RB Leipzig schockt Borussia Mönchengladbach in der Nachspielzeit | Spielbericht und Reaktionen

Alexander Sörloth erzielte das entscheidende Tor.
Alexander Sörloth erzielte das entscheidende Tor. / Stuart Franklin/Getty Images
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RB Leipzig gewinnt im Topspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Die Leipziger siegen nach einer spannenden Aufholjagd in der zweiten Halbzeit. RB bleibt Tabellenzweiter, während die Borussia auf dem achten Platz stecken bleibt.

Tore: 0:1 Hofmann (6.), 0:2 Embolo (19.), 1:2 Nkunku (57.), 2:2 Poulsen (66.), 3:2 Sörloth (90.+3.)

Traumstart für Gladbach - Leipzig rennt erfolglos an

Die Borussia startete richtig gut in die Partie. Schon nach fünf Minuten erklang zum ersten Mal die Pfeife von Manuel Gräfe. Der Unparteiische zeigte auf den Punkt. Upamecano hatte Embolo unbedacht an der Grundlinie umgerempelt. Weil die Aktion nur gegen den Mann ging, war die Entscheidung absolut nachvollziehbar. Für den Strafstoß war Hofmann verantwortlich. Der Gladbacher setzte den Ball unten rechts in die Ecke. Gulácsi war zwar dran, aber konnte das Einschlagen des Balls letztlich nicht verhindern.

In der Folge waren die Leipziger die aktivere Mannschaft. Fast im direkten Gegenzug hatte Halstenberg die Chance auf den Ausgleich. Aus 12 Metern linker Position schloss er ins rechte Eck ab. Aber Ginters Fuß verhinderte den Ausgleich. Der Abpraller fiel Olmo vor die Füße. Aber der Abschluss des Spaniers hatte nicht genügend Druck. Sommer konnte den Ball aus kurzer Distanz sogar festhalten. Angriff um Angriff spielte die Mannschaft von Julian Nagelsmann herunter. Aber an der stabil stehenden Gladbacher Defensive bissen sie sich die Zähne aus. Ginter und Elvedi machten geschickt die Mitte zu und verhinderten so Abschlüsse der Roten Bullen.

Deshalb probierte RB es jetzt mit Schüssen aus der Distanz. Aber Adams scheiterte an Sommer. Gladbach überließ den Gastgebern zwar das Spiel, aber sorgte immer wieder mit Gegenangriffen für Gefahr. In der 19. Minuten erhöhten die Fohlen dann in Form von Breel Embolo. Hofmann hatte Lazaro auf dem rechten Flügel auf die Reise geschickt. Der Österreicher flankte auf den zweiten Pfosten, wo Embolo einnickte. Der Ball streifte noch die Schulter von Thuram, weshalb für Gulácsi keine Gelegenheit auf eine Reaktion bestand. Wie aus dem Nichts führte die Borussia mit 2:0.

So richtig erholen tat sich RB davon nicht. Die Mannschaft von Julian Nagelsmann investierte zwar offensiv deutlich mehr und erhöhte den Druck, aber es kam kein zwingender Abschluss mehr zustande. Gladbach tat gut daran, die gegnerischen Akteure aus dem eigenen Sechzehner fernzuhalten. Denn so fehlte schlicht die Durchschlagskraft. Sabitzer setzte in der 33. einen Ball in den Nachthimmel.

Bis zur Pause blieb es dabei. RB machte zwar das Spiel, aber spätestens an der Strafraumgrenze war Schluss. Die Messestädter kamen nicht weiter voran, weil die Fohlen gut verteidigten und keine Chance zuließen. Eine höchst konzentrierte Abwehrleistung, die jeden Gegner vor eine schwer zu lösende Aufgabe stellte. Julian Nagelsmann musste sich etwas überlegen, wenn in der zweiten Hälfte die Wende her sollte.

Tor von Sörloth wird aberkannt - Nkunku macht es besser

Das RB-Trainerteam schien in der Kabine an den richtigen Schrauben gedreht zu haben. RB wich nun mehr auf die Flügel aus und zog die Gladbacher Verteidiger damit weiter auseinander. Das sollte Früchte tragen. In der 51. Minute traf Alexander Sörloth nach Vorlage von Kluviert ins Tor, aber der Ball hatte vorher seinen Arm getroffen und Poulsen stand im Abseits und verdeckte Sommer die Sicht. Der Treffer wurde korrekterweise wieder zurückgenommen. Doch die Signalwirkung war nicht zu übersehen. Leipzig wollte jetzt unbedingt den Anschluss.

In der 57. Spielminute war es dann soweit. Sörloth bekam auf Links zu viel Platz und spielte den Pass in die Mitte. Aus sieben Metern Torentfernung hielt Nkunku den Fuß hin und schloss unhaltbar für Sommer ab. Es war die Belohnung für eine sehr couragierte Leipziger Anfangsphase in der zweiten Halbzeit. Borussia Mönchengladbach musste aufpassen, dass man den Hausherren nicht zu viel Raum gab. Denn so kam es, wie es kommen musste. In der 66. Minute wagte Poulsen den Abschuss aus knapp 17 Metern. Der Flachschuss war unangenehm für Sommer. Am Ende traf er den linken Innenpfosten und von dort sprang er ins Tor. Die Ausgangslage war wieder hergestellt.

Es blieb ein unterhaltsames Spiel, an dem beide Mannschaften beteiligt waren. Leipzig drängte auf das dritte Tor. Einen Freistoß von Forsberg parierte Yann Sommer mit einer tollen Parade noch gerade so ans Lattenkreuz. Der Gladbacher Keeper spielte eine starke Partie und trug an keinem der Gegentore irgendeine Schuld. Gladbach machte in dieser Phase lediglich die zwei, drei Fehler zu viel.

In der Schlussphase gaben beide Teams nochmal alles. Es lag der entscheidende Treffer in der Luft. Die Trainer trugen ihr übriges zur spannenden Atmosphäre bei. Doch weiter als bis zum Sechzehner kam keine der beiden Mannschaften so wirklich. Die meisten Aktionen waren jetzt echter Kampf. Das Spielerische war nicht mehr von so hoher Bedeutung. Hauptsache, die Kugel ging irgendwie ins Tor.

Die Gastgeber scheinen es etwas mehr zu wollen und werden für ihre Mühe belohnt. In der 93. Minute flankt Nkunku von links an den langen Pfosten. Sörloth hatte sich mit einem kleinen Schubser von Lazaro abgesetzt und köpfte aus kurzer Distanz zum Siegtreffer ein. Der Norweger war erst nach der Halbzeit eingewechselt worden und avancierte nun zum Matchwinner.

Am Ende gewinnt RB Leipzig nach einer starken zweiten Halbzeit gegen Borussia Mönchengladbach. Die Fohlen müssen sich mal wieder damit abfinden, eine Führung aus der Hand gegeben zu haben. Wie schon so oft in dieser Saison spielte man das Ergebnis nicht konsequent genug über die Zeit. Leipzig bleibt am Tabellenführer aus München dran. Die Mannschaft von Julian Nagelsmann hat sich im Stile einer Top-Mannschaft zurückgekämpft und verdient die drei Punkte aus dem Spiel mitgenommen.