Rettig von Bayern-Bossen ignoriert: Neuer DFB-Geschäftsführer mit Spitze gen München
- Karl-Heinz Rummenigge trat nach Rettig-Ernennung aus DFB-Taskforce zurück
- Rettig mit Spitze gegen den FC Bayern
- Weder Rummenigge noch Hoeneß waren für Rettig zu erreichen
Von Dominik Hager
Die Ernennung von Andreas Rettig zum DFB-Geschäftsführer hat definitiv nicht bei allen für Begeisterung gesorgt. Der 60-Jährige hat in den letzten Stunden einiges an Gegenwind abbekommen und konnte das vorbelastete Verhältnis mit dem FC Bayern noch nicht klären.
Andreas Rettig wurde als Nachfolger von Oliver Bierhoff am Montag in der Frankfurter DFB-Zentrale offiziell präsentiert. Dabei konnte sich dieser eine kleine Spitze gegen den FC Bayern nicht verkneifen. "Ich habe zur Kenntnis genommen, dass ich nicht der Wunschkandidat des FC Bayern war", erklärte Rettig, der jedoch noch das Gespräch mit den Münchnern gesucht hatte.
"Ich habe am Freitagvormittag versucht, mit Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß Kontakt aufzunehmen, weil ich das belastete Verhältnis kenne. Ich habe beide aber nicht erreicht und auch keine Resonanz erfahren", berichtete der Geschäftsführer.
Trotzdem hofft Rettig noch auf eine positive Zusammenarbeit mit dem deutschen Rekordmeister. "Wir sind in einer Krise und ich wünsche mir, dass wieder Ruhe einkehrt und der FC Bayern sich so einbringt, wie es ihm bei seiner führenden Rolle im deutschen Fußball auch gerecht wird", führte er weiter aus.
Rummenigge und Mintzlaff treten aus Taskforce zurück
Die Amtszeit von Rettig begann mit einem ordentlichen Krach, indem Karl-Heinz Rummenigge und Oliver Mintzlaff mit sofortiger Wirkung aus der Taskforce Nationalmannschaft zurücktraten. Rummenigge kritisierte im Anschluss, dass er nicht in die Einberufung von Rettig eingeweiht war und sprach von einer "sensiblen Personalie und diskussionswürdige Entscheidung".
Der neue DFB-Geschäftsführer gilt als absoluter Gegner der Kommerzionalisierung im Fußball und eckt damit immer wieder an. So wollte er unter anderem RB Leipzig den Aufstieg in die Bundesliga aufgrund eines angeblichen Verstoßes gegen die 50+1-Regelung verwehren.
DFB-Präsident Neuendorf möchte die Rummenigge-Kritik aber nicht auf sich sitzen lassen und stellte klar, dass die Taskforce schon immer nur eine beratende Funktion und keine Entscheidungskompetenz hatte. "Vielleicht gab es da ein Missverständnis", wunderte er sich. Es sei jedoch gesagt, dass es trotzdem ein wenig unglücklich ist, wenn die Taskforce-Mitglieder eine derart wichtige Entscheidung aus den Medien erfahren.
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