PSG-Boss Al-Khelaifi reagiert auf die Gerüchte über Mauricio Pochettino
Von Guido Müller
Die bislang noch alles andere als galaktischen Darbietungen des Superstar-Ensembles von Paris St. Germain rufen unter Fans und Beobachtern zusehends Kritik hervor. Die konzentriert sich natürlich vor allem auf Cheftrainer Mauricio Pochettino. Doch der bekam jetzt Rückendeckung von seinem Klubchef.
Die 40 Punkte, die das Team in den bisherigen 15 Partien der heimischen Ligue 1 eingefahren hat, täuschen über die tatsächlich gelieferten Leistungen ein wenig hinweg.
Stellvertretend dafür mag das letzte Punktspiel der Pariser beim Tabellenvorletzten AS St. Etienne herhalten. Gegen die "Verts" taten sie sich im Schneegestöber lange Zeit schwer, ehe eine Rote Karte für die Hausherren die Dynamik des Spiels zugunsten der Hauptstädter kippen ließ.
Doch erst späte Tore von Di Maria und Marquinhos (in der 79. und 91. Minute) sicherten ihrer Mannschaft die drei vorher fest eingeplanten Punkte.
Man hätte aber auch das Spiel beim damaligen Tabellenletzten FC Metz, am 7. Spieltag, als Beispiel nennen können, welches ebenfalls erst in der Nachspielzeit gewonnen werden konnte (2:1). Zusammengefasst lässt sich sagen: die Mannschaft verlässt sich immer noch zu sehr auf die individuelle Klasse seiner Cracks.
In der heimischen Liga wird es wohl dennoch dafür reichen, im Mai kommenden Jahres die vierte Meisterschaft in fünf Jahren einzufahren. Doch dies ist natürlich nicht der Anspruch der katarischen Besitzer.
Die am vergangenen Mittwoch einigermaßen ernüchtert der völlig verdienten 1:2-Niederlage bei Manchester City beigewohnt haben dürften. In diesem Spiel wurde es offensichtlich: Was im heimischen Liga-Betrieb reicht, ist für die ganz großen internationalen Ziele - und nur dafür wurden in diesem Sommer mit Sergio Ramos und Lionel Messi weitere Stars verpflichtet! - nicht genug.
Al-Khelaifi: "Wirs sind wirklich zufrieden mit dem Trainer!"
Dementsprechend mehren sich die Stimmen, die einen Wechsel auf der Trainerbank fordern. Doch noch stoßen diese bei Klub-Chef Nasser Al-Khelaifi auf taube Ohren. Anlässlich der Gala im Rahmen der Verleihung des Ballon d'Or im Pariser Theater Chatelet sagte Pochettinos Vorgesetzter:
"Pochettino ist unser Trainer und er ist glücklich, bei uns zu sein, und wir sind glücklich, mit ihm zu arbeiten. Er macht eine gute Arbeit. Jeder braucht seine Zeit. Ich sehe all die Gerüchte, wir müssen aufhören, darüber zu reden, das ist nicht wahr. Wir sind wirklich zufrieden mit dem Trainer. Wir haben keinen Kontakt zu Zidane, er ist ein großer Trainer, aber wir haben auch einen sehr guten." (RMC Sport via transfermarkt.de)
Wenige Tage zuvor war auch PSG-Sportdirektor Leonardo an die Öffentlichkeit getreten, um zu dementieren, dass Pochettino, der mit Manchester United in Verbindung gebracht wird, seinen jetzigen Arbeitgeber um die Freigabe gebeten hätte.
Kurz darauf gaben die Red Devils dann die etwas überraschende Bestellung von Ralf Rangnick als Interimstrainer (bis zum Sommer 2022) bekannt, womit ein vorzeitiger Move von Pochettino auf die Insel vorerst vom Tisch war.
Dennoch wird der Argentinier vor allem in England weiterhin als einer der Kandidaten auf den Cheftrainerposten bei Man United ab der Saison 2022/23 gehandelt.
Al-Khelaifis Worthülsen zur Personalie Mbappé
Bei besagter Gelegenheit verlor Al-Khelaifi dann auch noch ein paar Worte bezüglich des Dauerthemas Kylian Mbappé. Für Klarheit in dieser Personalie sorgten sie allerdings nicht. "Sie wissen, was ich darüber denke: Kylian ist ein großer Spieler, ein großer Mann. Kylian weiß, was er tun will, wir auch."
Was der 22-jährige Angreifer jedoch genau will, lässt dieser ebenfalls regelmäßig im nebulösen Raum. Jüngstes Beispiel dafür ist eine ebenfalls bei der Ballon d'Or-Gala gegebene Aussage, die vielseitig interpretierbar ist.
Vom französischen Fachblatt L'Équipe auf seine Chancen gefragt, in der Zukunft einmal selbst als Weltfußballer ausgezeichnet zu werden, sagte der Stürmer nur kryptisch: "Natürlich ist es mein Ziel, einmal oder mehrere Male den Ballon d'Or zu gewinnen. Aber dafür bedarf es eines Prozesses." (via as.com).
Ob er mit "Prozess" nun einen längerfristigen Verbleib in der französischen Hauptstadt meinte - oder doch einen Wechsel im nächsten Jahr zu Real Madrid, blieb unbeantwortet.