Ridle Baku träumt von der "großen" EM: "Das ist das nächste Level"

Ridle Baku glänzt bei der U21-EM. Doch der Wolfsburger träumt bereits von der echten EM.
Ridle Baku glänzt bei der U21-EM. Doch der Wolfsburger träumt bereits von der echten EM. / Laszlo Balogh/Getty Images
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Ridle Baku steht bei der U21-EM ganz besonders im Fokus. So ist der 22-jährige Wolfsburger der Star im Team, insofern es einen solchen überhaupt gibt. Jedenfalls spielt der Außenbahnspieler eine hervorragende Saison für die Wölfe und ist mit zwei Treffer und eine Vorlage sensationell ins Turnier gestartet. Dieser Auftritt kommt nicht von Ungefähr. So ist der Rechtsfuß vielleicht die größte deutsche Hoffnung auf der Rechtsverteidiger-Position. Der Youngster träumt verständlicherweise schon jetzt von der "großen" Europameisterschaft.

Zwar hat Joachim Löw derzeit ohnehin genug mit seinem eigenen Team zu tun, so wird er doch mit einem Auge auf die U21-EM schauen. Bei Ridle Baku könnten es sogar beide Augen sein. So beweist dieser regelmäßig, dass er schon jetzt bereit für die A-Nationalmannschaft ist. "Es gibt nichts Größeres, als da mal dabei zu sein. Das ist das nächste Level, das man erreichen kann, und da will ich auch hin", erklärte er gegenüber Ran. Macht er so weiter, wie beim Auftaktspiel gegen Ungarn ist die nächste Nominierung für das A-Team nur eine Frage der Zeit. „Das war auf jeden Fall eines meiner schönsten Spiele, das ich bisher gemacht habe“, so der 22-Jährige nach dem 3:0-Erfolg. Seine Leistung ist jedoch keineswegs Zufall. So hat sich der Youngster bereits nach seinem Wechsel nach Wolfsburg in allen Belangen weiterentwickelt. "Den Schwung vom Verein nehme ich mit", erklärt Baku sein Erfolgsgeheimnis.

Wie einst Kimmich: Baku könnte für die EM ein Überraschungskandidat werden

Nach der Gruppenphase der U21-EM wird der variable Rechtsfuß nochmals im Verein Schwung holen. Ob dieser dann bis zur großen Europameisterschaft ausreicht, bleibt abzuwarten. Überraschend wäre es nicht, wenn Baku schon dort eine größere Rolle spielt. Tatsächlich erinnert die Situation ein wenig an Joshua Kimmich. So war dieser auch gerade erst im Vorfeld der EM 2016 zur Nationalmannschaft gestoßen und war als Rechtsverteidiger noch so ziemlich unerprobt. Allerdings spielte er auf Anhieb stark und sicherte sich seinen Stammplatz bei der DFB-Elf und auch den Bayern. Damals profitierte der heute 26-Jährige auch davon, dass keiner der etatmäßigen Rechtsverteidiger wirklich überzeugte. So ähnlich sieht die Situationen heute aus. Von den möglichen Kandidaten ist Baku vermutlich derjenige, der die stärkste Saison spielt. Sorgen könnte lediglich dessen offensive Orientierung sein. So spielt er sowohl in der U21 als auch beim Klub mehr im Mittelfeld. Mittelfristig wird er sich jedoch auch in der Rückwärtsbewegung steigern. Offensiv ist der schnelle und technisch beschlagene Baku schon jetzt eine absolute Waffe. Dieser hat nur ein wenig das Pech, dass es für die DFB-Elf schon in der Vorrunde gegen Frankreich und Portugal geht. Daher wird Joachim Löw wohl eine defensivere Lösung bevorzugen. Langfristig ist Baku aber dennoch der Mann, den die Zukunft gehört. Die grandiose Entwicklung des Youngsters wird auch die Bayern ärgern. So hätten diese den Ex-Mainzer im Sommer durchaus verpflichten können. Jedoch entschied sich der Klub für Bouna Sarr. Wie klug diese Entscheidung war, kann jeder für sich selbst bewerten. Baku hat jedenfalls sowohl auf Klubebene als auch im DFB-Dress eine große Zukunft vor sich und kann zurecht von großen Turnieren träumen.