Proteste gegen DFL: Fürth-Coach Zorniger mit scharfer Kritik an den Fans
- Fanproteste gehen weiter
- Beinahe-Spielabbruch in Hannover
- Deutliche Worte von Fürth-Trainer Zorniger
Von Daniel Holfelder
Die Fanproteste gegen den geplanten Investorendeal der DFL gehen auch an diesem Spieltag weiter. Am Freitagabend kam es in der Partie zwischen Hannover 96 und Greuther Fürth fast zu einem Spielabbruch. Fürth-Coach Alexander Zorniger machte aus seinem Ärger keinen Hehl.
"Die Fan-Gruppierungen machen gerade ihr eigenes Spiel", echauffierte sich Zorniger nach der 1:2-Niederlage seines Teams. "Die führen die Schiedsrichter, die DFL, die Mannschaften, alle am Nasenring durch die Manege. Und keiner greift ein."
Zuvor hatten die Anhänger mit ihren Protesten dafür gesorgt, dass die Begegnung in Hannover mehr als 20 Minuten lang unterbrochen werden musste. Schiedsrichter Patrick Ittrich stand nach eigenen Angabe kurz davor, das Spiel abzubrechen. 96-Anhänger hatten mehrmals Tennisbälle auf den Platz geworfen.
In Zornigers Augen überschätzen die Fans ihre Bedeutung. "Ich finde es unsäglich, wenn immer wieder angedeutet wird, dass die Fans das Herz des Spiels sind. Die einzige Gruppe, ohne die du ein Spiel nicht durchführen kannst, sind die Fußballer selbst", so der Fürther Trainer.
"Die Fans sind die Seele, aber nicht das Herz des Spiels."
- Fürth-Trainer Alexander Zorniger
"Die Fans sind die Seele des Spiels, ohne Zweifel. Aber sie sind nicht das Herz des Spiels. Und das Herz hat gerade akute Herzrhythmusstörungen, weil du einfach nicht mehr fokussiert bist. Das kann sich ein Nicht-Profisportler nicht vorstellen, was das für Auswirkungen hat, wenn du immer wieder ansetzt und immer wieder 'runterfährst. Das geht nicht. Das kann so nicht weitergehen", fuhr Zorniger fort.
Zustimmung erhielt er von seinem Trainerkollegen Stefan Leitl. "Das Spiel gehört den Spielern. Die Leute kommen wegen der Spieler ins Stadion. Die wollen ein Fußballspiel sehen. Wir brauchen schnellstmöglich eine Lösung", so der Hannover-Coach.
"Wenn ein Spiel nicht unter regulären Bedingungen gespielt werden kann: Warum muss dann ein Spiel durchgezogen werden? Dann sagt man: Schluss jetzt!", fasste Zorniger zusammen. Gleichzeitig betonte er ausdrücklich, Schiedsrichter Ittrich nicht zu einem Spielabbruch aufgefordert zu haben.
(Zitate via transfermarkt.de)