Wegen Sponsoren-Deal: BVB-Fans kündigen Protest an

Nachdem Borussia Dortmund Ende Mai eine Partnerschaft mit dem Waffenhersteller Rheinmetall bekanntgab, wurde der Deal kontrovers diskutiert. Auch in der neuen Saison es Thema bleiben, die Dortmunder Fans wollen ihrem Unmut beim Saisonauftakt Ausdruck verleihen.
Die Dortmunder Südtribüne wird am Samstag wohl Ort eines Protestes werden
Die Dortmunder Südtribüne wird am Samstag wohl Ort eines Protestes werden / Soccrates Images/GettyImages
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Eigentlich schien die BVB-Welt Ende Mai eine heile zu sein. Die enttäuschende Saison in Liga und Pokal war, zumindest kurzzeitig, vergessen, die Vorfreude auf das Champions-League-Finale gegen Real Madrid war riesengroß. Getrübt wurde sie jedoch durch die Verkündung eines Sponsordeals mit dem Waffenbauer Rheinmetall.

Es hagelte Kritik an der Partnerschaft und auch in der neuen Saison bleibt es ein kontroverses Thema. Das Bündnis Südtribüne hat nun unter dem Motto "Wir lassen uns nicht vor euren Karren spannen" einen Protest für das erste Bundesligaspiel des BVB am Samstag (18:30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt angekündigt.

"Dass sich die Verantwortlichen des BVB und all seine Gremien dazu bereit erklärt haben, die Strahlkraft von Borussia Dortmund dafür einzusetzen, das öffentliche Ansehen eines Rüstungskonzerns zu verbessern und dabei die eigenen Werte über Bord zu werfen, lehnen wir entschieden ab. Wir werden den Verantwortlichen nicht den Gefallen tun und die Sache - wie durch den Zeitpunkt der Veröffentlichung womöglich erhofft - auf sich beruhen lassen. Das dürfte allen Beteiligten klar sein", ließ das Bündnis in einem Statement verlauten.

Das Statement unterzeichneten insgesamt 88 Dortmunder Fanklubs, darunter auch die beiden größten Ultragruppierungen des Vereins, The Unity und Desperados. "Im Hinblick auf den Saisonstart gegen Eintracht Frankfurt rufen wir deshalb jeden einzelnen Borussen und jeden Fanklub dazu auf, seinen Unmut über den Deal mit Rheinmetall ins Stadion zu tragen", heißt es weiter. Zu Beginn der zweiten Halbzeit soll protestiert werden.

Neben der Ankündigung des Protestes widersprachen die Fans ebenfalls der Darstellung des Vereins, dass Fanvertreter im Vorfeld des Deal in den Einscheidungsprozess eingebunden waren: "Zu keinem Zeitpunkt hat es eine Beteiligung von Fanvertretern gegeben. Der in der Öffentlichkeit entstandene Eindruck, Fanvertreter seien bei der Entscheidungsfindung zum Deal mit der Firma Rheinmetall befragt worden, ist unzutreffend. Eine Abstimmung hat ebenso wenig stattgefunden. Im Rahmen des Klub-Fan-Dialoges sind Fanvertreter kurz vor Bekanntgabe der Partnerschaft lediglich darüber informiert worden, dass Verhandlungen zwischen beiden Parteien stattfinden würden."

Dass die Dortmunder Verantwortlichen diesen Eindruck erwecken wollten, sei kein Zufall gewesen: "Die Art der Kommunikation sowie der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Partnerschaft zeugen von ausgeprägtem Kalkül auf Seiten der Vereinsverantwortlichen."


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