Roy Keane schießt gegen Liverpool: "Sie sind schlechte Champions" - Überblick und Netzreaktionen

United-Legende Roy Keane (49) nimmt Jürgen Klopp und dessen LFC hart ins Gericht
United-Legende Roy Keane (49) nimmt Jürgen Klopp und dessen LFC hart ins Gericht / Pool/Getty Images
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Beim FC Liverpool hängt der Haussegen gehörig schief. Nach der 1:4-Pleite gegen Manchester City platzten auch beim letzten Fan die Meisterschaftsträume. Für TV-Experte Roy Keane kein Wunder, denn die Elf von Jürgen Klopp verhalte sich eines Meisters unwürdig. Das ständige Suchen nach Ausreden brachte den einstigen Kapitän von Manchester United nun endgültig auf die Palme.

Von wegen championship reloaded: Für Klopp und seine Reds läuft es derzeit überhaupt nicht rund. Seit Monaten bereitet dem Klub die überschaubare Personalsituation große Sorgen. Mit Joel Matip, Joe Gomez und Virgil van Dijk fehlen gleich drei etatmäßige Innenverteidiger. Nach 23 Spielen hat der amtierende Meister derzeit ganze 27 Punkte weniger als zum gleichen Zeitpunkt in der Vorsaison.

Ausgerechnet die Konkurrenz aus Manchester City war es nun, die den LFC endgültig in den Abgrund bugsierte. Seit drei Spielen wartet man an der Anfield Road vergeblich auf einen Heimsieg. So schlecht lief es zu Hause zuletzt im Jahr 1963. Die Situation erinnert ein wenig an den BVB in der Bundesliga. Mit großen Ambitionen gestartet, guckt man nun dumm aus der Wäsche und muss aufpassen, dass man die Qualifikation zur Champions League überhaupt noch erreicht.


Die internationalen Ränge im Überblick:

  1. Man City: 50 Punkte (ein Spiel weniger)
  2. Man United: 45 Punkte
  3. Leicester: 43 Punkte
  4. Liverpool: 40 Punkte
  5. Chelsea: 39 Punkte (Europa-League-Platz)

Stand der Tabelle: 11. Februar


Roy Keane zerlegt den FC Liverpool: "Sie sind schlechte Champions"

Zudem steht Kloppo nach einer solchen Flaute keinesfalls mehr als Superheld im Rampenlicht, sondern wird immer wieder (öffentlich) an den Pranger gestellt. Nach seinen Ausreden vom vergangenen Sonntag, Man City etwa habe aufgrund eines verschobenen Pflichtspiels mehr Regenerationszeit gehabt und die Füße seines Keepers seien kalt gewesen, platzte Keane bei Sky Sport der Kragen.

"Ich weiß, dass es ein bisschen ironisch gemeint war", räumte Keane bezüglich der kalten Füße ein, "aber es sind Ausreden über Ausreden. Sie sind schlechte Champions. Ihr seid der FC Liverpool. Wenn ihr euch weiter so benehmt, werden erneut 30 Jahre vergehen, bis ihr mal wieder einen Titel gewinnt."

Keane kritisiert die Einstellung der Klopp-Elf

Für Keane ist klar: Gewinnst du einmal den Titel, so lautet die Devise: Lasst es uns wieder tun! Beim LFC sieht der Sky-Experte allerdings keinerlei Anzeichen bezüglich dieser Einstellung. Stattdessen scheint man inzwischen "damit zufrieden zu sein, unter die besten vier Teams der Liga zu kommen", ärgert ihn die Mentalität des Klubs.

Die Verletzungssorgen seien dabei keine Erklärung für die sportliche Talfahrt. "Die Leute sagen mir immer wieder, dass Liverpool ein großer Klub ist. Wenn du ein großer Klub bist, dann musst du auch mit Rückschlägen umgehen. Wenn alle Spieler die ganze Zeit über fit wären, wäre das fantastisch. Schauen Sie sich mal ManCity an. Man könnte sagen, dass ihnen im Moment zwei ihrer besten Spieler (Agüero und De Bruyne, Anm. d. Red.) fehlen. Bei Liverpool haben heute Spieler gefehlt, aber sie hatten trotzdem ihre besten Offensivspieler auf dem Platz, ihren bester Keeper und Nationalspieler im Mittelfeld."

Keanes Urteil stößt auf Kritik - die Netzreaktionen

Der 49-Jährige ging mit Liverpools Cheftrainer derart hart ins Gericht, dass seine Position im Netz nicht nur auf Anklang stieß. "Wie viele Trophäen hat Keane als Trainer gewonnen?", fragte ein Twitter-User rhetorisch. Die klare Antwort: zero! Keane, der als aktiver Spieler 470 Mal das United-Trikot überstülpte, stand bereits in Sunderland sowie Ipswich Town als Chefcoach an der Seitenlinie und assistierte als Co-Trainer zudem bei der irischen Nationalmannschaft, Aston Villa und zuletzt bei Nottingham Forest.

Das Urteil des Iren fiel in der Tat ein wenig hart aus. Was auch daran liegen mag, dass er als United-Legende eben nicht den besten Bezug nach Liverpool hat und in den vergangenen Jahren womöglich ein wenig neidisch auf die grandiose Arbeit des deutschen Fußballlehrers geblickt hat.