RB Leipzig mit höchsten Verbindlichkeiten der Bundesliga - Drohen Probleme?
Von Lennart Sörnsen
Hohe Verbindlichkeiten sind im Fußballgeschäft nichts Neues, besondere Aufmerksamkeit bekam in den vergangenen Jahren beispielsweise der FC Barcelona, der sich mit einer enormen Verschuldung in eine Krise gewirtschaftet hat.
Doch auch deutsche Vereine haben hohe Verbindlichkeiten, der FC Schalke 04 weist beispielsweise als Zweitligist Schulden von 168 Millionen Euro auf. Noch höher ist die Verschuldung bei Borussia Dortmund und FC Bayern München, die beide knapp über 200 Millionen Euro an Verbindlichkeiten haben.
Den höchsten Wert weist jedoch RB Leipzig auf: Der Verein aus dem Osten ist nochmal 100 Millionen Euro höher verschuldet als die Bayern und Dortmund. Ganze 310 Millionen Euro an Verbindlichkeiten haben die Sachsen nach den neuen DFL-Kennzahlen angesammelt.
Der Grund hierfür findet sich, wie die BILD berichtet, im besonderen Aufbau des Vereins. So ist bei RB Leipzig nicht nur die Fußball GmbH aufgeführt, sondern auch der e.V. und die Stadiongesellschaft. Alleine 100 Millionen Euro an Verbindlichkeiten sind hier bereits für den Bau der Red-Bull-Arena zusammengekommen. Die verbleibenden 200 Millionen Euro sind etwa zur Hälfte auf ausstehende Transferausgaben zurückzuführen, ähnlich sieht es bei den meisten Profivereinen aus. Da Transfersummen immer häufiger auf mehrere Transferperioden gestreckt werden, tauchen Transfers aus mehreren Transferperioden im Geschäftsjahr auf, in diesem beispielsweise die Transfers von David Raum, Benjamin Sesko und Timo Werner.
Es bleiben etwa 100 Millionen Euro an Schulden übrig, diese hat der Verein in Form von Krediten beim Konzern Red Bull, diese sind an langfristige Verträge gebunden und werden über viele Jahre Laufzeit zurück gezahlt. Darüber hinaus zahlt Red Bull auch Sponsorengelder an den Verein, diese belaufen sich auf 50 Millionen Euro im Jahr. Daraus ergibt sich laut BILD ein enges Budget, nur durch Verkäufe von Stars können neue Einkäufe finanziert werden.
Probleme bekommen die Leipziger durch die hohen Verbindlichkeiten übrigens nicht. Durch ein hohes Anlagevermögen (ca. 370 Mio. Euro), Umlaufvermögen (ca. 104 Mio. Euro, unter anderem durch ausstehende Transfereinnahmen) und Eigenkapital (140 Mio. Euro) ist der Verein voll handlungsfähig, der Umsatz konnte in den vergangenen Jahren zunehmend gesteigert werden und ist mit knapp 400 Millionen Euro der dritthöchste der Bundesliga nach den Bayern und dem BVB.