Nach der Transferphase: So könnte Schalke in der Rückrunde auflaufen
Von Yannik Möller
Schalke 04 hat sich am Deadline Day noch die Dienste von Eder Balanta sichern können. Er ist die letzte Transfer-Bewegung bei Königsblau, damit steht der Kader für die Rückrunde fest. Wie könnte die Aufstellung aussehen?
Sechs externe Spieler hat Schalke in diesem Winter-Transferfenster ausgeliehen. Jere Uronen als Linksverteidiger, Niklas Tauer und Eder Balanta für das defensive Mittelfeld, Moritz Jenz für die Innenverteidigung, Tim Skarke für den Flügel und Michael Frey für das Sturmzentrum. Dazu kommt noch Außenspieler Soichiro Kozuki, der aus der eigenen U23 zu den Profis hochgezogen wurde.
Insgesamt wurden die Spieler zwar etwas spät verpflichtet, sodass sie die Winter-Vorbereitung sowie die ersten Spiele größtenteils verpasst haben, doch nun sind sie da. Damit konnte S04 gleich mehrere Baustellen angehen. Ob sie auch qualitativ geschlossen wurden, wird sich über die nächsten Wochen zeigen.
Nun, da der Kader für die Rückrunde und die darin enthaltende 'Mission Klassenerhalt' steht, stellt sich die Frage: Wie werden die künftigen Aufstellungen von Thomas Reis aussehen?
Die Antwort auf diese Frage muss in zwei Teilen gegeben werden. Zum einen kann man einen Ausblick auf das nächste Wochenende wagen und dann in die nächsten Wochen schauen, wenn noch der ein oder andere Spieler aus seiner Verletzungspause zurückkehrt.
Die nächste Startelf: Wie könnte Schalke am Wochenende aufspielen?
Für das Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach am Samstagnachmittag sind mehrere Spieler noch nicht einsatzbereit genug. Sepp van den Berg wird noch etwas Zeit brauchen, ebenso Niklas Tauer. Zudem gibt es noch ein Fragezeichen bei Alex Kral. Er hatte zuletzt - im Gegensatz zu Rodrigo Zalazar - nur eine kürzere Zeit nach seiner Einwechslung gespielt. Womöglich kommt ein Startelf-Einsatz noch etwas zu früh.
Im Reis'schen 4-3-3: Fährmann - Brunner, Greiml, Jenz, Uronen - Balanta, Krauß, Zalazar - Kozuki, Frey, Skarke
Ralf Fährmann ist "bis auf Weiteres", wie der Coach erklärte, zurück im blau-weißen Gehäuse. Die Innenverteidigung könnte im Rückblick auf die vergangenen Wochen komplett ausgetauscht werden - so fit sollte Leo Greiml inzwischen sein. Er würde Maya Yoshida ersetzen, weitere Qualität in die erste Elf bringen und zusammen mit Moritz Jenz die Abwehrzentrale bilden.
Eine weitere Änderung wäre das Debüt von Balanta, der als klassischer Abräumer und giftiger Zweikämpfer gilt. Wenn Kral wieder von Beginn an aufspielen kann, dürfte er allerdings diese Rolle einnehmen.
Zalazar kehrt nach seinem Comeback wieder in die Startelf zurück. In den etwa 20 Minuten, die er am Wochenende bekam, war sein positiver Einfluss direkt zu spüren. Skarke sollte nach seinem insgesamt doch etwas unglücklichen Start eine erneute Chance bekommen, schließlich wird sein Tempo auf dem Flügel benötigt. Frey wiederum bringt mehr Dynamik und mehr spielerische Klasse mit, als Simon Terodde.
Die beste Startelf: Rettet sich Schalke mit dieser Aufstellung vor dem Abstieg?
Wenn man davon ausgeht, dass innerhalb der nächsten Wochen alle Spieler wieder zur Verfügung stehen und auch aus der ersten Elf heraus aufspielen können, dürfte sich die Aufstellung noch etwas anpassen.
Im 4-3-3: Fährmann - Brunner, Greiml, van den Berg, Ouwejan - Kral, Krauß, Zalazar - Skarke, Frey, Bülter
Es scheint unwahrscheinlich zu sein, dass sich beispielsweise Mehmet Aydin unter Reis gegen Cedric Brunner durchsetzen wird. Der Trainer scheint seine Erfahrung und dann doch etwas größere Stabilität in der Defensive möglichen Verbesserungen in der Offensive vorzuziehen. Zugleich wird Thomas Ouwejan auf kurz oder lang auch Uronen ersetzen.
Die Besetzung der Innenverteidigung wird spannend und aller Voraussicht nach im offenen Konkurrenzkampf entschieden. Es würde aber überraschen, sollten Yoshida und Henning Matriciani noch eine gewichtige Rolle spielen, wenn die Teamkollegen einsatzbereit sind. Die Kombination aus Greiml und van den Berg bringt wohl die höchste Qualität mit sich. Nach einem starken Debüt wird Jenz aber ein Wörtchen mitreden wollen - und das zurecht.
Das Mittelfeld findet seine beste Besetzung im Trio um Krauß, Kral und Zalazar. Danny Latza wird höchstens noch Einwechselspieler sein, ebenso Dominick Drexler.
Sollte Marius Bülter wieder zur Normalform zurückkehren und Skarke sich einfinden, werden die beiden vermutlich die zwei primären Flügelspieler sein. Aber auch hier könnte es halbwegs regelmäßige Wechsel mit Kozuki geben. Kenan Karaman hingegen, genauso wie Tobias Mohr, werden sich vorrangig auf Joker-Chancen fokussieren müssen.