Rangnick-Absage an Schalke definitiv - "das Ganze respektvoll beenden"

Dass Schalke am Samstagabend noch in der Top-Partie des Spieltags auf dem Platz stand, ging bei allen anderen Geschehnissen rund um den Klub beinahe unter. Die Absage von Ralf Rangnick wiegt schwer, die Enttäuschung ist bei vielen groß. Sein Berater möchte das Thema "respektvoll [...] beenden".

Dass es für Schalke 04 sehr schwer werden würde, Ralf Rangnick als Sportvorstand zu gewinnen - Stimmung im Aufsichtsrat und Agieren seitens der Gruppe "Tradition und Zukunft" hin oder her - war schon nach den ersten Minuten des ersten Berichts über dieses Thema klar. Dennoch wiegt die Absage des Fachmannes vom Samstag noch immer schwer.

Zahlreiche Fans hatten sich für ein Engagement des 62-Jährigen ausgesprochen, auch einige der Anhänger, die gleichzeitig das Handeln dieser neu formierten Gruppe kritisiert hatten, sahen in ihm eine gute, potenzielle Personalie. Umso enttäuschter und auch wütender ist das Umfeld ob dieser Absage. Zuweilen hält sich das Gefühl, der Aufsichtsrat habe viel zu wenig für ein Engagement Rangnicks getan.

Trotzdem hält sich teilweise auch noch immer die Hoffnung, es könne doch noch zu einer Rückkehr kommen. Zum einen klammern sich einige Fans an die Betonung des Wortes "derzeit" in der Rangnick-Absage, sehen - zum anderen - die Schuld in der Personalkonstellation des Kontrollgremiums. Aus diesem schied Kontaktperson Prof. Dr. Stefan Gesenhues am Sonntagvormittag aus.

Einerseits wird berichtet, Schalke wolle sich weiterhin um Rangnick bemühen. Dafür sei auch ein erneutes Gespräch für die anstehende Woche anvisiert, wie der Aufsichtsrats-Vorsitzende Dr. Jens Buchta in der Halbzeit des Spiels vom Samstagabend erklärte. Man hoffe, die gegebenen Rahmenbedingungen nochmals zu erläutern.

Auch hier der erste Knackpunkt: Die Fans, die dem Gremium vorrangig die Schuld am verpassten Engagement geben, glauben nicht an einen ernsthaften Versuch, sie wittern einen Alibi-Versuch, um sich selbst im positiven Licht aus der Affäre zu ziehen. Gleichzeitig scheint die Hoffnung auf Rangnick als Sportvorstand noch nicht gestorben.

Bericht von "definitiver" Absage - weitere S04-Bemühungen um Rangnick "obsolet"

Das könnte sich aber schnell ändern. Allem verbleibenden Optimismus zum Trotz, auch seitens der Gruppierung, die sich eine Rückkehr erhofft, berichtet Sport1 am Sonntag von einer festen Absage, an der nichts zu ändern sei. Den Informationen zufolge seien "alle weiteren Bemühungen obsolet", die Absage sei "mit Blick auf die aktuelle personelle Konstellation dort definitiv".

Auch Marc Kosicke, Berater Rangnicks, äußert sich dort mit klaren Worten: "Wir werden sicher nochmal in Ruhe telefonieren, um das Ganze respektvoll für alle zu beenden." Kosicke hatte bereits in der letzten Woche erklärt, dass das Amt des Bundestrainers ebenfalls eine hypothetische Option und eine etwaige "Krönung seiner Karriere" für seinen Klienten sei. Lothar Matthäus erklärte am Samstagabend bei Sky, seinen Infos nach werde es auch nicht mehr zum zweiten Treffen kommen.

Natürlich werden sich weitere Spekulationen bezüglich der Info zur "aktuellen personellen Konstellation" aufheizen, ein Aus des aktuellen Aufsichtsrats wird - auch unabhängig der Rangnick-Personalie - von einigen Mitgliedern längst gefordert, speziell aufgrund der Verfehlungen in den letzten ein, zwei Jahren.

Dennoch wird es immer deutlicher, dass sich der Verein nun auf andere Kandidaten für die Position des Sportvorstands fokussieren wird. Auch die Bild sprach davon, dass parallel auch "Gespräche mit weiteren Kandidaten" geführt werden. Unterschreibt ein anderer Kandidat, ist das Thema allerspätestens damit endgültig durch.