Trotz des gestrigen Debakels: Kubo hat eine Zukunft bei Real Madrid
Von Guido Müller
Am Mittwoch feierte Takefusa Kubo ein langersehntes Debüt: zum ersten Mal durfte der 21-jährige Japaner vor dem kritischen Publikum des Bernabéu-Stadions vorspielen. Zwar nicht im weißen Dress der Königlichen, sondern im roten Shirt des RCD Mallorca (an den er in dieser Saison verliehen ist) - aber immerhin.
Und auch wenn er und sein Team, das am Ende mit 1:6 unterging, nicht allzu viel Werbung in eigener Sache betreiben konnten, hat Kubo seine Aufgabe ganz ordentlich erfüllt.
Immerhin deckten die Gäste, vor allem wenn sich Kubo mit Lee und Lago Junior assoziieren konnte, in der ersten halben Stunde die eine oder andere Defensivschwäche der Madrilenen auf. Nur mangelnder Effizienz war es geschuldet, dass sie sich dafür nicht in Form von Toren belohnten.
Abgesehen von der gestrigen Darbietung des Japaners, scheint man bei Real Madrid insgesamt sehr zufrieden mit der Entwicklung des quirligen Angreifers zu sein.
Mallorca offenbar ein gutes Pflaster für Kubo
Was vielleicht auch an seiner neuen, alten Wirkungsstätte liegen könnte. Denn an den RCD Mallorca war Kubo bereits in der Saison 2019/20 ausgeliehen und wusste, trotz des Abstiegs der Balearen, zu überzeugen.
In der letztjährigen Saison hatte der Japaner indes nicht so viel Glück bei der Wahl seines leihweisen Arbeitgebers. Und zwar gleich doppelt: er begann die Spielzeit beim FC Villarreal, wo er sich nicht so gut zurechtfand (kein einziger Scorerpunkt in der Liga), und wechselte dann im Winter zum Liga-Konkurrenten FC Getafe, wo er ebenfalls kaum auffiel (ein Tor, ein Assist).
Undankbarer Vierter beim olympischen Fußballturnier
Ein wenig Seelenbalsam holte sich der Offensiv-Allrounder dann in der japanischen Heimat anlässlich des olympischen Fußball-Turniers, bei dem die Japaner einen achtbaren vierten Platz belegten.
Im Spiel um die Bronze-Medaille (1:3 gegen Mexiko) waren Kubo und Co. jedoch nicht mehr in der Lage, den Frust aus dem denkbar knapp verlorenen Halbfinale gegen Spanien (bei dem übrigens Asensio das goldene Tor in der 115. Spielminute erzielt hatte!) abzustreifen.
Seit letztem August auf die Mittelmeerinsel zurückgekehrt, scheint Kubo seine alte Form nun auch auf Klub-Ebene allmählich wieder zu finden. Unter Trainer Luís García ist er beim RCD Mallorca jedenfalls gesetzt. In fünf der bisherigen sechs Ligaspiele der Bermellones stand Kubo in der Startelf.
Wie auch gestern im Bernabéu-Stadion. Zur Halbzeit allerdings wurde er gegen den Ghanaer Baba ausgewechselt.
Real denkt über Vertragsverlängerung nach
Bei seinem Hauptarbeitgeber Real Madrid scheint sich nun die Idee durchzusetzen, den bis 2024 laufenden Vertrag des Japaners zu verlängern. So zumindest berichtet es der Radiosender Cadena SER in seinem Format El Larguero.
Gut möglich also, dass Kubo in mittlerer Zukunft ein weiteres Mal im Bernabéu-Stadion debütieren darf. Dann aber endlich als Spieler von Real Madrid.