Real Madrid: Ancelottis "Drohungen" verleihen Vinicius Jr Flügel

Gestern kaum zu bremsen: Vinicius Jr
Gestern kaum zu bremsen: Vinicius Jr / SERGEI SUPINSKY/GettyImages
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Der eine oder andere Fan von Real Madrid reibt sich dieser Tage sicherlich verwundert die Augen. Zu überraschend, zu unvorbereitet kam die Leistungsexplosion von Vinicius Jr unter der Ägide von Cheftrainer Carlo Ancelotti. Doch der hat ein ganz profanes Erfolgsgeheiminis: Drohungen.


Als Vinicius Jr am Dienstagabend seinen zweiten Treffer beim Auswärtsspiel in Kiew gegen Schachtar Donezk erzielte, schraubte er seine diesjährige Trefferbilanz auf starke sieben Tore (fünf in der Liga, zwei in der Königsklasse). Hinzu kommen fünf letzte Pässe, die sein Scorerpunkte-Konto auf zwölf direkte Torbeteiligungen in elf Spielen (!) anschwellen lassen.

Nachdem der junge Brasilianer also gerade das 3:0 für sein Team erzielt hatte, lief er schnurstracks in Richtung Trainerbank zu seinem italienischen Coach. Und zwar mit jeder Menge Dankesgesten. Nach dem Spiel verriet der 21-Jährige: "Die waren für den Trainer, der von mir immer viele Tore verlangt - und dass ich über das gesamte Spiel hinweg konzentriert bleibe." (via as.com)

"Er droht mir: 'Ich wechsel dich gleich aus!'"

Das tun andere Trainer aber auch. Wie lautet also Ancelottis konkretes Erfolgsgeheimnis, um aus Vinicius plötzlich einen so treffsicheren Stürmer gemacht zu haben? Ganz einfach: Drohungen. Vinicius dazu erklärend: "Manchmal mache ich es nicht gut, und dann spricht der Trainer von der Seitenlinie viel mit mir. Und er droht mir: 'Ich wechsel dich gleich aus, ich wechsel dich gleich aus!'"

Carlo Ancelotti, Vinicius Junior
Carlo Ancelotti treibt seinen brasilianischen Wirbelwind immer wieder von der Seitenlinie aus an / Nicolò Campo/GettyImages

Das berichtet er mit einem unwiderstehlichen Lächeln von Ohr zu Ohr. Mit dem er gleichzeitig auch signalisiert, seinem Chef dessen "Drohungen" alles andere als krumm zu nehmen. Man sieht ja: Carletto hat offenbar Erfolg damit.

So sehr, dass Vinnie momentan in seiner Entwicklung zu explodieren scheint. Für seine bisherigen sieben Treffer brauchte der Brasilianer gerade mal elf Spiele. Zum Vergleich: in der vergangenen Spielzeit gelangen ihm in insgesamt 49 Pflichtspielen für die Königlichen sechs Tore.

Auch Benzema mittlerweile vom Brasilianer überzeugt

Auch den Teamkollegen ist dieser enorme Fortschritt nicht verborgen geblieben. Für seinen Sturmpartner Benzema stellt sein junger Kollege einfach nur "Gefahr" da. Für den Gegner, versteht sich.

Ausgerechnet Benzema möchte man da sagen: Denn noch vor ziemlich genau einem Jahr beschwerte sich der Franzose über das Spiel des Brasilianers - und riet seinem Landsmann Mendy sogar dazu, den flinken Flügelspieler besser gar nicht mehr anzuspielen.

Doch ganz offenbar hat Vinnie die richtigen Lehren aus dieser Verbalschelte seines erfahrenen Mannschaftskameraden gezogen. Die Drohungen des Coaches tun dann ihr übriges.

Wenn dessen Schützling jedoch so weiter macht, kann sich Ancelotti seine Drohungen, ihn auszuwechseln, wohl schon bald getrost sparen.