Rangnick als Ideallösung? Schalke bekommt Konkurrenz
Von Yannik Möller
Mit dem Aus von David Wagner auf Schalke gehen sämtliche Spekulationen über seinen Nachfolger einher. Einer der potenziellen Kandidaten ist Ralf Rangnick, der ein klares Dementi am Sonntag vermissen ließ, aber auch Zweifel anmeldete. Der Bundesligist bekommt ohnehin namhafte Konkurrenz: Auch AS Rom soll an ihm interessiert sein.
Allerspätestens während der Partie gegen Werder Bremen war es vorhersehbar, dass sich Schalke 04 und David Wagner wenig später trennen würden. Der Gesichtsausdruck von Sportvorstand Jochen Schneider, der seinem ersten Trainer unbedingt noch die gesamte Saisonvorbereitung (bisher immerhin zwei Monate) zur Verfügung stellen wollte, sprach Bände. Das Aus am Sonntagvormittag bestätigt, schon am Samstagabend als Entscheidung gefasst.
Die logische Konsequenz, wenn ein Trainer geht: Spekulationen, Berichte, Gerüchte und Hoffnungen, was den Nachfolger betrifft. Natürlich ist der S04 gezwungen, möglichst zeitnah eine Lösung zu finden, auch wenn Schneider bereits betonte, dass Qualität über einer schnellen Entscheidung stehe.
Rangnick auch im Ausland begehrt: Schalke bekommt Konkurrenz aus Rom
Auch Ralf Rangnick ist in den letzten Tagen immer wieder ein Thema. Sein Name wird ebenso häufig genannt, wie derzeit der von Manuel Baum - dieser soll sogar schon beim U23-Spiel am Samstag auf dem Vereinsgelände und zuvor in Gelsenkirchen gesichtet worden sein, wie die Bild berichtet. Rangnick jedoch scheint - zumindest bei einem Blick quer durch die sozialen Netzwerke - häufiger von den Fans gefordert zu werden. Bei Sky90 vermied er (zum Erstaunen vieler Fans) ein klares Dementi. Eher im Gegenteil: Er legte bereits eine Art Plan aus, wie Schalke wieder in die Spur finden könnte, erklärte, er sei noch immer mit dem Klub verbunden. Aber: Eine dritte Anstellung hielt er zumindest momentan für "eher unwahrscheinlich".
Auch wenn er gelernt habe, im Fußballgeschäft "niemals nie zu sagen", so wirkt sein Name schlussendlich doch weit entfernt. Schließlich dürfte er sich seine Dienste, die er nur in einer Art Doppelfunktion (wie Trainer plus Sportdirektor) anbieten würde, gut bezahlen lassen. Geld, über das Königsblau schlichtweg nicht verfügt. Dazu passt auch, dass es andere Vereine geben wird, deren Interesse mindestens ebenso groß sein wird, wie das womöglich auf Schalke der Fall ist, gleichzeitig aber deutlich mehr Finanzkraft haben - sowohl für sein Gehalt, als auch für Transfers.
Die italienische Corriere dello Sport berichtet entsprechend (via Sport1), dass sich auch die AS Rom um ein Engagement des 62-Jährigen bemüht. Dem Bericht zufolge soll sich Klub-Eigentümer Dan Friedkin schon mit dem Rangnick getroffen haben, um erste Optionen zu besprechen. Beim Klub aus der Serie A soll er als Sportdirektor gehandelt werden, der gleichzeitig auch den aktuellen Trainer Paulo Fonseca ersetzen könnte. In den ersten beiden Spielen konnte sein Team nur einen Punkt aus dem gestrigen Remis gegen Juventus Turin holen, die erste Partie ging mit 0:3 gegen Verona verloren (am Grünen Tisch).
Dass Schalke nicht die einzige Option für den Fachmann sein würde, um wieder ins tägliche Geschäft zurückzukehren und womöglich auch wieder an der Seitenlinie zu stehen, war zu erwarten. Bei Blau-Weiß gibt es noch Hoffnungen, dass aus der bereits bei RB Leipzig etablierten Beziehung zwischen Jetzt-Sportvorstand Schneider und ihm noch etwas entstehen könnte, doch die Zeichen dafür sehen derzeit nicht allzu gut aus. Viel eher wirkt es so, als würde diese rein theoretische Möglichkeit, mit Rangnick zu arbeiten, ins Abseits wabern - ob gewollt oder nicht, das ist eine andere Frage.