Real Madrid: Zidane spricht Machtwort - Isco muss bis zum Sommer bleiben!
Von Guido Müller
Dass Francisco Román Alarcón Suárez, kurz Isco, keine Zukunft mehr bei Real Madrid hat, ist hinlänglich bekannt. Zumindest keine langfristige mehr. Doch aus des Spielers Plan, die Königlichen noch in diesem Winter zu verlassen, wird wohl auch nichts. Denn sein Trainer legt dagegen sein Veto ein.
Zu recht befürchtet Zinédine Zidane, ob des per se schon eng getakteten Spielplans, der auf sein Team in den kommenden fünf Monaten wartet, personelle Engpässe im offensiven Mittelfeld. Engpässe, die in den bevorstehenden K.o-Spielen der Champions League oder in den stets anspruchsvollen Spielen der heimischen Liga die Ziele einer ganzen Saison zunichte machen können.
Iscos Verbleib in Madrid bis zum Sommer lässt seine EURO-Chancen gen Null sinken
Deshalb schob der Franzose den Plänen Iscos, die Landeshauptstadt gegen die Andalusiens einzutauschen und sich dem FC Sevilla anzuschließen, einen Riegel vor. Die Aussichten für Isco, sich für einen Platz im spanischen Nationalteam zu bewerben, um bei der EURO 2020 dabeizusein, haben sich somit erheblich eingetrübt.
Vor etwas mehr als drei Jahren begann die wohl stärkste Phase Iscos seiner gesamten Zeit bei Real Madrid, zu dem er im Sommer 2013 vom FC Málaga gewechselt war. Zidane, damals in seiner ersten Etappe als Chef-Trainer bei den Königlichen, verzichtete in den beiden Champions-League-Finals von 2017 und 2018 sogar auf den bis dato teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte (Gareth Bale) - und zog jeweils Isco dem Waliser vor.
Ironie der Geschichte: im zweiten dieser Endspiele (in Kiew gegen den FC Liverpool) war es Bale, der für Isco in der 61. Minute eingewechselt wurde - und drei Minuten später sein Team per spektakulärem Fallrückzieher auf die Siegerstraße brachte. Karius' Patzer beim Schuss von Bale in der 83. Minute machte dann den Deckel drauf.
Iscos Hochzeit bei Real - und in der spanischen Nationalmannschaft
Zwischen diesen beiden Polen, Mai 2017 und Mai 2018, lagen die attraktivsten Momente von Iscos Karriere. Auch auf Länderspielebene schien er endlich die Verspieltheit abzulegen, die ihn schon bald nach seiner Ankunft in Madrid, gute vier Jahre zuvor, immer wieder zum Vorwurf gemacht wurde.
In einem Länderspiel der furia roja gegen Italien, im September 2017, war Isco der allesüberragende Mann auf dem Platz, schoss zwei Treffer zum 3:0-Sieg der Spanier selbst. Kurze Zeit später wurde sein Marktwert vom Experten-Portal transfermarkt.de auf satte 90 Millionen Euro geschätzt.
Mittlerweile reden wir nur noch über ein Sechstel bis Viertel dieses Betrages. Denn zwischen 15 und 20 Millionen Euro wollen die Real-Verantwortlichen im kommenden Sommer für den 28-jährigen Spieler, dessen Vertrag in Madrid im Juni 2022 ausläuft, sehen. Der FC Sevilla wäre wohl auch bereit, diese Summe zu zahlen.
In Sevilla gäbe es ein Wiedersehen mit Julen Lopetegui
Hinzu kommt, dass mit Julen Lopetegui genau der Mann das Sagen in Nervión hat, der bei besagter Isco-Gala gegen Italien als Nationalcoach Spaniens an der Seitenlinie stand.
Und der Isco auch während seiner nur dreimonatigen Amtszeit (zwischen August und Oktober 2018) bei Real Madrid betreute. Zudem hat der Baske aus seiner Vorliebe für technisch versierte Spieler Isco'schen Zuschnitts nie einen Hehl gemacht.
Doch noch werden sich beide in Geduld üben müssen, bevor sie wieder zusammenarbeiten können.