Rangnick spricht über Milan-Gerüchte - und regt Diskussion um 50+1-Regel an

SV Werder Bremen v RB Leipzig - Bundesliga
SV Werder Bremen v RB Leipzig - Bundesliga / TF-Images/Getty Images
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Im vergangenen Sommer beendete Ralf Rangnick bei RB Leipzig seine Tätigkeiten als Sportdirektor und Cheftrainer. Der 61-Jährige ist seither im RedBull-Imperium als Head of International Relations and Scouting aktiv. In einem Interview nahm der Funktionär unter anderem zu den Gerüchten um ein Engagement beim AC Mailand Stellung und sprach auch über die Fortsetzung der Bundesliga-Saison.

Im Dezember machten erstmals Berichte die Runde, wonach der AC Mailand seine Fühler nach Rangnick ausstreckt und den 61-Jährigen mit einem lukrativen Angebot von einem Wechsel nach Italien überzeugen will. Dem Vernehmen nach wollten die Rossoneri den Ex-RB-Coach als Trainer und Sportdirektor einstellen.

""Der AC Mailand hat einmal angefragt""

Ralf Rangnick

Gegenüber der Bild-Zeitung bestätigte Rangnick, dass es Kontakt mit dem italienischen Traditionsklub gegeben hat. "Der AC Mailand hat einmal angefragt, ob es denn eine Möglichkeit gäbe. Ich habe daraufhin Red Bull informiert", erklärte der RB-Funktionär, der anschließend Gespräche mit seinem Berater geführt hat. "Dann kam Corona und seitdem gibt es andere und wichtigere Themen", sagte Rangnick.

Steht beim AC Mailand auf dem Zettel: Ralf Rangnick
Steht beim AC Mailand auf dem Zettel: Ralf Rangnick / TF-Images/Getty Images

Einen Wechsel zum Serie-A-Klub wollte der 61-Jährige "nicht komplett ausschließen". Im Moment habe Milan und die gesamte Liga allerdings auch andere Probleme. "Wird die Saison überhaupt weitergespielt, wenn ja, wann, wie und wo", so Rangnick, der die Fortsetzung der Bundesliga-Saison sehr begrüßt.

"Wenn wir wieder spielen können, hätte dies energetisch für viele Menschen positive Auswirkungen und es wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität", betonte der Fußballlehrer. Deutschland könne eine Vorreiterrolle für die anderen Länder einnehmen. Der Funktionär sieht in Zeiten der Corona-Krise auch die Chance, Veränderungen im Profifußball vorzunehmen. DFL-Chef Christian Seifert habe bereits einige gute Ideen vorgeschlagen.

Rangnick regt Diskussion über 50+1-Regel an

"Wie sieht es mit Spielergehältern und Berater-Honoraren aus? Wie sind eventuelle Reglementierungen auch nach europäischem Recht umsetzbar? Und wer macht am Ende auch wirklich alles mit", sagte Rangnick. In der aktuellen Phase sollte man über solche Themen mit mehr Weitblick und Augenmaß nachdenken, so der 61-Jährige.

Auch über die 50+1-Regel "muss man zumindest diskutieren dürfen", erklärte Rangnick. Durch die Corona-Krise seien einige Klubs in eine finanzielle Schieflage geraten. "Da muss man überlegen, was ist besser: Insolvenz anmelden oder durch Investorengelder retten? Man sollte darüber nachdenken, was es für Maßnahmen geben könnte, 50+1 zu öffnen", gab der Ex-RB-Coach zu Protokoll. Andernfalls könnte man den Anschluss an die anderen europäischen Top-Ligen verlieren.