Remis im Emirates: Die Bayern gegen Arsenal in der Einzelkritik
Von Dominik Hager
Der FC Bayern hat die Chance auf das Champions-League-Halbfinale gewahrt. In einem hochspannenden Spiel beim FC Arsenal erkämpften sich die Münchner ein 2:2. Zunächst brachte Bukayo Saka die Engländer in Führung, jedoch konnten die Gäste die Partie durch Tore von Serge Gnabry und Harry Kane so ziemlich aus dem Nichts drehen. Der knappe Vorsprung hielt jedoch nur bis zur 76. Minute, ehe Leandro Trossard auf 2:2 stellen konnte. Kurz vor dem Ende wurde es auf beiden Seiten nochmal ganz brenzlig, jedoch blieb es bei einem gerechten Remis.
Wir werfen einen Blick auf die Leistungen der Bayern-Stars.
1. Manuel Neuer
Der Bayern-Keeper musste bereits in der zwölften Minute gegen Bukayo Saka hinter sich greifen, hatte dabei jedoch keine Abwehr-Chance. Wenig später parierte er eine Groß-Chance von White, wobei es ihm der Engländer mit seinem unplatzierten Abschluss auch leicht gemacht hat. Die Elfmeter-Szene zum 2:1 leitete der FCB-Kapitän mit seinem mutigen Spielaufbau ein.
In der zweiten Halbzeit war Neuer kaum gefordert und dann beim 2:2 chancenlos. Ansonsten wirkte er souverän, wenngleich der ein oder andere Eckball für ein wenig Unruhe sorgte. Ganz brenzlig wurde es in der letzten Szene des Spiels, als er im Duell mit Saka kollidierte. Der Elfmeterpfiff blieb aber wohl zu Recht aus.
Bewertung: 7/10
2. Joshua Kimmich
Joshua Kimmich war im ersten Durchgang kaum zu sehen, weil der FC Arsenal fast nie über seine Seite attackierte. Angesichts der Tatsache, dass die Münchner auch eigentlich nur bei Konter nach vorne spielten, war der 29-Jährige auch offensiv kaum ein Faktor. Im zweiten Durchgang war Kimmich mehr gefordert und löste seine Defensiv-Aufgaben meist gut. Am Ball wirkte er sicher und brachte 90 Prozent seiner Bälle an den Mann.
Bewertung: 7/10
3. Eric Dier
Eric Dier wackelte zu Beginn ordentlich und verursachte mit einem Fehlpass die erste Großchance der Gastgeber. Wenig später war er auch beim Gegentor etwas zu passiv und ermöglichte Saka den Abschluss in die lange Ecke. Im Anschluss stabilisierte sich der Engländer, wenngleich sein Aufbauspiel immer wieder Schwächen offenbarte.
Bewertung: 4/10
4. Matthijs de Ligt
In der Anfangsviertelstunde stand auch Matthijs de Ligt nicht immer sattelfest, wenngleich er im Gegensatz zu seinen Nebenmännern zumindest keine klaren Fehler fabrizierte. Im Anschluss steigerte sich der Niederländer und gewann zunehmend an Stabilität. Im Spielaufbau wirkte de Ligt sicherer als sein Nebenmann. Lediglich vor dem 2:2 kam er gegen Gabriel Jesus nicht wirklich in den Zweikampf.
Bewertung: 6/10
5. Alphonso Davies
Alphonso Davies legte beim 0:1 ein ganz schwaches Zweikampfverhalten an den Tag und wackelte auch darüber hinaus immer wieder. Gemeinsam mit Serge Gnabry bekam er Saka zwar dann etwas besser in den Griff, jedoch war seine Zweikampfführung weiterhin wacklig. Im zweiten Durchgang wirkte er in der ersten Szene schläfrig, steigerte sich dann jedoch klar und gewann endlich auch einige Duelle gegen Saka.
Bewertung: 4/10
6. Konrad Laimer
Konrad Laimer spulte im Mittelfeld ein unglaubliches Pensum ab und versuchte immer wieder die Gegenspieler aggressiv anzulaufen. Dieses laufintensive Spiel konnte der Österreicher aber nicht ganz durchstehen. Im zweiten Durchgang kam er immer wieder zu spät in die Gänge und sah auch beim 2:2 nicht sonderlich gut aus. Insgesamt war er der schwächere Part im Mittelfeld.
Bewertung: 5/10
7. Leon Goretzka
Leon Goretzka stand in der Anfangsviertelstunde gefühlt überhaupt nicht auf dem Platz und hätte auch beim Gegentor mit etwas mehr Entschlossenheit und Wachsamkeit noch eingreifen können. Dann verbuchte der 29-Jährige aber einen starken Assist auf Gnabry und war plötzlich voll da. Immer wieder zeigte er harte und gute Zweikämpfe und stand in entscheidenden Situationen im Weg. Im zweiten Durchgang sah man von Goretzka dann wieder weniger, jedoch wirkte er in seinen Aktionen gefestigt und stabil.
Bewertung: 8/10
8. Serge Gnabry
Serge Gnabry hatte zu Beginn Mühe und hätte mit einer missglückten Kopfball-Abwehr vor die Füße von White beinahe ein Gegentor verschuldet. In der 18. Minute hatte er jedoch nach Goretzka-Anspiel die Chance zum Ausgleich und ließ sich diese mit etwas Glück auch nicht nehmen. Im Anschluss war Gnabry insbesondere defensiv gefordert und half dem etwas überforderten Davies mehrmals stark. Im zweiten Durchgang war vom Ex-Gunner bis auf einen Abschluss in der 65. Minute nicht mehr viel zu sehen. Wenig später wurde er angeschlagen ausgewechselt.
Laut Thomas Tuchel hat sich Gnabry erneut am hinteren Oberschenkel verletzt.
Bewertung: 7/10
9. Jamal Musiala
Angesichts der fehlenden Ballbesitzzeit der Bayern hatte Jamal Musiala einen schweren Stand. Seine Extra-Klasse trat dann erstmals zum Vorschein, als er Leroy Sané mit einem sensationellen Pass in die Tiefe bediente. Sein Offensiv-Kollege konnte die Gelegenheit aber nicht nutzen. In der zweiten Halbzeit taute Musiala mehr auf, hatte mit der harten Gangart der Gunners aber seine Probleme und den Schiedsrichter nicht auf seiner Seite. Erst ganz gegen Ende wäre er beinahe mit einem klasse Zuspiel auf Coman noch ganz entscheidend geworden.
Bewertung: 7/10
10. Leroy Sané
Mit seinem Tempo war Sané in den Umschaltmomenten ein ganz entscheidender Spieler. Mit einem starken Pass auf Goretzka leitete der 28-jährige das 1:1 von Gnabry ein. Noch stärker war dann sein hervorragender Lauf aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum, der mit einem Elfmeter-Pfiff und dem Führungstreffer von Kane endete. Im zweiten Durchgang baute er jedoch ab und spielte einige Konterchancen nicht gut aus. Defensiv war Sané sehr fleißig und half, wenn er gebraucht wurde. In der 66. Minute wurde er durch Kingsley Coman ersetzt.
Bewertung: 8/10
11. Harry Kane
Mit seinem Anlaufen setzte Kane Arsenal-Verteidiger Gabriel entscheidend unter Druck, ehe dieser den Fehlpass spielte, der zum Ausgleichstreffer führte. Wenig später erhielt der Engländer die Chance vom Punkt und verwandelte souverän, wobei David Raya auch gefühlt schon Sekunden vor dem eigentlichen Schuss in der rechten Ecke verschwunden war und es Kane mehr als leicht gemacht hat. Im Anschluss wurde Kane selbst nicht mehr so wirklich gefährlich, spielte aber einige gute Bälle auf die Außenbahnspieler.
Bewertung: 7/10
12. Kingsley Coman
Der Franzose wirkte zunächst noch nicht so wirklich spielfitt und bekam kaum mal Tempo in seine Szenen. Abgesehen von einem Schüsschen kam dann auch lange nichts bei rum. In der 90. Minute hatte Coman dann doch noch das 3:2 auf dem Fuß, scheiterte aber am Pfosten.
Bewertung: 5/10
13. Raphael Guerreiro
Der Portugiese kam für Gnabry ins Spiel und war als linker Mittelfeldspieler überhaupt kein Faktor. Thomas Tuchel wäre besser beraten gewesen, Müller oder Tel einzuwechseln, die offensiv für Schwung hätten sorgen können.
Bewertung: 4/10
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