Reibereien zwischen Manga & Wilmots: Das sagt Schalke-Boss Tillmann
Von Jan Kupitz
Um den FC Schalke 04 nach den enttäuschenden Jahren wieder auf Kurs zu bringen, entschieden sich die Verantwortlichen in den letzten Wochen dazu, ordentlich aufzuräumen. Viele langjährige Spieler mussten gehen und auch im Team um das Team wurde aufgeräumt: Sogar Legenden wie Mike Büskens und Gerald Asamoah blieben in ihren Positionen nicht verschont.
Marc Wilmots als Sportdirektor sowie Ben Manga als Kaderplaner sind nun die beiden starken Männer auf Schalke - allerdings soll es zwischen dem Duo massive Meinungsverschiedenheiten geben. Die Bild hatte Ende Mai berichtet, dass bei jedem Transfer "der große Knall" drohe; zudem habe Vorstandsboss Matthias Tillmann dem Kaderplaner sämtliche Machtbefugnisse erteilt und die Position von Wilmots geschwächt. Eine explosive Ausgangslage.
"Reibung erzeugt Wärme"
Im Interview mit dem kicker sprach Tillmann nun über das Zusammenspiel von Wilmots und Manga, dabei machte er keinen Hehl daraus, dass sich die beiden Verantwortlichen die Meinung geigen.
"Es ist auch gut, dass es leidenschaftliche Diskussionen gibt. Reibung erzeugt Wärme. So heißt es und so ist es auch", wertete Tillmann das angespannte Verhältnis sogar positiv. "Solange man die gut einsetzt, ist es eine optimale Konstellation. Sicher wird man hier und da auch mal ein Feuer löschen müssen, wenn zu viel Wärme entsteht, aber das ist völlig in Ordnung, solange jeder immer das große Ganze im Blick hat."
Tillmann unterstrich, dass man auf Schalke von der Konstellation mit Wilmots und Manga überzeugt sei! "Wir haben bereits durch unsere vielen Änderungen Situationen erlebt, die nicht einfach waren. Da hat sich schon gezeigt, dass es auch dann funktionieren kann, wenn man harte Entscheidungen treffen muss", so der Vorstandsboss.
Ein besonderes Lob heimste dabei Manga ein, der "sehr strukturiert" arbeite und "genau weiß, was er will". Besonders imponiere Tillmann, dass der Kaderplaner "immer zwei, drei Schritte vorausdenkt".
Schalke will oben mitspielen
Auf Schalke gibt man sich überzeugt, dass man einen Kader zusammenstellen könne, "der die Qualität hat, im oberen Drittel mitzuspielen". Dies müsse der Anspruch der Königsblauen sein, so Tillmann, "und so ist auch das Budget aufgestellt".
Anfangs müsse man jedoch Geduld mitbringen, bereitete er die S04-Fans auf einen möglicherweise holpernden Start vor: "Wir können nicht erwarten, dass wir am 1. Spieltag mit einer eingespielten Truppe an den Start gehen. Es wäre falsch, den Fans das zu suggerieren. Wenn wir - vielleicht im nächsten, vielleicht im übernächsten Jahr - wieder aufsteigen sollten, wollen wir dann auch einen Kader haben, der nicht wieder umgebaut werden muss, sondern der stark genug ist, um in der 1. Liga nicht direkt wieder gegen den Abstieg spielen zu müssen."