Rekord-Pleite und Salah-Ärger für Liverpool gegen Chelsea: Stimmen und Netzreaktionen
Von Yannik Möller
Das Duell zwischen dem FC Liverpool und dem FC Chelsea konnten die Gäste an der Anfield Road mit 0:1 für sich entscheiden. Die Reds stellen damit einen Negativ-Rekord auf, Ärger gab es um Mo Salah - das Tuchel-Team wiederum bleibt ungeschlagen. Die Stimmen und Netzreaktionen zum Spiel.
Ein Spiel zwischen dem FC Liverpool und dem FC Chelsea bringt immer eine ganz gewisse Spannung und Intensität mit sich, aus deutscher Sicht noch angeheizt durch das Trainerduell zwischen Jürgen Klopp und Thomas Tuchel. Mit dem 0:1-Sieg der Blues laufen die Formkurven der beiden Teams jeweils weiter in ihre Richtungen.
Mit dieser Niederlage hat Liverpool einen neuen Negativ-Rekord aufgestellt. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte wurden fünf Heimspiele hintereinander verloren, diese fünf Niederlagen als amtierender Meister sind ebenfalls neu. Rekorde, die Klopp sicherlich nicht brechen wollte.
Schon in der 25. Minute hätten die Reds in Rückstand geraten können. Nach einem hohen Ball über die Abwehr war es Timo Werner, der vor Alisson Becker an den Ball kam und ihn verwandeln konnte. Der Treffer wurde wegen Abseits jedoch zurückgenommen, wobei es sich nur um Zentimeter gehandelt haben kann. Im Netz führte diese Entscheidung zu vielen Diskussionen. Kurz vor der Halbzeit war es dann Mason Mount, der die Blues mit einer feinen Einzelaktion in Führung brachte.
Am Ergebnis sollte sich nichts mehr ändern, auch wenn die zweite Halbzeit noch Stoff für Ärger bereit hielt. Überraschend wechselte Klopp in der 62. Minute Mohamed Salah aus, seine früheste Auswechslung seit dem September 2017 (via Sport1). Sichtbar frustriert und kopfschüttelnd würdigte er seinen Trainer keines Blickes, ging direkt an ihm vorbei und auf die Tribüne, wo er weiter kopfschüttelnd sein Schicksal zur Kenntnis nahm.
Sein Berater meldete sich wenige Minuten später bei Twitter zu Wort, setzte jedoch nur einen einzelnen Punkt ab. Natürlich heizte das die Diskussionen um den derzeitigen Frust umso mehr an, auch die Wechsel-Spekulationen bekommen somit neues Futter. Tuchel hingegen bleibt mit Chelsea weiterhin ungeschlagen, während Kai Havertz erst in der Nachspielzeit eingewechselt wurde.
Stimmen zum Spiel - "Es war ein schwerer Schlag"
"Es war ein schwerer Schlag. Wenn wir diese Spiele verlieren, haben wir nicht das Recht, in die Champions League einzuziehen", lautete das erste Fazit von Klopp nach dem Spiel (via Sport1). Er zeigte sich getroffen und auch frustriert ob des nächsten Rückschlags. Der Coach weiter: "Es ist einfach ärgerlich, immer und immer wieder über dieselben Dinge zu reden. Es ist schwierig, aber wir müssen uns durchkämpfen."
Im Spiel zeigte sich ein momentan großes Problem erneut: Liverpool bleibt zu häufig ohne Tor, und im Schritt davor oftmals ohne die sonst so leicht herausgespielten Großchancen. Gegen den Klub aus London schaffte man es lediglich einen Schuss auf das gegnerische Tor zu bringen. "Wir müssen mehr Torchancen haben bei den Spielanteilen", erklärte Klopp. "Alles war richtig gut - bis auf den finalen Pass. Wir müssen in den entscheidenden Szenen unsere Qualität zeigen. Das tun wir derzeit nicht."
Zur Auswechslung von Salah äußerte er sich nicht groß, sagte nur, dass er gefühlt habe, dass sein Spieler nicht mehr richtig "frisch" war (via Telegraph): "Ich hätte sehr viele Spieler auswechseln können. In diesem Moment bekam er die Intensität zu spüren und ich wollte ihn nicht riskieren." Angesichts des Verletzungspechs ist man derzeit vorsichtiger.
Tuchel zog nach der Partie ein positives Fazit. "Es war ein verdienter Sieg", merkte er an und lobte sein ganzes Team: "Wir waren von Edouard Mendy bis Timo Werner scharf. Aber wir haben noch elf Spiele, das nächste [gegen den FC Everton] schon wieder gegen ein Top-4-Team."
Besonders wichtig war die Begegnung natürlich nicht nur aufgrund der Namen der Klubs oder des deutschen Trainer-Duells - sondern auch aufgrund der Tabellensituation. Während Chelsea zumindest vorerst wieder auf die Champions-League-Plätze springt, droht Liverpool von diesen etwas abgehängt zu werden. "Es war natürlich ein Sechs-Punkte-Spiel", so der Blues-Coach, der aber nicht müde wurde zu betonen, dass "noch viele Spiele" ausstehen und seine Mannschaft "Schritt für Schritt gehen" muss.