Real ohne Bale und James: Alles richtig gemacht, Zizou?
Von Christian Gaul
Vor der laufenden Saison trennte sich Real Madrid von zwei Spielern mit Weltklasse-Niveau, doch sind deren Abgänge bislang kaum spürbar für die Elf von Zinedine Zidane. Hat der französische Trainer mit der Veräußerung von Gareth Bale und James Rodriguez ein gutes Händchen bewiesen?
Dass Bale schon lange keine glückliche Zeit in Madrid erlebte, ist allseits bekannt. Die Trennung im Sommer 2020 war ebenso überfällig, wie taktisch geschickt. James hingegen hätte den Königlichen aktuell weiterhelfen können, doch auch der Kolumbianer wird wenig vermisst. Werfen wir einen Blick auf die Entwicklung der beiden und die derzeitige Situation Reals.
Bale als Teilzeit-Künstler - James blüht unter Ancelotti auf
Gareth Bale konnte sich im letzten Sommer nach dauerhaften Querelen endlich von den Madrilenen loseisen. Vorerst auf Leihbasis zog es den Waliser zurück zu seiner alten Liebe Tottenham, doch ein wirklicher Faktor ist der 31-Jährige auch dort bislang nicht.
Sein Stammplatz auf der Madrider Tribüne und die damit verbundenen fehlenden Einsatzzeiten, sowie seine bekannte Verletzungsanfälligkeit sorgten dafür, dass er nach seiner Rückkehr in der Liga nur viermal für die Spurs auflief. Auch in den kommenden Wochen wird Jose Mourinho auf den derzeit an der Wade verletzten Bale verzichten müssen. Insofern kann sich Zidane auf die Schulter klopfen - der Wechsel des Walisers bildet keinen Nachteil für Real.
Anders ist die Situation bei James Rodriguez. Der 29-Jährige konnte sich weder bei den Bayern durchsetzen, noch bei Real eine tragende Rolle einnehmen. Im Sommer 2020 ging er ablösefrei zum FC Everton, der von seinem alten Weggefährten und Förderer Carlo Ancelotti trainiert wird. Auch wenn der Kolumbianer in den letzten Spielen aufgrund einer Verletzung ausfiel, trug er mit starken Leistungen zu Saisonbeginn zum aktuell vierten Tabellenplatz des Liverpooler Underdogs bei.
Sicherlich war dieser Transfer für alle Seiten nachvollziehbar, auch weil Real nicht den Eindruck erweckt, mit den Abgängen einen immensen Qualitätsverlust hingenommen zu haben.
Denn die Königlichen überstanden ihre Königsklassen-Gruppe und liegen in La Liga punktgleich mit Tabellenführer Atlético auf Rang zwei, auch wenn sie dort bereits zwei Spiele mehr als der Stadtrivale absolviert haben.
Insofern gibt es bei diesen Wechseln nur zwei weniger zufriedene Beteiligte - Tottenham und Bale.