"Riesenkompliment für die Willensleistung" - Stimmen zum 1:1 zwischen Frankfurt und Gladbach

Sebastian Rode bringt Manu Koné zu Fall.
Sebastian Rode bringt Manu Koné zu Fall. / Lars Baron/GettyImages
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Im Samstagabendspiel haben sich Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach mit 1:1 getrennt. Die Fohlen waren früh durch Jonas Hofmann in Führung gegangen, hatten dann aber immer weiter die Kontrolle verloren. Die Eintracht dominierte vor allem in Hälfte zwei und kam durch Randal Kolo Muani noch zum verdienten 1:1-Ausgleich. Die Stimmen zum Spiel.

Die Eintracht-Stimmen:

Oliver Glasner (Sky):

Über die Mannschaftsleistung: "Ich bin heute mega zufrieden mit der Leistung. Wahnsinnig dominant, speziell zweite Halbzeit. Wir hatten immer wieder alles im Griff. Ich muss den Jungs ein Riesenkompliment machen, weil du gehst mit der ersten Aktion in Rückstand. Dann müssen wir wieder nachlaufen. Und wir haben Chance vergeben, Chance vergeben, Chance vergeben... und, dass sie dann den Glauben nicht verlieren und dann den Ausgleich erzielen... Wirklich Riesenkompliment für diese Willensleistung. Ich denke, ein völlig verdienter Punkt, der eigentlich hätte ein Sieg werden sollen. [...] Die Leistungen, die wir zeigen, geben mir einfach Hoffnung."

Über die aktuelle Form: "Es ist halt gerade keine einfache Phase, was die Ergebnisse angeht. Wenn ich die Jungs aber gesehen habe, wie sie spielen. Und das gegen Mönchengladbach, die auch Ambitionen haben, um die europäischen Plätze zu spielen. Wie dominant wir da waren. Hut ab vor der Leistung der Jungs."

Über Randal Kolo Muani: "Momentan ist er der Einzige, der konstant trifft. Das war im Herbst auch noch nicht so. Der hat im Herbst vier [Tore] erzielt. Jetzt, glaub ich, das Neunte in der Rückrunde. Das zeigt doch, was er für einen Schritt nach vorne gemacht hat. Vielleicht lassen wir da ein bisschen zu viel Last auf ihn ab, aber das ist jetzt nicht gewollt."

Über seine Zukunft: "Ich habe noch über ein Jahr Vertrag. Ich habe mir mal die Mühe gemacht nachzuschauen: Ich glaube, es gibt acht Trainer in der Bundesliga, die 24 auslaufen [Anm. d. Red., dessen Verträge im Juni 2024 auslaufen]. Gefühlt ist es bei mir das Hauptthema. Warum auch immer, ich weiß es nicht. [...] Ich habe noch Vertrag. Ich brauche ja keinen Commit mitzugeben über etwas, was sowieso Fakt ist. Wir planen den Kader gemeinsam, wir planen den Sommer, die Vorbereitung, das Trainingslager, die Testspiele, den Urlaub... Also, ich habe es schon ganz oft gesagt: Ich fühl mich mega wohl, eine tolle Zusammenarbeit, eine super Mannschaft. Nochmal: Ich lobe die Jungs ja nicht, weil mir nichts Besseres einfällt, sondern weil das meine feste Überzeugung ist, es mir wahnsinnig viel Spaß macht, mit denen zusammenzuarbeiten, deswegen gehe ich davon aus, dass ich nächstes Jahr hier Trainer bin. Ich habe auch nie etwas anderes gesagt. Es wird wild rumspekuliert."

Kevin Trapp (Sky):

Über das Ergebnis: "Gladbach holt einen Punkt mit keinem Aufwand. Die haben viel verteidigt, nach vorne gar nichts gemacht. [...] Wir waren über 90 Minuten die wesentlich stärkere Mannschaft. Am Ende sind wir alle enttäuscht, dass wieder kein Dreier dabei rumgekommen ist."

Über die Gründe für die schwache Punkteausbeute: "Keine Ahnung. Ich habe nicht das Gefühl, dass wir nachdenken oder die Stürmer vorne nachdenken. Auch im Training: Das sieht alles gut aus. Wir trainieren wirklich gut. Jetzt hat [heute] der Torwart auch noch ein paar gute Bälle gehalten. Es ist, wie es ist, momentan. Das ist nicht zufriedenstellend, dass du so ein Spiel wie auch gegen Bochum, Stuttgart oder Union am Ende nicht gewinnst."

Über den personellen Umbruch im Sommer: "Im Endeffekt ist es eine Situation wie jedes Jahr bei uns. Jedes Jahr wird viel darüber spekuliert, wer den Verein verlässt. [...] Wir haben dieses Jahr auslaufende Verträge bis Evan [Ndicka] und Daichi [Kamada]. Daichi hat schon gesagt, dass er geht. Das tut weh. Bei den anderen ist das viel Spekulation. Man weiß es nicht. Trotzdem sind alle Spieler noch mindestens bis zum 30. Juni hier im Verein. Ich hoffe, dass wir bis dahin erfolgreich sein können. Was alles andere angeht, das muss jeder für sich selbst wissen. Dafür haben wir Markus [Krösche]. Wir müssen unseren Job auf dem Platz machen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass irgendjemand mit dem Kopf nicht bei der Sache ist.


Die Gladbach-Stimmen:

Jonas Omlin (Sky):

Über das Ergebnis: "Wir haben das gut gemacht, wir haben stark verteidigt. Wenn wir etwas zugelassen haben, konnte ich ein, zwei halten. Am Ende ist ein 1:1 in Frankfurt ein gerechtes Resultat. Es war ein schwieriges Spiel für uns."

Über das Gegentor: "Ich hadere damit bestimmt. Sowas regt mich auf. An so einem Tag versuche ich, die Null bis zum Ende zu halten. [...] Ich hatte das Gefühl, dass er in die eine Ecke schießt, aber ich bin dann eben schon zu weit [in die Ecke gegangen]. Ich sehe die Ballabgabe nicht gut, aber trotzdem darf mir der nicht durchflutschen."

Über den Übergang von aktueller bis nächster Saison: "Wir wollen die Saison noch anständig zu Ende spielen. Ich glaube, wir sind jetzt vier Mal in Folge umgeschlagen und wir wollen das am liebsten bis zum Ende so durchziehen. Wir wollen die Saison mit einem Lachen beenden, obwohl nicht alles gut war. Und dann im Sommer ist der Verein, der Trainerstaff... gefordert, die Abgänge zu kompensieren, irgendwie Lösungen zu finden. Aber ich glaube, der Verein ist da gut aufgestellt und wird gute Entscheidungen treffen."

Über Yann Sommer: "Ich glaube, dass man sich viel von Yann Sommer abgucken kann. Er ist ein extrem professioneller Torhüter. Was er aus seiner Größe rausholt, was er für eine Karriere hingelegt hat, wie konstant er immer spielt... Ich glaube, das ist ein Vorbild für jeden Torhüter. [...] Ich finde die Torwartdiskussion [beim FC Bayern] völlig übertrieben. Für mich ist Yann ein super Kerl, ein super Torhüter und ich glaube, der wird Spiele entscheiden und zu seiner alter Form zurückfinden."


Julian Weigl (Sky):

Über das Spiel: " Ich glaube, dass wir erste Halbzeit ein gutes Spiel gemacht haben und zweite Halbzeit keine Entlastung mehr hatten, nur noch am Verteidigen waren. Man hatte so das Gefühl, vielleicht schaffen wir es, das über die Bühne zu bringen oder fahren vielleicht nochmal Konter. Aber ich glaube, unterm Strich, wenn man das ganze Spiel betrachtet, dann dann geht das Ergebnis schon in Ordnung."

Über den Rest der Saison: "Natürlich sind wir punktemäßig weit weg von den Europa-Plätzen, sind nach unten, glaube ich, auch weit genug weg. Trotzdem ist es für uns wichtig zu zeigen, was wir können und von Spiel zu Spiel zu schauen. Das klingt immer wie eine Floskel, aber das zählt für uns umso mehr im Moment. Ich glaube, wir sind jetzt seit vier Spielen ungeschlagen. Das wollen wir natürlich so weiterführen und wir wollen auch für unsere Fans, die jede Auswärtsfahrt mitmachen und zu Hause immer den Kessel vollmachen, möglichst viele Siege noch einfahren."

Über seine Zukunft in Gladbach: "Es laufen gerade so einige Gespräche, und wir werden sehen, wie das in Zukunft aussieht. [...] [Ob es eine positive Tendenz gibt] kann ich so noch nicht sagen. Es sind ja auch mehrere Parteien involviert, aber grundsätzlich sind es positive Gespräche. [...] Für mich ist die sportliche Perspektive wichtig, und dann sind es natürlich auch finanzielle Aspekte. Nicht auf mich bezogen, sondern es steht ja eine Kaufoption im Raum, die zu hoch ist für Gladbach, und da müssten sich die Vereine dann erst mal einigen."

Über die Kritik von Marvin Friedrich: "Ich glaube, intern wurde mit Marvin gesprochen. Ich kann ihn schon verstehen, dass er natürlich unzufrieden ist, weil er in der Hinrunde auch viele Spielanteile hatte, seine Sache, glaube ich, auch ganz gut gemacht hat. Es ist immer erst mal positiv, wenn Spieler den Anspruch haben, zu spielen und wichtig zu sein. Wenn er das im Moment einfach nicht spürt, finde ich es schon in Ordnung, das auch zu äußern."


Daniel Farke (Sky):

Über die Einwechslung von Marvin Friedrich: "Es war die Überlegung, dann nochmal auf Fünferkette umzustellen. Marvin ist immer dafür gut, wenn wir eine Standardsituation bekommen, offensiv einen Kopfball zu setzen. Ich hatte auf das Momentum gehofft. Das hätte auch ganz gut zu der Geschichte gepasst. Es hat dann leider nicht mehr für die finale Wendung gereicht, aber alles gut zwischen Marvin und mir."