Sabitzer-Frust über neue Position - So reagiert BVB-Coach Sahin

Marcel Sabitzer würde beim BVB viel lieber auf der Doppelsechs und weniger als offensiver Außenspieler auflaufen - was er nach dem Sieg über Club Brügge auch deutlich machte. Nur Sahin entgegnete, dass ihm das der Österreicher "schon zehntausendmal gesagt" habe.
Marcel Sabitzer
Marcel Sabitzer / ANP/GettyImages
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Auch in der Champions League hat Borussia Dortmund am Mittwochabend einen guten Start erwischt. Der BVB konnte mit 3:0 gegen Club Brügge gewinnen. Der Sieg wurde allerdings erst spät und maßgeblich mit den Einwechslungen von Nuri Sahin eingeleitet. Jamie Gittens, der zu den Eingewechselten gehörte, erzielte einen Doppelpack.

Trotz des so wichtigen Sieges zeigte sich Marcel Sabitzer nach dem Abpfiff etwas zerknirscht. Der Grund war schnell gefunden: Erneut hatte Sahin ihn auf der rechten Halbposition im 4-2-3-1 aufgestellt. Schon in den vergangenen Wochen hat der Österreicher diese Rolle mehrfach bekleidet - offenbar zu seinem Unmut.

"Die Sechs ist besser. Es ist so ein anderes Spiel für mich als im Zentrum, nicht die Idealposition", merkte Sabitzer nach dem Spiel auch recht deutlich gegenüber den Medienvertretern an. Unglücklich mit dieser Rolle wirkte er wohl auch deshalb, weil er eine recht unauffällige Leistung ablieferte und nur selten im Fokus stand. Er führte aus: "Aber man spielt da, wo der Trainer einen aufstellt. Das muss man respektieren."

Sahin zeigt Verständnis für frustrierten Sabitzer

Auch Sahin selbst wurde anschließend auf die Äußerungen von Sabitzer angesprochen. Der Cheftrainer des BVB räumte zunächst ein: "Ich weiß, dass Sabi lieber auf der Sechs spielt. Das hat er mir schon zehntausendmal gesagt. Und ich weiß auch, dass Sabi auf der Sechs besser spielt." Allerdings, so Sahin weiter, gebe es nun einmal auch "Situationen, da brauchen wir Sabi auf dieser Position und im Moment spielt er da".

Dabei attestierte der Coach seinem Spieler eine wichtige Flexibilität, durch die er beispielsweise auch als Zehner oder auch über die linke Seite spielen könne. Gegen Brügge setzte er ihn aber absichtlich auf der rechten Halbposition ein, wie Sahin erklärte: "Ich wollte unbedingt Sabi gegen De Cuyper auf der Seite haben, weil wir wussten, dass er sehr gefährlich ist."

Aufgrund beständig guter Leistungen stehe Sabitzer bei ihm auch "absolut außer Diskussion", er sei "ein sehr wichtiger Spieler für uns". Das Lob wird dem 30-Jährigen aber wohl weniger wichtig sein als das Versprechen, das Sahin dann noch gab: "Ich weiß, dass die ideale Position von Sabi auf der Doppelsechs ist. Da wird er auch Spiele für uns machen - und die dann auch richtig gut spielen."

Christos Tzolis, Marcel Sabitzer
Sabitzer im Einsatz gegen Brügge in der Königsklasse / Soccrates Images/GettyImages

Sebastian Kehl wurde ebenfalls auf dieses Thema angesprochen, das er aber auch nicht größer machen wollte, als es seiner Meinung nach ist. "Sabi stellt sich zum einen in den Dienst der Mannschaft und hat zum anderen auf verschiedenen Positionen schon richtig gute Spiele gemacht. Ich finde: Auch da hat er nicht schlecht gespielt", betonte der Sportdirektor.

Angesichts der grundsätzlichen Diskussion um die Besetzung der Sechs, aufgemacht durch die Aussagen von Sabitzer, zeigte sich Kehl aber auch etwas verwundert. "Ich weiß gar nicht, wieso wir jetzt heute etwas Negatives suchen. Wir haben 3:0 gewonnen und natürlich hat der Trainer die Qual der Wahl. Und wenn alle fit sind hat er auch verschiedene Profile [zur Auswahl]. Ich glaube jeder Spieler weiß: Bei Borussia Dortmund hat man eine große Konkurrenzsituation. Daher wird es am Sonntag, wenn wir in Stuttgart spielen, vielleicht schon wieder etwas anders aussehen", so der 44-Jährige.


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