Bewährungsprobe für Ancelotti und sein Team: Real Madrid muss zum Angstgegner!
Von Guido Müller
Gegen keinen anderen heimischen Rivalen der jüngeren Vergangenheit hat Real Madrid eine schlechtere Auswärtsbilanz als gegen den FC Valencia. Von den letzten sieben Liga-Duellen an der Ostküste Spaniens konnten die Königlichen lediglich eines für sich entscheiden. Und heute Abend (21.00 Uhr) können die ché zudem wieder mit der Unterstützung ihrer heißblütigen Fans rechnen.
Letzter Besuch der Königlichen in Valencia verlief kurios
Die fehlten nämlich - coronabedingt- beim letzten Aufeinandertreffen beider Klubs in der Mittelmeermetropole im Herbst vergangenen Jahres. Trotzdem konnten die damals von Javier Gracia trainierten Valencianer mit 4:1 gewinnen.
Es war ein wahrlich kurioses Spiel. Nach drei Elfmetern für die Hausherren (die Carlos Soler allesamt verwandeln konnte) sowie einem Eigentor von Raphael Varane mussten die Madrilenen, trotz anfänglicher deutlicher Überlegenheit, am Ende eine empfindliche Schlappe hinnehmen.
Zudem verletzten sich damals Karim Benzema und Federico Valverde und machten den Abend des 20. November 2020 somit vollends zu einem gebrauchten für die Hauptstädter.
Seitdem hat sich bei beiden Klubs personell einiges getan. Auf beiden Trainerbänken sitzen nun neue Übungsleiter (José Bordalás bei Valencia, Carlo Ancelotti bei Real).
Bordalás, zuvor beim FC Getafe aktiv, hat es geschafft, dem FC Valencia, ohne namhafte Neuzugänge, binnen kürzester Zeit eine neue Identität einzuhauchen. Vor allem besagter Carlos Soler im Mittelfeld der Fledermäuse sowie der portugiesische Stürmer Gonçalo Guedes befinden sich zur Zeit in bestechender Form.
Wird Guedes drei Jahre nach seiner Verpflichtung doch noch zum Faktor?
Darauf hatte man in Valencia vor allem in Bezug auf Guedes schon gar nicht mehr zu hoffen gewagt. Im Sommer 2018 hatte der Klub satte 40 Millionen Euro an Paris St. Germain überwiesen. Doch den Nachweis seiner Klasse blieb der Portugiese seitdem meistens schuldig.
Nun aber scheint Bordalás ihn irgendwie wachgeküsst zu haben. Der Saisonstart verlief jedenfalls vielversprechend. Mit drei Scorerpunkten (2 Tore, 1 Vorlage) aus den ersten vier Punktspielen hat der Portugiese bereits zu diesem frühen Zeitpunkt fast so viele auf dem Konto wie in der gesamten Saison 2019/20 (2 Tore, 2 Vorlagen).
Bordalás noch immer sieglos gegen Real
Doch Bordalás kämpft heute Abend auch gegen eine ganz persönliche Schwarze Serie: Mit seinem früheren Klub FC Getafe gelang ihm nämlich in acht Spielen gegen Real Madrid kein einziger Sieg (sechs Niederlagen, zwei Remis). Die letzten sechs Spiele blieben die Azulones sogar ohne eigenen Treffer, konnten aber wenigstens zwei torlose Remis ergattern.
Das soll sich heute in einem gut gefüllten Mestalla-Stadion (der Klub rechnet mit knapp 30.000 Zuschauern) endlich ändern - damit die gute Heimbilanz der Fledermäuse gegen Real auch unter Bordalás weiterhin Bestand hat.
Den letzten Dreier für Real in Mestalla gab es übrigens im Januar 2018: beim 4:1-Sieg traf unter anderem Cristiano Ronaldo zweimal.