Lukas Nmecha vor Wechsel zu RB Leipzig - Ein gewagter Schritt
Von Yannik Möller
Durch die U21-Europameisterschaft konnte sich auch Lukas Nmecha noch einmal mehr in den Fokus größerer Vereine spielen. Der Stürmer, der aus der U23 Manchester Citys an den RSC Anderlecht ausgeliehen war, kehrt wohl in die Bundesliga zurück. Das Ziel demnach: RB Leipzig.
Die letzte Saison war sehr erfolgreich für Lukas Nmecha. Von Manchester City aus, wo er theoretisch noch zur U23 gehört, wurde er im Sommer 2020 nach Belgien zum RSC Anderlecht ausgeliehen. Sehr wichtig für den Stürmer: Diese Leihe wurde mit sehr viel Spielpraxis belohnt. Ein bedeutsamer Aspekt, gerade zu diesem Zeitpunkt seiner noch jungen Karriere.
In der Jupiler Pro League kam er in 31 Spielen zum Einsatz, in denen er 14 Tore erzielen und drei weitere vorbereiten konnte. In den Playoffs der Liga schoss er in sechs Partien vier weitere Tore. Ein ähnliches Bild im Pokalwettbewerb: Vier Einsätze, drei Treffer.
Doch das Highlight war natürlich die U21-EM. Unter Trainer Stefan Kuntz war er wichtiger Stammspieler, in allen Partien stand er auf dem Platz. Die DFB-Auswahl konnte er ebenfalls gut unterstützen, seine vier Tore (inklusive des Siegtors im Finale!) plus der wichtige Assist gegen die Niederlande sorgten für den großen Erfolg und die Torjägerkrone beim Turnier. Am Ende stand eine Saison, in der er sich in den Fokus größerer Klubs spielen konnte - und den Positionswechsel vom Flügel ins Sturmzentrum vollzog.
Nmecha vor Wechsel zu Leipzig - Stammplatz eher unsicher
Bereits in der letzten Woche kündigte er seinen Abschied aus Anderlecht an. "Ich hatte ein fantastisches Jahr hier und habe jede Sekunde geliebt. Der Trainer, die Spieler und Fans waren großartig zu mir", schrieb er bei Instagram und erklärte: "Aber ich muss weiterziehen."
Eine Rückkehr nach Manchester wird es aber wohl nicht geben. Stattdessen, so berichtet es die belgische Zeitung Het Nieusblad, soll es zum Wechsel in die Bundesliga kommen. Darüber wurde bereits spekuliert, nun scheint auch der Verein klar zu sein: RB Leipzig soll den 22-Jährigen für rund zehn Millionen Euro verpflichten.
Zwischen dem Sommer 2019 und dem Frühjahr 2020 spielte Nmecha bereits in Deutschland, damals per Leihe beim VfL Wolfsburg. Ein Missverständnis beiderseits, wie sich relativ schnell herausstellte. Das sollte sich für den auf einen Marktwert von zwölf Millionen Euro geschätzten (via transfermarkt) Angreifer nicht wiederholen. In Leipzig trifft er auf den neuen Trainer Jesse Marsch, der Julian Nagelsmann ersetzen wird.
So wird er bei einem Verein unterkommen, der bereits mehrfach bewiesen hat, dass er junge Spieler in ihrer Entwicklung weiterbringen kann. Eine Voraussetzung dafür ist allerdings gleichzeitig auch eine Sorge bei diesem bevorstehenden Transfer: Ob Nmecha einen Stammplatz erhält, ist fraglich und längst nicht gesichert.
Alexander Sörloth, Yussuf Poulsen, dazu der auch erst vor einem Jahr für neun Millionen Euro verpflichtete Hee-Chan Hwang. Auch Brian Brobbey (19), der von Ajax Amsterdam kommt, würde ihm Konkurrenz machen - sollte der Deal tatsächlich über die Bühne gehen.