Q&A mit Schalkes Vorstands-Boss: Tillmann antwortet auf drängendste Mitglieder-Fragen

Mitglieder durften Fragen stellen und Matthias Tillmann, Vorstandsvorsitzender beim FC Schalke, hat sie beantwortet. Dabei ging es unter anderem um einen neuen Hauptsponsor, um Clemens Tönnies und den etwaigen Abstieg.
Matthias Tillmann plant die Schalke-Zukunft
Matthias Tillmann plant die Schalke-Zukunft / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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Das 'mitGEredet'-Format ist nicht neu beim FC Schalke. Es war jedoch die erste Ausgabe mit Matthias Tillmann, die am Mittwochabend stattgefunden hat. Was passiert bei diesem Format? Mitglieder des Klubs können, entweder anwesend oder schriftlich eingereicht, Fragen an den jeweils Verantwortlichen stellen - in diesem Fall dem Vorstandsvorsitzenden.

Erneute Suche nach einem Hauptsponsor - 'Sportfive' soll Schalke weiterhelfen

Dabei ging es unter anderem um die bereits angelaufene Suche nach einem neuen Hauptsponsor. Immerhin ist 'Veltins' nur für die laufende Saison eingesprungen.

"Wir haben frühzeitig mit der Suche angefangen. Mit Sportfive bekommen wir zusätzliche Stärke in den Prozess. Die Gespräche, die aktuell schon laufen, werden weitergeführt", berichtete Tillmann aus den Vorgängen und ergänzte (Zitate via WAZ): "Ich bin optimistisch, dass wir rechtzeitig einen guten Partner finden, mit dem wir gemeinsam Geschichten erzählen, die zu Schalke 04 passen."

Apropos 'Sportfive': Dass sich Schalke die Hilfe von einem externen Vermarkter ins Haus geholt hat, sorgte dieser Tage für Kritik und Fragen - die auch gestellt wurden. "Alle Mitarbeiter unseres bestehenden Vertriebsteams haben mit Sportfive gesprochen und bekommen ein Angebot von ihnen", versicherte der Vorstandsvorsitzende die mögliche Übernahme der eigenen Mitarbeiter aus dem Marketingbereich. Er machte zugleich deutlich, dass er eine zusätzliche Expertise durch 'Sportfive' sieht, auf die auch andere namhafte Fußballvereine zurückgreifen.

Unterstützung von Tönnies kein konkretes Thema - S04 leidet unter großen Altlasten

Im Hinblick auf das Sponsoring und die notwendigen Einnahmen war über die letzten Wochen auch die etwaige Hilfe von Clemens Tönnies ein Thema - so auch bei 'mitGEredet'.

"Wenn es um finanzielle Hilfen geht, können wir gern sprechen", stellte Tillmann zunächst klar, grundsätzlich ein offenes Ohr in dieser Angelegenheit zu haben. Er berichtete von seinen Gesprächen mit Tönnies: "Ich habe den Austausch mit ihm gesucht, aber mir sind keine finanziellen Hilfen bekannt, die uns in Aussicht gestellt wurden. Bisher kam kein Hilfsangebot."

Schalke 04 v RB Leipzig - German Bundesliga
Clemens Tönnies in der Veltins-Arena / Soccrates Images/GettyImages

Ein großes Problem in finanzieller Hinsicht seien nach wie vor die Altlasten. "Wir haben lange über unsere Verhältnisse gelebt. Das führt dazu, dass wir heute Zinsbelastungen von jährlich acht Millionen Euro haben. Hinzu kommt eine Tilgung", gab der 40-Jährige einen Einblick in die Belastungen. Würde man nur diese Altlasten zusammenrechnen, käme "locker ein Zweitligabudget für eine Lizenzmannschaft zusammen", beschrieb er den Umfang dieser anhaltenden Probleme.

Abstiegskampf in Liga zwei: Ein etwaiger Abstieg würde Schalke vor große Probleme stellen

Gerade aufgrund dieser finanziellen Belastungen ist auch die sportliche Ausgangslage, mit dem gefährlichen Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga, eine Bedrohung.

"Niemand ist zufrieden", stellte Tillmann hinsichtlich der aktuellen Lage klar und gab zugleich zu: "Wir haben im Sommer Fehler bei der Kaderzusammenstellung gemacht - sonst wären wir nicht dort, wo wir jetzt sind."

Unklar sind noch immer die Folgen von einem potenziellen Abstieg. Tillmanns Versuch einer Erklärung: "Im Drittligafall sind die Bedingungen ganz anders als aktuell in der 2. Liga. [...] Das ist ein neuer Prozess für uns, mit dem wir uns gerade beschäftigen. Das Drittligaszenario ist aktuell schwer zu bewerten, weil wir viele Annahmen treffen müssen. Unter anderem, wie viele Zuschauer noch ins Stadion kommen, wie viel Merchandise wir verkaufen, wie viel wir im Catering umsetzen - da haben wir keine Erfahrungswerte und ich hoffe, die werden wir nie sammeln. All diese Annahmen zu treffen, ist sehr komplex."

Zu einer möglichen Insolvenz beim Drittliga-Abstieg könne er "noch nichts sagen". Aktuell würde parallel daran gearbeitet, die nötige Lizenz zu bekommen, sollte es denn tatsächlich zu diesem Fall kommen. Und trotzdem warnte er schon jetzt: "Ob wir das hinbekommen oder nicht, kann ich jetzt noch nicht sagen."


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