Projekt "Goldelse" - Hertha-Boss Schmidt erklärt neue Strategie

Olympiastadion Berlin.
Olympiastadion Berlin. / Pool/Getty Images
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Als Vorsitzender der Geschäftsführung will Carsten Schmidt bei Hertha BSC eine neue Philosophie entwickeln. Im Interview mit der Bild verriet der 57-Jährige, was es mit dem Projekt "Goldelse" auf sich hat, welche DNA er für den Verein entwickeln will und mit welchen deutschen Fußball-Größen er sich austauscht.

Carsten Schmidt ist seit dem 1. Dezember Vorsitzender der Geschäftsführung von Hertha BSC. Als solcher strebt er einige Veränderungen beim Klub aus der Hauptstadt an, damit das Geld von Investor Lars Windhorst auch endlich zum Erfolg führt. Im Interview mit der Bild verriet Schmidt auch den Namen der Strategie: Hertha habe das Projekt "Goldelse" gestartet, "benannt nach der Göttin Victoria auf der Berliner Siegessäule."

"Im Januar haben wir eine Ist-Analyse erarbeitet. Bis Juni werden unsere Strategie für die Jahre bis 2025 definiert und die sportlichen und unternehmerischen Ziele klar festgelegt sein. Darin wird beispielsweise stehen, wie wir Fußball spielen wollen, welche Spielphilosophie wir haben", erklärte Schmidt. Ihm sei es wichtig, dass der Verein eine fest verankerte Grundphilosophie hat, nach der sich dann alle handelnden Personen richten.

"Wir müssen Hertha BSC in eine nachhaltig erfolgreiche Richtung entwickeln, die nicht immer wieder von hektischen Korrekturen geprägt ist", sagte der 57-Jährige: "Ich habe zum Beispiel eine Sehnsucht, dass Mannschaft und Fans eins sind. Dass ein Team auf dem Platz steht, das für die Fans und für die Stadt mit hoher Intensität agiert. (...) Dieser Teil der Hertha-DNA ist für mich unverhandelbar. Ich habe da Bilder im Kopf, zum Beispiel Dortmund in der Klopp-Zeit. Das ist eine Vision, die ich im Team anstreben will."

Austausch mit Uli Hoeneß und Matthäus

Inspiration findet Schmidt dabei aber nicht nur bei Jürgen Klopp, dessen Satz "Wir brauchen nicht den perfekten Plan, aber wir sollten alle den gleichen haben" ihm ebenfalls sehr imponiert hat, sondern auch bei anderen Größen des deutschen Fußballs. So tausche er sich auch mit Uli Hoeneß oder Lothar Matthäus aus: "Hier kann ich im sport-unternehmerischen und sportlichen Teil lernen."

Eine Schlüsselfigur bei der zukünftigen Ausrichtung der Hertha ist auch der neue Geschäftsführer Sport, der aktuell noch gesucht wird. Dass Fredi Bobic, aktuell bei Eintracht Frankfurt, ein Kandidat ist, wollte Schmidt nicht bestätigen: "Die Suche ist Sache des Personalausschusses im Präsidium. Ich bin informiert und werde zur Meinungsbildung und Vorbereitung der Entscheidung hinzugezogen. Ich denke, Ende Mai, Anfang Juni wird eine Entscheidung getroffen sein müssen, um gemeinsam die neue Saison planen zu können."