Rauball: Favre-Entlassung "alternativlos", Mannschaft in der Bringschuld
Von Stefan Janssen

BVB-Präsident Reinhard Rauball bezeichnet die Entlassung von Trainer Lucien Favre als "alternativlos". Der 73-Jährige sieht aber auch die Mannschaft in der Bringschuld.
Borussia Dortmunds Präsident Reinhard Rauball hat in einem Interview mit den Ruhr Nachrichten nicht hinter dem Berg gehalten, was er von der Entlassung von Trainer Lucien Favre hält. Zuletzt habe es eine "unangenehme Reihe von Spielen" gegeben, wobei das 1:5 gegen den VfB Stuttgart der "Tiefpunkt", ja gar "besorgniserregend" gewesen sei.
"Die Entscheidung, jetzt zu reagieren und sich von Favre zu trennen, war nach Meinung aller Verantwortungsträger alternativlos“, stellte Rauball klar. "Menschlich tut mir die Trennung von ihm sehr leid. Es gibt aber Situationen im Fußball, die Entscheidungen erfordern, die man aus rein menschlicher Sicht womöglich nicht treffen würde."
"Es ist an der Zeit, die Mannschaft in die Verantwortung zu nehmen"
Der BVB-Boss will den derzeitigen Misserfolg aber nicht allein auf Favre schieben, auch die Mannschaft ist nach Meinung Rauballs jetzt gefordert: "Es ist an der Zeit, die Mannschaft in die Verantwortung zu nehmen. Sie hat es in der Hand. Egal, welches System man spielt, ob man es liebt oder nicht liebt, egal, welche Aufstellung man hat: Die elf Spieler, die auf dem Platz stehen, sind gefordert, das Beste für Borussia Dortmund zu geben."
Favres bisheriger Co-Trainer Edin Terzic ist der Mann, der die Mannschaft jetzt erst einmal wieder in die Spur setzen soll. Dass er bislang noch nie Cheftrainer war, ist für Rauball kein Thema - er stellte sogar einen Vergleich an: "Gegenfrage: War Hansi Flick in der Bundesliga schon einmal Cheftrainer, bevor er den FC Bayern übernommen und erfolgreich geführt hat?"
Ein gewagte Parallele. Ob der Dortmunder Präsident sie zurecht zieht, wird die Zukunft zeigen. Am Dienstagabend ist der BVB erstmals unter Terzic im Einsatz und tritt beim SV Werder Bremen an.