Real-Fans schießen scharf gegen Bale und dessen Berater

Ein Bild mit Symbolwert: Gareth Bale am Boden (zumindest bei Real Madrid)
Ein Bild mit Symbolwert: Gareth Bale am Boden (zumindest bei Real Madrid) / Soccrates Images/GettyImages
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Die schon seit Längerem mehr als eingetrübte Beziehung zwischen Gareth Bale und einem Großteil der Real-Fans ist an ihrem absoluten Tiefpunkt angekommen. Nachdem sich sein Berater jüngst abermals kritisch über den Umgang mit seinem Klienten geäußert hatte, hat jetzt der Dachverband der Madrider Fangruppen eine Protestnote gegen Bale formuliert.


Das muss man auch erstmal schaffen: Obwohl Gareth Bale in dieser Saison verletzungsbedingt kaum an der Saison von Real Madrid teilhaben konnte - er kam lediglich in den ersten drei Liga-Spielen mit einer addierten Spielzeit von 193 Minuten zum Einsatz -, entzündet sich der Zorn der Fans an keinem anderen Spieler im königlichen Kader so so sehr wie an ihm.

Die ständigen Verletzungen, gepaart mit einer offensichtlichen Prioritätensetzung des Walisers, der zwischen seinen diesjährigen Malaisen immerhin die Zeit fand, viermal für sein Heimatland aufzulaufen (zweimal gar über die volle Spielzeit!), haben die Geduld der aficionados restlos aufgebraucht.

Kritik vom Berater sorgt für heftigen Protest der Real-Fans

Zudem hatte sich vor einigen Tagen, anlässlich einer Zusammenkunft der europäischen Spielerberater in der spanischen Hauptstadt, mal wieder Jonathan Barnett, Bales Berater, zu Wort gemeldet und seine Missachtung gegenüber den Real-Fans ausgedrückt. Womöglich der Tropfen, der das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht hat.

Denn nur wenige Tage später konterte der Dachverband der Madrider Fanklubs mit einer scharfen Protestnote.

"Von Seiten des Verbandes der Real-Fanklubs der Autonomen Gemeinschaft Madrid lehnen wir die (...) Äußerungen von Jonathan Barnett ab und verurteilen sie aufs Schärfste."

"Der Berater von Gareth Bale hat dabei gesagt, es sei für ihn 'irrelevant' und würde ihn auch 'nicht interessieren, was die Real-Fans denken'. Warum solle ihn das auch umtreiben? In seinen Augen hätten sie 'sich widerwärtig verhalten'.

"Dies ist nicht das erste Mal, dass der siebzigjährige Berater scharfe Kritik an Real Madrid als Institution oder an dessen Fans übt. Das vorletzte Mal, dass er seine offenkundig schlechte Kinderschule unter Beweis gestellt hat, fand im letzten Jahr statt, als er Zinédine Zidane heftig attackierte."

Zinedine Zidane
Auch Zidane wurde von Barnett für den Umgang mit Bale kritisiert / Juan Manuel Serrano Arce/GettyImages

"Zidane sei 'eine Schande' und zeige 'keinen Respekt für einen Spieler, der so viel für den Klub getan hat'. Zudem hat der Brite bei mehr als einer Gelegenheit erklärt, dass alle Real-Fans seinem Mandanten einen roten Teppich ausrollen müssten."

"Sorgt nur noch für Überdruss und Sättigung!"

"Gareth Bale, der in seinen ersten Jahren, und trotz seiner sich ständig häufenden Verletzungen, eine goldene Zeit außerhalb und innerhalb des Fußballplatzes verbracht hat, sorgt mittlerweile unter den allermeisten Fans nur noch für Überdruss und Sättigung."

Real Madrid Celebrate UEFA Champions League Victory
Ein Bild aus besseren Zeiten: Bale feiert einen seinen vier Champions League-Triumphe mit den Real-Fans / Anadolu Agency/GettyImages

"Und es kann auch gar nicht anders sein. In dieser Saison hat er aufgrund zahlreicher Verletzungen erst 193 Einsatzminuten absolviert. Wenn er aber für Wales spielen soll, erholt er sich immer auf überraschende Weise und kommt dann nach den Länderspielen angeschlagen zurück. Unter dieser Situation, dass der Spieler nur verfügbar ist, wenn er für sein Heimatland aufläuft, leiden wir schon seit einigen Jahren."

"Auf welches Verhalten genau sich Herr Barnett bezieht, wissen wir nicht. Denn wir Fans bekommen ja gar nicht die Gelegenheit dazu, um gegenüber dem Stürmer aus Cardiff unseren Unwillen zu äußern. Wir erinnern daran, dass, seitdem es für die Nicht-Nominierten nicht mehr zwingend vorgeschrieben ist, zu den Spielen der Mannschaft zu erscheinen, Gareth Bale bei keinem einzigen Spiel zugegen war. Wodurch ein Treffen beider Seiten unmöglich geworden ist."

"Wir glauben, dass der Spieler zumindest einen minimalen Anteil dessen, was er von den Fans bekommen hat, zurückgeben und die Worte seines Beraters richtig stellen sollte. Von dem Berater jedenfalls erwarten wir dies, angesichts dessen moralischer Prägung, schon gar nicht mehr."

Die Situation verschärft sich somit aufs Äußerste. Und auch die Tatsache, dass bis zum kommenden Frühjahr keine Länderspiele mehr stattfinden, dürfte den Real-Fans kaum ein Trost sein. Das Tischtuch zwischen dem einstigen Final-Helden und den Anhängern der Blancos scheint endgültig zerschnitten.