Königliches Debüt für Supertalent: Camavinga kam, sah und traf!
Von Guido Müller
Die großen Schlagzeilen waren nach dem 5:2-Sieg von Real Madrid über Celta Vigo natürlich Karim Benzema, der einen Dreierpack schnürte, und dem neuen Publikumsliebling Vinicius Jr. vorbehalten, der im vierten Liga-Spiel der Saison seinen vierten Treffer erzielen konnte. Somit ging am gestrigen Sonntagabend das starke Debüt von Eduardo Camavinga fast ein wenig unter.
Der von halb Europa gejagte Mittelfeldspieler kam am Deadline Day der diesjährigen Transferperiode von Stade Rennes zu den Madrilenen. Viele interpretierten diesen Wechsel als eine Art Rache an PSG, die den schlaksigen Sechser ebenfalls seit geraumer Zeit auf den Zettel gehabt hatten.
Nach dem Motto: 'Wenn ihr uns bei Mbappé nicht entgegenkommt (PSG lehnte am selbigen Tag des Transferschlusses auch die letzte Offerte der Spanier über 200 Millionen Euro kommentarlos ab!), spucken wir euch halt bei Camavinga in die Suppe.'
Die im Vergleich fast schon läppisch anmutenden 31 Millionen Euro, die die Madrilenen in den Norden Frankreichs überweisen, scheinen eine sehr gute Investition zu sein. Denn viel Zeit brauchte Camavinga nicht, um seinen Namen gleich bei seinem Debüt in die Statistiken einzutragen.
In der 66. Minute für den erneut blassen Eden Hazard eingewechselt, benötigte das erst 18-jährige Supertalent gerade mal sechs Minuten für seinen ersten Treffer im weißen Dress der Königlichen.
Damit war der Deckel auf eine verrückte Partie gesetzt, in der die Gäste aus Galicien zweimal in Führung gegangen waren, am Ende aber der offensiven Power der Hausherren nichts mehr entgegenzusetzen hatten.
Doch als Torjäger ist Camavinga natürlich nicht verpflichtet worden. Seine Aufgabe wird es mittel- bis langfristig sein, eine Alternative zu den Platzhirschen Luca Modric und Toni Kroos (immer noch verletzt) in der Schaltzentrale der Madrilenen zu bieten.
Und angesichts seines knapp halbstündigen Debüts im Bernabéu-Stadion scheint das auch durchaus möglich. Im assoziativen Spiel agierte der Franzose erstaunlich routiniert und fehlerfrei, unterbrach zudem den einen oder anderen Angriff der Gäste und trieb das Spiel der eigenen Mannschaft immer wieder an.
Wer braucht schon einen Paul Pogba, der sich ja nun mit CR7 an seiner Seite auch wieder pudelwohl in Manchester zu fühlen scheint, wenn er einen Camavinga in seinen Reihen hat? Dem spanischen Rekordmeister ist für diesen Transfer jedenfalls nur zu gratulieren.