"Probleme des europäischen Fußballs lösen": Real-Präsident Perez bekräftigt Super League-Pläne
Von Daniel Holfelder
Real Madrids Präsident Florentino Perez hält weiter an den Plänen zu einer European Super League fest. Auf der Mitgliederversammlung der Königlichen bekräftigte der 75-Jährige, dass die Probleme des europäischen Fußballs nur mit Hilfe des neuen Wettbewerbs gelöst werden könnten.
"Unser geliebter Sport ist krank", erklärte Perez in seiner Rede vor den Real-Mitgliedern und monierte, dass es im Rahmen des derzeitigen Champions League-Formats nur selten zu direkten Duellen zwischen den europäischen Top-Klubs komme. "Die Zahlen sind unglaublich. Wir haben in 67 Jahren nur neun Mal gegen Liverpool gespielt, eine legendäre Mannschaft mit sechs Europapokal-Siegen.
Und nur drei Mal in Madrid. Gegen Chelsea haben wir in der Geschichte des Europapokals nur vier Mal gespielt", so der Real-Präsident.
Genau diese prestigeträchtigen Aufeinandertreffen würden sich die zukünftigen Fan-Generationen häufiger wünschen, fuhr er fort. Dass die Super League zu Langeweile bei den Anhängern führen würde, hält der Bauunternehmer für wenig wahrscheinlich und zog einen Vergleich zum Tennis:
"Nadal und Federer haben in 15 Jahren 40 Mal gegeneinander gespielt. Nadal und Djokovic haben sich bisher 59 Mal in 16 Jahren gegenübergestanden. Ist das langweilig? Diese historischen Begegnungen haben das Tennis als Ganzes wachsen lassen."
Ferner wies Perez den Vorwurf zurück, dass die Super League eine Gefahr für die nationalen Ligen darstelle. "Das Format der Super League wird niemals ein Hindernis für einen konstruktiven und freien Dialog sein, um die sehr ernsten Probleme im europäischen Fußball anzugehen. Probleme, die wir dringend lösen müssen", sagte er.
Neben dem FC Barcelona und Juventus Turin gehört Real Madrid zu den Vereinen, die das Projekt einer European Super League noch nicht offiziell aufgegeben haben. Die Mehrheit der zwölf Klubs, die sich im April 2021 für den neuen Wettbewerb beworben hatten, nahm nach breiter Kritik wieder Abstand von den Plänen.
Gegenwärtig - auch darauf wies Perez hin - läuft vor dem Europäischen Gerichtshof ein Verfahren zur Monopol-Stellung der UEFA, für das im Dezember ein Zwischenurteil erwartet wird. Das Verfahren dreht sich um die Frage, ob die UEFA ein Monopol für die Organisation von Vereinswettbewerben besitzen sollte oder nicht.