Offene Trainer-Fragen bei Real Madrid und Juventus: Bleibt Zidane und kehrt Allegri zurück?
Von Guido Müller
In Italien und - wer weiß- möglicherweise über dessen Landesgrenzen hinaus hat das Stühlerücken in der Trainer-Gilde begonnen. Gennaro Gattuso von Neapel nach Florenz, Antonio Conte bei Inter vor dem Absprung, Andrea Pirlo bei Juve vor dem Aus - und was macht eigentlich Massimiliano Allegri?
Der frühere Juve-Coach galt zuletzt als einer der Favoriten auf den bei Real Madrid womöglich bald vakant werdenden Cheftrainerposten. Doch noch ist im weißen Teil der spanischen Hauptstadt nichts entschieden.
Benzema überzeugt von Zidane-Verbleib - oder doch nicht?
Dazu passen auch die jüngsten Aussagen von Karim Benzema. Gegenüber der französischen Sportzeitschrift L'Équipe lehnte sich der 33-Jährige jedenfalls sehr weit aus dem Fenster, als er sagte: "Bislang ist Zidane der Trainer von Real Madrid. Ich sehe nicht, dass er geht. Er wird nicht gehen, ihr werdet es sehen." (via realtotal.de)
Wieviel tatsächliche Substanz hinter dieser Einschätzung Benzemas steht, bleibt dahingestellt. Immerhin klang der Rest seiner Ausführungen nicht mehr ganz so kategorisch: "Wenn er geht, dann geht er, aber im Moment sehe ich kein Madrid ohne Zidane."
Juventus und Allegri nähern sich an
Fast parallel dazu scheint es bei Juventus Turin Fortschritte bei der Trainersuche zu geben. Sowohl der für gewöhnlich gut unterrichtete italienische Sportreporter Fabrizio Romano als auch das Internet-Portal Forza Juventus berichten übereinstimmend von jüngsten Kontakten zwischen der Alten Dame - und ihrem Ex-Trainer Allegri.
Forza Juventus beruft sich dabei auf die Gazzetta dello Sport. Demnach soll Juventus dicht davor stehen, eine Einigung mit dem 53-jährigen zu erzielen, der in Turin ein zweites Mal (nach seiner vierjährigen Tätigkeit zwischen 2015 und 2019) die Geschicke der Mannschaft leiten soll. Allegri soll einen Zweijahres-Vertrag erhalten.
Allegri zurück zu Juventus: dies könnte ein weiterer zarter Fingerzeit in Richtung Zidane-Verbleib in Madrid sein. Für Antonio Conte wäre dann, sollte sich sein Abschied von Inter in den kommenden Tagen bestätigen, eine mögliche Trainer-Station aus der Liste gestrichen.
Doch noch ist angesichts des vielen Konjunktivs nichts endgültig entschieden. Nicht einmal der Abschied von Andrea Pirlo bei Juventus Turin.
Trotz der insgesamt nur als durchschnittlich zu bewertenden Saison für die Bianconeri (mit der Coppa Italia und dem italienischen Supercup als einziger Ausbeute) will Pirlo nämlich weitermachen. Er sehe sich "hundertprozentig auf der Juve-Bank", nicht ohne gleichzeitig einzuräumen, dass dies nicht von ihm abhängt.
Und so wartet Fußball-Europa gespannt darauf, wie mit Juve und Real zwei der Schwergewichte des Kontinents in den kommenden Tagen und Wochen die diesjährige Arbeit ihrer Trainer (und Klub-Legenden) bewerten und perspektivisch für die Zukunft einordnen. Ausgang: offen.
Sportdirektor Paratici verlässt Juve nach elf Jahren
In der Parzelle des Sportdirektors hat der italienische Gigant indes jetzt schon Klarheit: nach elf Jahren (mit ingesamt 19 Titeln) wird der bisherige Sportdirektor Fabio Paratici die Turiner in diesem Sommer verlassen.
Was genau dieser Weggang für Pirlo bedeutet, dem Paratici bis zuletzt demonstrativ den Rücken gestärkt hatte, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.