Das Relegations-Derby bleibt aus: Was bedeutet das für Werder Bremen?
Von Janne Negelen

Der Hamburger SV hat am letzten Spieltag der zweiten Bundesliga alles dafür unternommen, ja nicht noch die Relegationsduelle zu bestreiten. Dort hätte mit dem SV Werder Bremen der größte Rivale gewartet. Bei den Grün-Weißen ist Gefühlslage deshalb gemicht.
Rein aus fußballerischer Sicht hätte sich wohl jeder Fußballfan diese Paarung gewünscht. In zwei hochklassigen und spannenden Duellen kämpfen die Ur-Rivalen Werder Bremen und der Hamburger SV um die erste Liga. Dazu wird es aber nicht kommen, was bei den Grün-Weißen nicht wirklich Jubelsprünge auslösen dürfte.
Denn ein solches Derby zum Abschluss der Saison hätten auch die Werderaner um jeden Preis bestreiten wollen. Vor dem eigenen letzten Spieltag war dies auch sicherlich ein weiterer Motivator für die dann (vorerst) erlösende Rettung in die Relegation. Auf die angeschlagenen und verunsicherten Hamburger hätte man sich gefreut.
HSV nur noch eine Rumpftruppe?
Dazu muss gesagt werden, dass die Nordlichter aus Hamburg am Sonntag auch einiges an Pech hatten. Gleich drei Leistungsträger mussten während der Partie verletzt ausgewechselt werden. Eine abgestimmte Innenverteidigung hatte der HSV nicht im Ansatz auf den Platz stellen können. Insgesamt hat sich der einstige Bundesliga-Dino aber einmal mehr vor Augen der ganzen Fußball-Nation blamiert!
Aus Werder-Sicht sprechen aber auch einige Gründe für die Begegnung gegen Underdog Heidenheim und ein womöglich besseren Ausgang der Relegation. Zum einen kennt man die Mannschaft von Frank Schmidt relativ gut. Im DFB-Pokal besiegte man den 1. FC in dieser Saison bereits mit 4:1. Mim Blick auf die Erfahrung stehen die Relegations-Neulinge dem HSV in einigem nach. Und dass auch die Heidenheimer mit ihren Neven zu kämpfen haben, zeigten sie "eindrucksvoll" bei der klaren Pleite in Bielefeld.
Bremen konnte bisher ebenfalls immer auf eine Extrarunde verzichten. Gegen die Rothosen hätte sich dies durchaus als Nachteil herausstellen können. So aber sind die Karten komplett neu gemischt.
Dass sich die Bremer auf egal welchen Gegner richtig heiß machen können, zeigten die vergangenen Wochen immer wieder. In der Tabelle seit dem Re-Start belegt Grün-Weiß Rang neun.
Klar, es wäre wohl ein der Traum eines jeden Werderaners gewesen, dem HSV ein drittes Zweitliga-Jahr zu schenken. Die Relegation hätte so zusätzlich Brisanz bekommen. Aber auch gegen Heidenheim steht für Werder die sportliche Zukunft auf dem Spiel. Ein Duell der Nerven wird es so oder so - nur eben in zwei Spielen mit deutlich weniger Rivalität.