Sadio Mané steht im senegalesischen WM-Aufgebot: Ärger mit dem FC Bayern?
Von Dominik Hager
Während Hansi Flick bei Florian Wirtz und Marco Reus den vorsichtigen Weg gewählt hat und beide Spieler nicht mit nach Katar nimmt, sieht die Lage bei Sadio Mané gänzlich anders aus. Der senegalesische Verband pocht darauf, dass der verletzte Bayern-Star mit zur WM kommt. Im Kader steht der 30-Jährige schon mal.
EIn ganzes Land ist in Schockstarre! Sadio Mané hat sich im Spiel gegen Werder Bremen verletzt und wird die WM verpassen - das berichtete zumindest die L'Équipe. Inzwischen ist das jedoch gar nicht so sicher und auch der FC Bayern hielt sich in der Pressemitteilung mit Prognosen zurück.
Mané im Aufgebot: Ärger zwischen dem Verband und dem FC Bayern?
Klar ist inzwischen, dass der Offensivspieler für den Kader nominiert wurde. Ob der Spieler dann aber auch in Katar zum Einsatz kommen kann, steht auf einem anderen Blatt. Der Senegal-Kapitän hat sich eine Verletzung am rechten Wadenbeinköpfchen zugezogen und wird fürs Erste ausfallen. Wie lange Mané fehlen wird, sollen weitere Untersuchungen aufdecken. Aktuell weiß man relativ wenig über den tatsächlichen Zustand des Ballon-d‘Or-Zweiten.
Was man hingegen weiß ist, dass der FC Bayern nicht sonderlich begeistert von der Herangehensweise der Senegalesen ist. BILD-Fußballchef Christian Falk zufolge ist der Verein "nicht glücklich" über die Kader-Nominierung und fürchtet "einen längeren Ausfall".
Heilige sollen Mané fit machen: Welche Rolle kann der Superstar übernehmen?
Dem senegalesischen Verband ist jedes Mittel recht, um den Superstar doch noch fit zu bekommen. Die senegalesische FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura erklärte gegenüber Europa 1, dass man Marabouts einsetzen möchte. Hierbei handelt es sich um muslimische Heilige, denen Heilungskräfte nachgesagt werden. Es ist nicht das erste Mal, dass vor einem großen Turnier über Wunderheiler und sonstiges diskutiert wird, geholfen hat es bislang aber nie etwas.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Mané bei der WM zum Einsatz kommt, ist wohl relativ gering. Womöglich müsste Senegal das Halbfinale erreichen, um dem Star genügend Zeit zu verschaffen. Es wäre jedoch möglich, dass man den Spieler als eine Art moralischen Beistand für das Team dabei haben möchte. Mané besitzt im Land und im Team ein Standing, dass lediglich mit Messi bei Argenitinien oder Salah bei Ägypten zu vergleichen ist.
Der Mannschaftskapitän kann in der Kabine eine wichtige Rolle ausüben, seine Kollegen pushen und mit seiner Erfahrung helfen. Angesichts der Tatsache, dass aus dem 26-Mann-Kader eh nicht alle zum Einsatz kommen, ist die Nominierung nur naheliegend. Im Falle einer Nichtnominierung hätte ganz Senegal einen psychologischen Tiefschlag erfahren, der die Vorfreude doch enorm verringert hätte. Bleibt nur zu hoffen, dass Mané nur dann auch auf dem Platz steht, wenn es seine Gesundheit auch wirklich zulässt. Ansonsten hat niemand etwas davon.