Lewandowski will nur noch weg: So kam es zum Bruch mit dem FC Bayern
Von Dominik Hager
Erst vor wenigen Tagen sorgte Lewandowski-Berater Pini Zahavi mit seiner Aussage für Schlagzeilen, wonach die Bayern zwar noch nicht den Spieler Lewandowski, dafür aber den Menschen Lewandowski längst verloren haben. Doch wie kam es eigentlich zum Bruch zwischen dem FCB und dem umjubelten Top-Torjäger? Ein Sport-Bild-Bericht liefert Antworten.
Es ist keine sonderlich große Neuigkeit, dass der Fußball ein unglaublich schnelllebiges Geschäft ist. Denken wir an den Sommer 2020 zurück, als der FC Bayern mit sagenhaftem Fußball die Champions League gewonnen hat. Zu den prägenden Figuren gehörten insbesondere Trainer Hansi Flick und Weltklasse-Stürmer Lewandowski.
Letzterer soll laut BILD-Informationen nach dem Abpfiff zu Karl-Heinz Rummenigge gerannt sein und gesagt haben: "Jetzt müssen wir eine Ära begründen." Zwei Jahre später ist jedoch alles anders. Hansi Flick ist längst Geschichte, die gute Stimmung dahin und Robert Lewandowski will nichts als weg aus München.
Wie konnte es in den letzten zwei Jahren so weit kommen, dass für Robert Lewandowski "der FC Bayern Geschichte" ist?
8. August 2021: Salihamidžić bestätigt Haaland-Interesse
Eine große Rolle spielt natürlich der Name Erling Haaland. Den Namen des norwegischen Angreifers brachte Sportvorstand Salihamidžić im Rahmen der Doppelpass-Sendung am 8. August 2021 erstmals öffentlich ins Spiel. "60 Tore in 60 Spielen. Da muss man hinschauen, sonst wären wir ja Vollamateure", äußerte sich der Bosnier damals - zum Missfallen von Lewandowski.
Der Sportvorstand hätte sich an diesem Tag besser ein wenig defensiver geäußert, denn Lewandowski liebäugelte schon im Sommer 2021 mit einem Abschied, weil sich der FC Bayern mit einem Nachfolger für ihn beschäftigt hatte. Klar war nämlich grundsätzlich eins: Haaland und Lewandowski im Bayern-Sturm ist so gut wie ausgeschlossen.
Oktober 2021: Zahavi stößt bei Bayern-Bossen auf taube Ohren
Das Thema Erling Haaland blieb auch in den kommenden Monaten immer präsent und insbesondere der Oktober sollte ein Schlüsselmonat werden. Berater Pini Zahavi reiste damals zu Gesprächen nach München und soll gegenüber Kahn, Neppe und Salihamidžić eine Vertragsverlängerung vorgeschlagen haben. Auf seine Frage reagierten die Münchner aber nicht wie erhofft.
"Die Antwort: Stille. Kein Ja, kein Nein, kein Vielleicht, einfach nichts", erinnerte sich Zahavi. "Daraufhin habe ich gegen Ende des Meetings gesagt: 'Wenn das so ist, verkauft ihn doch im nächsten Sommer'", so der Star-Berater weiter. Daraufhin erhielt er die Antwort, dass man ihn nicht verkaufen wolle, es sei denn er bringe "ein Angebot über 120 Millionen Euro". Hiermit wären wir wieder bei der Summe für Haaland angekommen, die eingeschlossen von Handgeld nötig gewesen wäre.
Allerspätestens ab diesem Moment wusste auch Lewandowski, dass er nicht unverkäuflich ist und der Name Erling Haaland ein ständiger Bestandteil in den Münchner Planungen ist.
23. April 2022: Lewandowski erfährt vom Münchner Buhlen um Haaland
Immer und immer wieder wurde der 33-Jährige indirekt mit dem Thema Haaland in Verbindung gebracht. So zum Beispiel nach dem 3:1 in Dortmund, als die Bayern die Meisterschaft fixieren konnten. Damals erfuhr Lewandowski über die Medien, dass Erling Haaland trotz des beinahe feststehenden City-Wechsels noch immer ein heißes Thema in München sei.
Die Lust auf die anschließende Meisterfeier im Rocca Riviera ist dem Stürmer demnach komplett vergangen. Bereits nach 62 Minuten dampfte er von dieser wieder ab.
Derzeitiger Stand: Lewandowski hat mit dem FC Bayern abgeschlossen
Man kann also sagen, dass die Münchner den Stürmer insbesondere durch das Haaland-Interesse und der abwehrenden Haltung in Bezug auf eine Verlängerung bröckchenweise verloren haben. Inzwischen fühlt sich Lewandowski von den Bossen "nicht mehr richtig respektiert".
Bereits nach dem letzten Saisonspiel (2:2 gegen Wolfsburg) soll Lewandowski das Kapitel FC Bayern für sich abgeschlossen haben. Derzeit verweilt er im Urlaub, ohne Kontakt zu den Münchnern zu haben. Lediglich bei Ex-Teamkollegen Thiago soll er sich gemeldet und über seinen Wechsel-Wunsch gesprochen haben. Der Spanier kickte ja einst beim FC Barcelona.
Noch pochen die Bayern darauf, dass Lewandowski seinen Vertrag in München erfüllt. Man weiß schließlich, dass der Pole ehrgeizig genug ist, um eine Saison nicht komplett zu verschwenden. Seine Unzufriedenheit würde zwar weniger auf dem Platz, dafür aber umso mehr in der Kabine und auf dem Trainingsplatz anzusehen sein. Noch gibt es aber wohl Hoffnung, dass Lewandowski von seinen Ketten in München befreit wird. Kalajdzic und Mané könnten die Schlüssel als Retter in der Not sozusagen mitbringen.
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