Rätselraten in München: Was steckt hinter der Formkrise von Serge Gnabry?

Serge Gnabry kann derzeit nicht überzeugen
Serge Gnabry kann derzeit nicht überzeugen / Julian Finney/GettyImages
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Ein starker Serge Gnabry wäre für den FC Bayern und die deutsche Nationalmannschaft wichtiger denn je. Der Offensivspieler läuft jedoch bereits seit ein, zwei Jahren seiner Top-Form hinterher und befindet sich derzeit in einer ganz schwachen Verfassung. Es herrscht Rätselraten, warum es bei ihm nicht mehr läuft.


Mit 23 Toren (davon neun in der Champions League) und 14 Vorlagen gehörte Serge Gnabry in der Saison 2019/2020 noch zu den besten Außenstürmern der Welt. Seitdem baute der 27-Jährige aber stetig ab. Dies machte auch den FC Bayern unsicher, der Gnabry nicht zu den echten Stützen der Mannschaft zählte, was der Spieler dann auch in den Vertragsverhandlungen zu spüren bekam.

Letztlich rangen sich die Bayern dann aber doch dazu durch, den Spieler, der häufig über mangelnde Wertschätzung klagte, einen gut dotierten Vertrag vorzulegen. In München hatte man die Hoffnung, dass Gnabry der neue Kontrakt dazu anregt, endlich wieder konstant auf Top-Niveau zu performen.
Bislang bleibt der Offensivspieler seinem Klub aber einiges schuldig.

Nach gutem Saisonstart: Gnabry hinkt eigenen Ansprüchen hinterher

Nach einem starken Saisonstart und je zwei Scorer-Punkten im Supercup gegen Leipzig sowie in der Bundesliga gegen Frankfurt (6:1) und Bochum (7:0) fand Gnabry praktisch überhaupt nicht mehr statt. Dies ist ein Problem, das der Akteur schon länger mit sich herumschleppt. Bei klaren Siegen der Mannschaft glänzt Gnabry mit zahlreichen Torbeteiligungen, läuft es dann jedoch mal nicht, ist er kein Spieler, der die Wende einleiten kann.

Derzeit wirkt Gnabry nicht nur ungefährlich im Abschluss, sondern auch ein wenig behäbig, ideenlos und lässt jegliche Spielfreude vermissen. Teilweise hat man das Gefühl, als habe Gnabry nicht nur die Frisur von Axel Witsel, sondern auch dessen mangelnde Sprintschnelligkeit übernommen.

Doch was steckt eigentlich hinter der Gnabry-Krise? Laut Informationen von Sport1 gibt es weder Probleme mit Julian Nagelsmann noch mit seinen Teamkollegen. Es hat Gnabry jedoch sauer gemacht, dass er nach einem guten Saisonstart häufig auf die Bank verbannt wurde. Dies war der Rückkehr von Coman, den guten Leistungen von Sané und Musiala sowie dem Standing von Müller und Mané geschuldet. Der Spieler kam in Top-Spielen wie gegen Gladbach, Union oder Inter nur zu Joker-Einsätzen und verlor seinen Flow der vergangenen Wochen. Seitdem konnte er weder im Bayern-Trikot noch in der Nationalmannschaft Akzente setzen.

Gnabry nach Vertragsverlängerung satt?

Natürlich muss man sich die Frage stellen, ob nicht auch der neue Vertrag die Gier des Spielers ein wenig gestillt hat. Immerhin muss er sich nun weder für einen anderen Klub noch für eine Vertragsverlängerung empfehlen. Auf der anderen Seite ist der Spieler aber schon allein durch die Konkurrenzsituation angehalten, immer alles zu geben - seine nächsten Jahre möchte er sicher nicht auf der Bank verbringen. Zudem steht ja auch noch die WM vor der Tür, bei der er ebenfalls als Stammspieler glänzen möchte. An Motivation dürfte es dem Akteur also nicht fehlen.

Und dennoch hat man das Gefühl, dass Gnabry der absolute Siegeswille und der Fokus aufs Wesentliche fehlen. Gleiches gilt sicherlich auch ein Stück weit für sein Selbstvertrauen, das nach den letzten Wochen nicht sonderlich groß sein kann.

Gnabry ist nun dazu angehalten, sich möglichst schnell aus dem Tief zu befreien. Nicht nur für ihn, sondern sowohl für den FC Bayern als auch für die DFB-Elf stehen wichtige Wochen und Monate an. Der Bayern-Vorstand hat bereits klargestellt, dass man die Spieler für die Krise verantwortlich macht und eine klare Leistungssteigerung fordert. Hierzu muss auch Serge Gnabry wieder seinen Teil beitragen.


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