Rückendeckung für Hinterseer - HSV-Stürmer will um zweite Chance kämpfen
Von Marcel Stummeyer
Der Hamburger Sport-Verein ist auf der Suche nach einem neuen Stürmer. Der Abgang von Leihgabe Joel Pohjanpalo konnte bis lang nicht personell kompensiert werden. Mittendrin im Tohuwabohu: Lukas Hinterseer - nach zwischenzeitlichen Abschiedsgedanken scheint sich der Stürmer unter Neu-Trainer Thioune nun eine zweite Chance erarbeiten zu wollen, wie die Mopo berichtet. Auch von der Klubführung gab es Rückendeckung für den Stürmer.
Der Saisonendspurt war ernüchternd für den HSV und besonders auch für Lukas Hinterseer. In der Hinrunde noch gesetzt und mit regelmäßigen Erfolgen, musste sich der Österreicher in der Rückrunde zumeist mit einem Platz auf der Bank begnügen. Leih-Stürmer Joel Pohjanpalo funktionierte so gut, dass der 29-jährige Rechtsfuß kaum noch zum Zug kam.
Kaum verwunderlich also, dass schon bald nach Ende der Saison die ersten Abschiedsgedanken rund um Hinterseer kursierten, der nun jedoch andere Pläne zu haben scheint. Die Mopo berichtet, dass sich der ehemalige Bochumer in Hamburg durchsetzen wolle - auch, wenn ein Konkurrent verpflichtet werden sollte.
Mutzel: "Wurde zu schlecht gemacht"
Trotz der offensichtlichen Suche nach einem neuen Knipser sei man beim HSV mit der aktuellen Auswahl im Sturm alles andere als unzufrieden, wie Sportchef Michael Mutzel in der Mopo erläuterte.
Seiner Meinung nach habe man Hinterseer in der Vergangenheit schlechter gemacht, als er in Wahrheit ist. Besonderes Augenmerk legte Mutzel dabei auf die Leistungsdaten seines Stürmers: "Er hat in den letzten drei Zweitligasaisons in 91 Spielen 56 Torbeteiligungen." Wahrlich eine gute Quote.
Auch beim HSV lief vorerst alles nach Plan. In der Hinserie funktionierte der Österreicher ohne großartige Anlaufschwierigkeiten relativ gut, erzielte sechs Tore und bereitete drei weitere Treffer vor. In der Rückrunde konnte der 29-Jährige jedoch nur noch drei Mal knipsen, was allerdings auch an seinen unregelmäßigen Spielzeiten lag, denn hinter Pohjanpalo blieb dem Nationalspieler Österreichs nur noch ein Platz auf der Ersatzbank - nicht nur für den Stürmer eine ernüchternde Situation.
Neue Energie für zweite Chance?
Dass Hinterseer funktionieren kann, ist weitreichend bekannt. Mit einer Größe von 1,92 Metern ist der Österreicher ein wahrer Stoßstürmer und hat genau das Format, das von den Verantwortlichen gesucht wird, denn auch die diskutierten Simon Terodde oder Philipp Hofmann kommen über ihre Physis.
Nun sei es bei Lukas Hinterseer zu einem Umdenken gekommen. Unter dem neuen Trainer Daniel Thioune möchte sich der Österreicher für die kommende Saison empfehlen. Die Wechselgedanken habe Hinterseer vorerst beerdigt, da er um eine zweite Chance in der Hansestadt kämpfen will.
Nichtsdestotrotz: Die Suche nach einem neuen Stürmer dauert an - ob als Sturm-Partner oder Konkurrent für Hinterseer, wird sich zeigen. Die taktische Ausrichtung von Daniel Thioune wird entscheidend sein. Wichtig ist jedoch, dass die Verantwortlichen der Rothosen ihren Stürmer nicht fallen lassen, sondern nachhaltig stützen, denn mit einem guten Gefühl im Rücken lässt es sich wesentlich befreiter aufspielen.