RB Leipzig im Check: Drei Gewinner und Verlierer der Saison 2021/22
Von Dominik Hager
RB Leipzig hat sich nach einer ganz schwachen Hinrunde mit Jesse Marsch deutlich steigern können und befindet sich dank Demenico Tedesco auf Champions-League-Kurs. In einer solch wechselhaften und unruden Saison, die auch von vielen Spielerwechseln geprägt war, gibt es natürlich auch einigen Gewinner und Verlierer.
Die Gewinner der Saison:
1. Christopher Nkunku
Christopher Nkunku ist zweifellos der mit Abstand beste Leipziger der Saison. Der Franzose hielt die Offensive vor allem in der Hinrunde im Alleingang am laufen und brilliert nun gemeinsam mit seinen Kollegen. Wettbewerbsübergreifend steht der 24-Jährige bei 26 Toren und 15 Vorlagen. Solche Zahlen erreichen in Europa nur ganz wenige.
Mit seiner Technik, seiner Torgefahr und seiner Kreativität zählt der frühere Pariser schon jetzt zu den besten Spielern der Liga. Leistungen, die die ganz großen Klubs auf den Plan rufen. Ein Wechsel kündigt sich langsam, aber sicher an.
2. Willi Orban
Nach den Abgängen von Ibrahima Konaté und Dayot Upamecano stand insbesondere Willi Orban in der Pflicht, voran zu gehen und die Abwehr zu stabilisieren.
Orban wurde seiner Aufgabe bislang gerecht und ist der absolute Leitwolf und Abwehrchef. Der ungarische Nationalspieler ist zwar nicht der talentierteste Kicker, macht aber mit Routine, Mentalität und Körpereinsatz vieles wett. Für RB ist es wichtig, dass neben den talentierten Gvardiol und Simakan auch ein Wortführer mit dabei ist.
3. Josko Gvardiol
Der junge Kroate hatte zu Beginn ein paar leichtere Schwierigkeiten, beweist jedoch inzwischen regelmäßig, dass er zu den talentiertesten Verteidigern in Europa zählt. Der 20-Jährige ist seit längerer Zeit gesetzt und überzeugt mit seinem guten Stellungsspiel und seiner Ruhe am Ball. Ab und an wird der Youngster sogar auf dem Weg nach vorne gefährlich. Fünf Scorer-Punkte beweisen dies. An Gvardiol wird man in Leipzig noch viel Spaß haben.
Die Verlierer der Saison:
4. Nordi Mukiéle
Nordi Mukiele galt nach der vergangenen Saison noch als mit der beste Rechtsverteidiger der Liga. Der junge Franzose bringt athletisch und technisch alles mit, was man braucht und spielte sich Medienberichten zufolge sogar in den Fokus von Bayern München. Beim FCB wird man die Lupe jedoch wieder weggelegt haben.
Der Leipziger spielt eine absolut enttäuschende Saison, bringt nach vorne wenig zustande und wackelt in der Defensive zum Teil bedenklich. Demnach ist der Abwehrspieler bei RB Leipzig auch nicht mehr gesetzt und muss immer wieder auf der Bank Platz nehmen. Für seine Ansprüche zu wenig.
5. Dani Olmo
Eine Sommerpause mit Teilnahmen an der EM und bei den Olympischen Spielen hat den Namen Pause eigentlich gar nicht verdient. Der spanische Verband wäre wohl besser beraten gewesen, es den anderen Nationen gleichzutun und Doppelbelastungen zu vermeiden.
Olmo verpasste den Saisonstart und fiel im weiteren Saisonverlauf zweimal wegen eines Muskelfaserrisses für mehrere Wochen aus. Nach mickrigen vier Bundesliga-Einsätzen in der Hinrunde, spielt Olmo inzwischen wieder regelmäßig. Abgesehen von seinen fünf Scorer-Punkten am 22. und 23. Spieltag hat der hochtalentierte Spanier aber wenig Zählbares vorzuweisen.
Eine große Zukunft hat Olmo dennoch, bislang wurde seine Saison jedoch durch die fehlende Vorbereitungszeit "zerstört".
6. Marcel Halstenberg
Der Außenverteidiger kann einen schon Leid tun. Verletzungen am Knöchel und am Knie ließen dem Routinier die komplette Hinserie verpassen, die für Halstenberg zudem private Schicksalsschläge (beide Elternteile starben) mit sich brachte. Auch heute fehlt noch einiges zur Topform.
Immerhin durfte der ehemalige Nationalspieler gegen Fürth ein 31-minütiges Comeback geben. Ob er sich gegen die Übermacht an guten Außenverteidigern und Innenverteidigern durchsetzen kann, erscheint aber fraglich. Im Sommer läuft sein Vertrag vorerst aus. Hoffentlich kann der 30-Jährige seine Horror-Monate vergessen machen.