Nach Sabitzer-Abschied: Das ist RB Leipzigs Neuzugang Moriba
Von Tobias Forstner
Nachdem sich Marcel Sabitzer einen Herzenswunsch erfüllte, indem er sich dem FC Bayern anschloss, ließ RB Leipzig nicht lange auf sich warten, seinen Nachfolger zu präsentieren. Die Roten Bullen verstärkten sich am Deadline-Day mit Ilaix Moriba, einem Megatalent aus Barças La Masia.
Im Sommer 2014 wechselte Sabitzer aus der österreichischen Hauptstadt vom SK Rapid Wien zu RasenBallsport Leipzig. Seine ersten Einsätze im RB-Dress machte er allerdings nicht für die Sachsen, sondern für deren Schwesternklub Red Bull Salzburg. An den Serienmeister war er eine Saison lang ausgeliehen, ehe es nach Leipzig ging, wo sich Sabitzer prächtig weiterentwickelte und zum Mannschaftskapitän avancierte. Kurz vor Ende der diesjährigen Sommer-Transferphase unterschrieb der gebürtige Grazer einen bis 2025 datierten Vertrag beim FCB, wodurch im Leipziger Mittelfeld eine Planstelle offen wurde, die durch Moriba durchaus vielversprechend besetzt wurde.
Doch wer ist dieser 18-jährige Ilaix Moriba? Laut Sky blätterte RBL 16 Millionen Euro Ablösesumme für ihn auf den Tisch - plus Boni. Klingt zunächst mal ziemlich viel für ein Talent. Ob sich dieser Betrag auszahlt, kann natürlich nur die Zukunft zeigen. Doch: Moriba bringt alles mit, um ein ganz Großer zu werden.
Moriba zeigt Barça die kalte Schulter
Nach Goal und SPOX befürchtete man beim FC Barcelona, das Mittelfeldjuwel ausgerechnet an den Erzrivalen Real Madrid zu verlieren. Doch daraus wurde bekanntlich nichts. Die Katalanen wollten Moriba gerne in den eigenen Reihen halten, machten ihn vor zwei Jahren gar zum bestverdienensten Akademiespieler, den es bisher bei Barça gab (via Goal).
Moriba entschied sich allerdings für den Schritt in die Bundesliga. Ein Schritt, der sich in der jüngeren Vergangenheit für viele Nachwuchsspieler auszahlte. Zwar wäre es noch zu früh, Deutschlands höchste Spielklasse als Ausbildungsliga zu titulieren, dieser Zuordnung näherte sie sich in den vergangenen Jahren aber immer weiter an. Zwar lief Moriba bereits 14-mal für den FC Barcelona in LaLiga auf, sammelte dabei aber lediglich 536 Minuten. Bei den Leipzigern wird er vermutlich deutlich mehr Spielzeit bekommen und ihm wird eine größere Verantwortung übertragen, was seiner Entwicklung sicherlich nicht schaden dürfte. Damit das nicht falsch verstanden wird: La Masia bietet eine hervorragende Ausbildung, doch Moriba ist bereits so weit, dass er den Übergang vom Jugend- in den Männerfußball abschloss.
RB-Stil unter Jesse Marsch passt perfekt zu Moriba
Nun zum Spieler selbst. Von 2010 bis 2020 durchlief er Barças Jugendmannschaften, ehe er im Januar dieses Jahres in der Copa del Rey für die erste Mannschaft debütierte. Für diese lief er unter Trainer Ronald Koeman stets im zentralen Mittelfeld auf, wo er sich auch zuhause fühlt. Macht man sich Gedanken über das Mittelfeldzentrum des FC Barcelonas, kommt man wahrscheinlich nicht drumherum, an Xavi, Andrés Iniesta und den immer noch bei den Blaugrana aktiven Sergio Busquets zu denken. Tiki-Taka eben. Doch dieser für viele Fußballfans schönste Spielstil ist nicht der Spielstil, der am besten zu Moriba passt. Denn: Er ist ein klassischer Box-to-Box-Spieler. Vergleicht man seine Eigenschaften mit einem aktuellen Akteur auf Weltklasse-Niveau, dann passt hierfür Paul Pogba sicherlich sehr gut. Ebenso wie der französische Weltmeister ist Moriba physisch stark, überzeugt durch vertikales Agieren, arbeitet gut gegen den Ball, ist schwer vom Ball zu trennen, und kopfballstark. Zudem war Moriba in seinen erwähnten 536 LaLiga-Minuten an vier Treffern direkt beteiligt (ein Tor, drei Assists), was mehr als nur ein Indiz auf seine durchaus vorhandenen Scorer-Qualitäten ist - auch diesbezüglich ähnelt er einem Pogba also sehr.
Moribas Skillset könnte also ein perfekter Fit für den von Chefcoach Jesse Marsch praktizierten RB-Fußball sein. Die in der Vorsaison noch unter dessen Vorgänger Julian Nagelsmann ausgeübte Box-To-Box-Rolle Sabitzers, könnte der aus Katalonien transferierte Jungspund eins zu eins übernehmen.