Ramos-Aus bei der Nationalmannschaft sorgt für Ärger
Von Yannik Möller
Am Donnerstagabend gab Sergio Ramos sein Aus bei der spanischen Nationalmannschaft bekannt. Dieser erzwungene Schritt, für den sich Luis de la Fuente entschieden hat, sorgt schon jetzt für Kritik und Unverständnis.
"Die Zeit ist gekommen: Die Zeit des Abschieds von der Nationalmannschaft, von unserer geliebten und spannenden Roja", leitete Sergio Ramos am Donnerstagabend sein Statement ein, mit dem er sich von der spanischen Nationalelf verabschiedete (90min berichtete).
Er werde mit Wehmut und mit Stolz auf die zahlreichen Jahre, auf die verschiedenen Titel und sein Vermächtnis als Rekordspieler zurückblicken, führte er weiter aus. Dennoch kommt dieser Schritt nicht freiwillig: Luis de la Fuente, der neue Nationaltrainer Spaniens, hat dem Abwehrspieler in einem Telefonat darüber informiert, dass er zukünftig nicht mehr auf ihn setzen wird. Unabhängig vom weiteren Verlauf seiner Karriere und seinen Leistungen.
Dieses "Ende einer Reise" nehme er entsprechend mit "großem Bedauern" hin, so Ramos zu diesem Schritt. Sein Verständnis für diesen Entschluss wird sich zweifelsohne in Grenzen halten.
Ramos-Vertraute kritisieren sein Aus in der Nationalmannschaft
Und weil das nicht nur beim 36-Jährigen selbst der Fall ist, kommt bereits so manche Kritik am Nationaltrainer auf. Freunde und Familie stehen dem Abwehrspieler bei.
Etwa sein Bruder René Ramos. Bei Twitter äußerte er sich sehr kritisch gegenüber de la Fuente. Das Team habe auch "niemanden mit diesem Hunger, Verlangen und diesen Leistungen verdient", kritisierte er. Dazu stehe sein Bruder für klare Meinungen und sei auch abseits des Platzes eine wichtige Führungsfigur.
Die Ehefrau des PSG-Stars meldete sich via Instagram zu Wort. Ramos sei "einer der besten spanischen Fußballspieler, die je hervorgebracht wurden und ein Beispiel für Professionalität, Leidenschaft und Hingabe". Ein solches Ende sei "nicht das, was du verdient hast", sprach sie ihn in ihrem Post an.
Und auch Marcelo, sein ehemaliger Weggefährte aus gemeinsamen Tagen bei Real Madrid, wollte sein Unverständnis kundtun: "Du hättest einen weiteren Platz in deiner Nationalmannschaft verdient, aber wir alle wissen, wie großartig du bist. [...] Ich bin sicher, du hättest deinem Land noch mehr geben können."
Wenn sich sehr gute Freunde und die Familie derartig und mit diesen Worten äußern, kann man sehr gut davon ausgehen, dass sich auch Ramos selbst in seinem Statement gerne deutlicher und ehrlicher geäußert hätte. Aus Anstand und Professionalität wird er es bei seinem "Bedauern" belassen haben.