Real-Star Marco Asensio mit Wechselgedanken: Schnappt der BVB zu?
Von Guido Müller
Ganz im Gegensatz zum Erzrivalen aus Barcelona läuft es bei Real Madrid in dieser Saison ganz ordentlich. In der Liga (bei einem Spiel weniger) nur ein Punkt von der Tabellenspitze entfernt, liegt man auch in der Champions League-Gruppe D noch aussichtsreich im Rennen. Doch es gibt auch den einen oder anderen unzufriedenen Spieler im Kader von Carlo Ancelotti. Einer davon ist Marco Asensio. Und der wird nun beim BVB gehandelt.
Der 25-Jährige hat schon einige Höhen und Tiefs bei den Madrilenen erlebt. Vor allem die schwere Verletzung im Sommer 2019, die sogar seine weitere sportliche Karriere infrage stellte, ließ den gebürtigen Mallorquiner erheblich an Anschluss verlieren.
Doch der 26-fache spanische Nationalspieler gab nicht auf und kämpfte sich Stück für Stück wieder zurück. Gegen seinen Heimatverein RCD Mallorca gelang ihm vor einigen Wochen sogar sein erster Dreierpack in der spanischen Liga.
Doch seitdem hat er wieder etwas an Protagonismus eingebüßt. Was er einerseits bedauert - und gleichzeitig auch nicht recht verstehen will. Informationen des El Nacional zufolge soll er auch schon sein Unverständnis über seine Nebendarsteller-Rolle ausgedrückt haben.
Demnach sei er enttäuscht über die in seinen Augen zu geringen Einsatzzeiten, die ihm Carletto gewährt. Zumal er sich, nach eigener Einschätzung, bei seinen diesjährigen Teilzeit-Einsätzen (noch kein einziges Spiel über die vollen 90 Minuten) genug Meriten erworben habe, um auch mal länger auf dem Platz zu stehen.
Doch auf dem linken Offensivflügel der Blancos kam er aufgrund der brutalen Leistungsexplosion von Vinicius Jr bislang nur residual (eine Minute in der Champions League und deren drei in der Liga) zum Einsatz.
Rodrygo bislang mit mehr Einsatzzeiten
Nun ist die Position des Linksaußen aber zum Glück nicht seine angestammte. Doch auf dem rechten Flügel muss sich Asensio den Job wiederum mit Vinicius' Landsmann Rodrygo teilen.
In der Liga kommen beide auf annähernd gleiche Einsatzzeiten - in der Königsklasse jedoch bekam Rodrygo bislang deutlich mehr Spielzeit zugestanden (127 Minuten gegenüber 12 von Asensio).
Doch just zu dem Zeitpunkt, wo bereits erste Gerüchte um einen möglichen Wechsel des Unzufriedenen die Runde machen, eröffnet sich dem Offensivmann eine neue Perspektive im "Weißen Haus".
Rodrygo-Verletzung die große Chance für Asensio
Denn beim Champions-League-Heimspiel der Madrilenen gegen Schachtar Donezk (Mittwoch, 18.45 Uhr) wird Ancelotti auf Rodrygo verzichten müssen. Beim Liga-Spiel der Blancos in Elche am vergangenen Samstag musste der 20-jährige Brasilianer bereits nach einer Viertelstunde verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Für ihn kam Asensio ins Spiel.
Und der Baleare will nun natürlich mehr. Am besten gleich am Mittwoch schon. Auch um seinen Trainer, der kürzlich erklärt hatte, dass Asensio noch nicht wieder auf dem alten Level sei, eines Besseren zu belehren.
Tatsächlich soll die Kritik des Trainers dem Spieler äußerst sauer aufgestoßen sein. Derart, dass er sich, so zumindest berichtete es zuletzt der spanische Journalist Eduardo Inda im TV-Format El Chiringuito, bereits ernsthaft mit einem Wechsel schon im kommenden Winter beschäftigt habe.
An Interessenten fehlt es Asensio sicher nicht. Angebote soll es aus der Premier League (Arsenal, Liverpool), der Serie A (Milan, Juventus) - und der Bundesliga (Borussia Dortmund) geben.
BVB hätte bei Asensio wohl die besten Karten
Und tatsächlich soll der BVB der am besten positionierte Klub in dieser Causa sein. Die Beziehungen zwischen der Borussia und Real gelten seit Jahren als exzellent. Einige Transfers (Nuri Sahin, Achraf Hakimi und Reinier, um nur die jüngsten zu nennen) hat es zwischen beiden Klubs in der Vergangenheit schon gegeben.
Doch der Fußball ist bekanntermaßen schnelllebig. Was heute noch als unumstößlich gilt, kann morgen schon Makulatur sein. A propos "morgen": da wird es Asensio, mit dem in der Startelf gerechnet wird, selbst in der Hand haben, sein weiteres Schicksal bei Real Madrid zu bestimmen.
Die Macher beim BVB werden wohl auch ganz genau hingucken.