Unzufriedener Henrichs deutet Leipzig-Abgang an
Von Jan Kupitz
Benjamin Henrichs ist mit seiner Situation bei RB Leipzig unzufrieden. Ändert sich seine Rolle unter Jesse Marsch nicht, dürfte ein Wechsel anstehen.
Erst zwei Kurzeinsätze stehen für Benjamin Henrichs in der aktuellen Spielzeit zu Buche. Der auf beiden Seiten einsetzbare Außenverteidiger hatte den Saisonauftakt aufgrund seiner Olympia-Teilnahme und kleineren Knieproblemen zwar verpasst, doch seit knapp zwei Monaten ist der fünffache Nationalspieler einsatzbereit. Dennoch reichte es bislang nur zu 23 Minuten Spielzeit.
Für den 24-Jährigen, der sich bei RB Leipzig eigentlich für die deutsche Nationalmannschaft empfehlen wollte, "eine sehr schwere Situation und nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Die Realität ist, dass ich hart an mir arbeite und gut trainiere, das bestätigt mir auch der Trainer", haderte Henrichs im Gespräch mit dem kicker.
Als die Roten Bullen während der vergangenen Länderspielpause ein Testspiel gegen Slask Breslau absolvierten, "habe ich ein gutes Feedback bekommen", erklärte der Außenverteidiger weiter. "Deshalb weiß ich, dass ich mir nichts vorwerfen kann, dass ich alles gebe." Henrichs wolle nun auf seine Chance warten, um dann zeigen zu können, was in ihm steckt.
"...dann muss man sich Gedanken machen"
Allzu lange sollte es aber nicht dauern, bis Henrichs diese Chance erhält. Denn sollte sich an seiner Rolle in den kommenden Wochen nichts ändern, müsse man sich über eine Trennung unterhalten. "Mit 24 bin ich in einem Alter, in dem ich Woche für Woche spielen will. Das ist das Wichtigste für mich, und wenn das nicht gegeben ist, muss man sich Gedanken machen", deutete der gebürtige Bocholter im kicker eine Luftveränderung an.
Sein größter Wunsch sei es jedoch, sich in Leipzig durchzusetzen. "Ich kann mich voll und ganz mit dem Gesamtpaket Leipzig identifizieren, ich bin eigentlich glücklich hier", unterstrich Henrichs, der in einem kleinen Dilemma steckt: "Ich will nicht wechseln, aber ich will Fußball spielen."