Probleme beim Spielaufbau und Stellungsspiel: Bayerns Abwehr bringt Flick ins Grübeln
Von Tal Lior

Im Spiel des FC Bayern gegen RB Leipzig machten sich schnell zwei große Merkwürdigkeiten bemerkbar, für die Bayerns Defensiv-Spieler verantwortlich waren: Die vielen hohen diagonalen Bälle und eklatanten Fehler im Stellungsspiel. Dies fiel auch Bayern-Coach Hansi Flick auf der Pressekonferenz nach dem Spiel auf.
Bayern tat sich vor allem in der Anfangsphase der Partie im eigenen Ballbesitz schwer und versuchte es deshalb oft mit ungenauen langen Bällen, die fast immer beim Gegner landeten. Für dieses Verhalten waren vor allem die beiden Innenverteidiger Niklas Süle und Jerome Boateng verantwortlich.
Laut Flick gehört dieses Passspiel zu den Dingen, "die wir so nicht sehen wollen. Da war ich nicht ganz happy." Das Problem? Bayern verfügt derzeit nicht über einen Spiellenker, der das Spiel flach halten kann. Diese Rolle würde normalerweise der derzeit verletzte Joshua Kimmich übernehmen.
Emil Forsberg wundert sich über den Schwierigkeitsgrad seines Treffers
Ein weiteres Defizit, das man ebenfalls den beiden Innenverteidigern zuschreiben kann, war am Samstagabend das Stellungsspiel. Dies machte sich vor allem beim dritten Leipziger Gegentreffer von Emil Forsberg bemerkbar.
Der Schwede durfte aus einer komfortablen Situation vollkommen unbehelligt eine Flanke von Angeliño per Flugkopfball zur 3:2-Führung verwerten. Dies verwunderte sogar den Torschützen, der gegenüber Sky erklärte: "Ich war unglaublich frei. Ich war fast selber überrascht, wie frei ich war."
Beim 2:3 konnte Emil Forsberg seinen Augen kaum trauen, wie luftig im FCB-Strafraum verteidigt wurde! ❌ #SkyBuli #FCBRBL pic.twitter.com/krfnDYF82h
— Sky Sport (@SkySportDE) December 5, 2020
Dies ist ebenfalls ein bekanntes Problem beim FC Bayern. Seit dem Saisonbeginn kriegt der amtierende Champions-League-Sieger ungewöhnlich viele Gegentore, was nur durch die herausragende Offensive wettgemacht wird.
Flick erklärt diese Schwäche vor allem mit der fehlenden Abstimmung in der Defensive, die mit den vielen Verletzungen zu tun hat. Flick will deshalb "im Trainerteam überlegen, ob wir das vielleicht ein bisschen anpassen." Allzu viele Varianten lassen die neuen Ausfälle jedenfalls nicht zu.