Will Real Madrid Hazard verkaufen um bei Haaland all-in zu gehen?
Von Guido Müller
Dass Real Madrid plant, im kommenden Jahr transfertechnisch die ganz großen Geschütze aufzufahren, ist ein offenes Geheimnis. Allein für den Angriff sollen Erling Haaland und Kylian Mbappé kommen. Da diese Mission nicht ganz billig sein wird, suchen die Königlichen nun nach den entsprechenden monetären Mitteln. Ein Teil davon soll wohl über einen Verkauf von Eden Hazard in die Kassen gespült werden.
Denn zwischen Klub und dem Belgier ist das Tischtisch wohl endgültig zerschnitten. Der berühmte Tropfen, der das Fass der Geduld der Real-Verantwortlichen zum Überlaufen gebracht haben könnte, fiel Ende der letzten Woche.
Beim Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich stand Hazard noch 74 Minuten auf dem Platz - ehe er verletzungsbedingt ausgewechselt wurde. Doch statt danach nach Madrid zu fliegen, zog es der Mittelfeldspieler vor, in Brüssel zu bleiben, um sich von den Ärzten der Roten Teufel behandeln zu lassen.
Dies ist bei den Königlichen nachvollziehbarerweise auf wenig Verständnis gestoßen. Und könnte das endgültige Aus für den Belgier in der spanischen Hauptstadt bedeuten.
Verpasst Hazard auch den fünften Clásico seit seiner Ankunft in Madrid?
Ob er überhaupt für das übernächste (und wegweisende) Spiel der Blancos (gegen den Erzrivalen aus Barcelona) am 24. Oktober fit wird, steht aktuell sowieso noch in den Sternen.
Aufgrund seiner permanenten Verletzungen hat Hazard in seinen bald zwei Jahren in Madrid übrigens noch keinen einzigen Clásico bestreiten können. Bei den vier Duellen mit den Katalanen musste Hazard jeweils verletzungsbedingt passen.
Doch eigentlich hat man die 115 Millionen Euro im Sommer 2019 auch unter dem Gesichtspunkt gezahlt, dass der Belgier gerade in diesen großen Spielen den Unterschied machen sollte.
Pustekuchen! Stattdessen gab es seit dem Juli 2019 jede Menge Ausfallzeiten und damit einhergehende Formtiefs. An seine Leistungen während seiner Zeit beim FC Chelsea konnte der 30-Jährige in Madrid zu keinem Zeitpunkt anknüpfen.
Verkauf von Hazard soll die nötigen Mittel frei machen
Dafür wiederum verdient der Belgier mit geschätzten 30 Millionen Euro jährlich eindeutig zu viel. Ein Verkauf wird deshalb nun immer wahrscheinlicher. Real hofft, zumindest einen Teil der horrenden Ablösesumme wieder einzuspielen - und natürlich das stattliche Gehalt des Spielers zu sparen.
Mit diesen freigewordenen Mitteln sollen dann die Verpflichtungen von Erling Haaland und Kylian Mbappé angegangen werden. Für den Franzosen würde zwar, Stand jetzt, im Sommer keine Ablösezahlung fällig, doch dürfte sich Mbappé sein "Ja" zu den Königlichen mit einem stattlichen Handgeld vergüten lassen.
Und dass Haaland womöglich viel teurer wird als die kolportierten 75 Millionen Euro die qua Ausstiegsklausel bei einem vorzeitigen Abgang im kommenden Sommer (der Vertrag des Norwegers beim BVB ist bis 2024 datiert) fällig würden, ist angesichts einer sich abzeichnenden Bieterschlacht ebenfalls zu erwarten.
Das Problem: welcher potente Klub in Europa könnte zur Zeit ein Interesse haben, einen in die Jahre gekommenen und bei Real Madrid krachend gescheiterten Ex-Superstar unter Vertrag zu nehmen? Lose Gerüchte bringen den Belgier zwar immer wieder mit einer Rückkehr zu den Blues aus Chelsea in Verbindung, doch dürften diese sich eher im rein spekulativen Raum bewegen.
Andererseits hat die Vergangenheit schon oft genug gezeigt, dass finanzielle Aspekte bei den Königlichen noch nie ein unüberwindliches Hindernis dargestellt haben, wenn es darum ging, kostspielige Kicker ins Bernabéu-Stadion zu locken.