Ralf Fährmann wieder Nummer eins auf Schalke: Die richtige Entscheidung?
Von Yannik Möller
Der obligatorische Torwartwechsel inmitten der Saison: Schalke 04 kann es einfach nicht lassen. Auch Thomas Reis forciert einen Wechsel zwischen den Pfosten, sodass Ralf Fährmann vorerst wieder die Nummer eins ist. Ob sich diese Entscheidung rentieren wird?
Es scheint eine Herausforderung für Schalke zu sein, eine Saison lang durchweg auf die im Sommer und somit vor der Saison installierte Nummer eins zu setzen. Seit Jahren werden inmitten der Spielzeit Wechsel zwischen den Pfosten vorgenommen. Nun auch wieder: Ralf Fährmann ist zurück im blau-weißen Kasten.
Dafür hat sich Thomas Reis überraschend entschieden - und das ohne Vorwarnung. Zwar war hier und da schon angeklungen, dass sich der Keeper im Training stets von seiner besten Seite und sehr engagiert zeigt, während Alexander Schwolow gewiss kein sicherer Rückhalt war, doch ist dieser Wechsel zweifelsohne eine große Überraschung gewesen.
Fährmann freut sich über neue Chance
"Der Trainer hat meine Trainingsleistung honoriert", freute sich Fährmann nach dem 0:0-Remis gegen den 1. FC Köln (via Sport1). Dementsprechend habe er versucht, seine "Pflicht als Schalker" zu erfüllen. Er möchte "den Jungs das Schalker-Gen" mitgeben und um die Punkte mitkämpfen.
Dass er gleich ein Spiel ohne Gegentor absolvierte, wird ihm gut getan haben. Zur ganzen Wahrheit gehörte aber auch: Der Effzeh brachte keinen Schuss direkt auf das Gehäuse des 34-Jährigen. Trotzdem konnte er sich in mehreren Aktionen auszeichnen. Vor allem mit dem Ball am Fuß scheint er sich gesteigert zu haben.
Nach dem Spiel erklärte Reis die Ausgangslage für seine Entscheidung: "Als ich auf Schalke angefangen habe, war die Situation prozentual gesehen bei 51:49 Prozent. Ich habe damals entschieden, dass Alex [Schwolow] weiterhin im Tor bleibt."
Nun jedoch habe Fährmann "im Training immer Vollgas gegeben und auch seine Kollegen unterstützt". Daher habe er es nun für sinnvoll empfunden, darauf zu spekulieren, "dass gerade in unserer schwierigen Situation ein neuer Impuls entsteht". Immerhin sei der Torwart auch "Schalker durch und durch".
Reis bestätigt: Torwartwechsel gilt "bis auf Weiteres"
Nun lautet die große Frage: War dieser Einsatz erst einmal ein einmaliger Versuch seitens Reis oder bleibt Fährmann - zumindest vorerst - die Nummer eins?
Letzteres ist der Fall. Der Coach wird erst einmal weiterhin auf Fährmann setzen. Es gebe zwar keine "Stammplatzgarantien bis zum Ende der Saison", und das für niemanden. "Aber der Plan ist, dass Ralle erstmal im Tor bleibt", so Reis. Dieser Wechsel gilt "bis auf Weiteres".
Ein richtig oder falsch scheint es bei dieser Entscheidung nicht zu geben. Immerhin war Schwolow auch nicht unbedingt schlecht, aber doch zu häufig zu unsicher (insbesondere in der Luft) und zugleich kein Keeper, der einem Abstiegskandidaten hier und da auch mal einen Punkt rettet. Die neue Nummer eins wird dahingehend keine Wunder bewirken, aber vielleicht doch für ein wenig mehr Stabilität sorgen können.