch gut auf, zwischenzeitlich sogar in der Innenverteidigung.
Bewertung: 6/10
16. Paul Seguin
Gerade weil er als Hoffnungsträger für ein spielerisch gutes Mittelfeld verpflichtet wurde, war die Enttäuschung anfangs umso größer. Nach einer krankheitsbedingten Auszeit kam er aber deutlich stärker zurück und war für Geraerts einer der wichtigsten Akteure auf dem Platz.
Bewertung: 7/10
17. Assan Ouedraogo
Hat in seiner ersten Profi-Saison regelmäßig aufzeigen können, wieso er schon jetzt von Topklubs gejagt wird. Allerdings auch über lange Zeit verletzt, sodass er Schalke doch nur vereinzelt helfen konnte.
Bewertung: 6/10
18. Lino Tempelmann
Absolvierte vor allem in den ersten Monaten der Saison so manches Spiel, in dem er sich durch seinen Einsatz und viele Balleroberungen auszeichnete. Im weiteren Saisonverlauf dann kaum noch gute Partien, stattdessen teils gar nicht mehr im Kader gewesen.
Bewertung: 4/10
19. Danny Latza
Spielte aufgrund von mehreren Verletzungen und schlichtweg besseren Teamkollegen nur in elf Spielen in der Liga auf - davon auch nur zweimal aus der Startelf heraus.
ohne Bewertung
20. Soichiro Kozuki
Wurde lediglich in einer Hand voll Partien eingewechselt und im Winter verliehen.
ohne Bewertung
21. Tobias Mohr
Konnte auch in seinem zweiten S04-Jahr, immerhin wieder in der 2. Liga, nicht überzeugen. Auf wenige einzelne Aktionen, die wirklich gut und nennenswert ausfielen, kamen zumeist zahlreiche Fehler. Sein Aussetzer im Fürth-Hinspiel blieb dahingehend besonders im Gedächtnis.
Bewertung: 3/10
22. Blendi Idrizi
Spielte unter Reis gar keine Rolle, musste sich dann auch unter Geraerts erst in eine gute Ausgangslage bringen. In ein paar Spielen konnte er überzeugen, insgesamt fiel die Eigenwerbung aber zu gering und selten aus.
Bewertung: 4/10
23. Dominick Drexler
Kam bis zur Winterpause nur zu wenigen Startelfeinsätzen, ehe er unter Geraerts erst gar nicht mehr zum Zug kam und dann auch noch suspendiert wurde. Eine Zukunft unter dem Belgier hat er bei S04 nicht.
Bewertung: 3/10
24. Darko Churlinov
Wie viele schon befürchtet hatten, zahlte sich die Rückrunden-Leihe gar nicht aus. In zehn Partien kam er zwar zum Einsatz, doch konnte der 23-Jährige nicht überzeugen. Die fehlende Spielpraxis war ihm sehr deutlich anzumerken.
Bewertung: 3/10
25. Yusuf Kabadayi
Nur zu Saisonbeginn konnte er in seiner eigentlichen Rolle - als Flügelspieler - aufspielen. Dort zeigte er aber nur selten sein Talent. In der Rückrunde war er ein für Geraerts wichtiger Bestandteil der Mittelfeldraute. Gute Ansätze zeigte er regelmäßig, rundum gute Spieler aber eher selten.
Bewertung: 6/10
26. Kenan Karaman
Ohne jeden Zweifel der beste Feldspieler in dieser Schalke-Saison. Fehlte er oder hatte er einen schlechten Tag, hatte das einen großen Einfluss auf die allgemeine Leistung des Teams. 13 Liga-Tore und neun Vorlagen sprechen eine ebenfalls deutliche Sprache.
Bewertung: 9/10
Stürmer
27. Sebastian Polter
Im von Reis erhofften "wuchtigen Sturm" konnte er sich nur selten auszeichnen. Der Trainerwechsel brachte ihn ins Hintertreffen ohne Chancen auf nennenswerte Einsätze. Deshalb war die Leihe auch folgerichtig.
Bewertung: 3/10
28. Bryan Lasme
Ein sehr zweischneidiges Schwert mit immerhin vier Toren und zwei Assists. Seine Läufe zwischen den gegnerischen Linien sowie seine Geschwindigkeit können wichtig sein. Doch seine große Schwäche mit dem Ball am Fuß, im Dribbling wie im Passspiel, bleibt eklatant.
Bewertung: 5/10
29. Keke Topp
Nahm im Laufe der Saison eine immer größere Rolle ein. Wenn er keine Torgefahr ausstrahlte, zeigte er sich trotzdem sehr engagiert und als wichtiger Zielspieler. Seine Torszenen (fünf Tore, zwei Assists) zeigten seine Fähigkeiten.
Bewertung: 7/10
30. Simon Terodde
In seiner letzten Profi-Saison verpasste er nur wenige Spiele, konnte in ebenso wenigen Spielen wirklich überzeugen. Natürlich fehlten zumeist die Torchancen, doch auch im allgemeinen Spiel fehlte es zumeist an guten Leistungen.
Bewertung: 5/10
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