Pro Klub: Die größten Überraschungen der Bundesligisten im Jahr 2020

Angelino ist eine der wichtigsten Leipziger Personalien
Angelino ist eine der wichtigsten Leipziger Personalien / Boris Streubel/Getty Images
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Das Bundesligajahr 2020 ist vorbei. Die vergangenen zwölf Monaten boten unheimlich viele Geschichten und neue Kapitel für alle Klubs. Bei dem einen oder anderen Verein glänzten einige Stars, die man kaum auf dem Zettel hatte.

Das sind die größten Überraschungen der Erstligisten 2020:


1. Bayern München - Alphonso Davies

Davies spielte sich auch in die Elf des Jahres
Davies spielte sich auch in die Elf des Jahres / Robbie Jay Barratt - AMA/Getty Images

Wer die Entwicklung von Alphonso Davies in dieser Weise vorausgesehen hatte, könnte wohl auch im Glücksspiel glänzen. Der Kanadier kam als Jungspund zu den Bayern, spielte sich aber seit dem Herbst des vergangenen Jahres in den Vordergrund. In diesem Jahr war er bis auf Verletzungspausen immer gesetzt. Was der Youngster speziell in der Champions League ablieferte, war für alle Fans unbeschreiblich. Dazu knackte er einige Geschwindigkeitsrekorde.

2. Bayer Leverkusen - Florian Wirtz

Wirtz ist seine Jugendlichkeit kaum noch anzumerken
Wirtz ist seine Jugendlichkeit kaum noch anzumerken / Lars Baron/Getty Images

Im Sommer dachte man bereits, dass sich Bayer Leverkusen ohne Kai Havertz wohl weniger Hoffnungen auf Titel machen kann. Doch schon zum Ende der vergangenen Saison deutete sich an, dass man den Nationalspieler durchaus sofort ersetzen könnte. Ein 17-Jähriger sorgte für Spektakel und war spätestens zur neuen Saison ein fester Bestandteil der Werkself. Was Florian Wirtz in seinen wenigen Monaten in der Bundesliga an Spuren hinterließ, lässt an einige Megastars erinnern.

3. RB Leipzig - Angelino

Angelino schlug enorm wuchtig ein
Angelino schlug enorm wuchtig ein / Oliver Hardt/Getty Images

Pünktlich zur Winterpause lieh RB Leipzig Angelino aus. Schon in den ersten Wochen deutete der Linksverteidiger an, dass er sich wohl nachhaltig bei den Leipzigern anbieten könnte. Die Andeutungen wurden schnell Gewissheit und so dehnte man die Leihe des unglaublich vielseitigen Spaniers aus. Seitdem ist er einer der besten Torschützen und nahezu nicht mehr zu ersetzen.

4. VfL Wolfsburg - Die Mannschaft

Die ganze Wolfsburger Mannschaft machte eine starke Entwicklung durch
Die ganze Wolfsburger Mannschaft machte eine starke Entwicklung durch / Oliver Hardt/Getty Images

Es ist enorm schwer, einzelne Stars beim VfL Wolfsburg hervorzuheben. Zu gut war die Mannschaftsleistung über die vergangenen Monate. Neben den Leistungsträgern um Wout Weghorst oder Ridle Baku glänzen auch die anderen Stars. Schwächen lassen sich bei den Wölfen kaum finden. So springt ein rekordverdächtig starkes Jahr heraus.

5. Borussia Dortmund - Erling Haaland

Haaland war einfach nicht aufzuhalten
Haaland war einfach nicht aufzuhalten / Lars Baron/Getty Images

Nach nur einem Jahr gleichen die Top-Leistungen von Erling Haaland beinahe der Normalität. Wenn man sich aber einmal in Erinnerung ruft, dass der Norweger erst seit dem Winter bei Borussia Dortmund spielt, ist sein Aufstieg kaum wahrzuhaben. So schnell wie nur irgendwie denkbar war er der Unterschiedsfaktor schlechthin. Seine Tore sind es, die den BVB durch die Liga und ganz Europa hievten.

6. Union Berlin - Marvin Friedrich

Die Bedeutung von Marvin Friedrich war so kaum zu erwarten
Die Bedeutung von Marvin Friedrich war so kaum zu erwarten / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

Auch bei den Berlinern ist es schwer, einen Fixpunkt aus diesem Jahr herauszustellen. Ein Akteur, der aber wirklich über die gesamte Zeit brillierte, war Marvin Friedrich. Im Vergleich zu seiner Zweitliga-Saison konnte der 25-Jährige noch einmal einen enormen Sprung machen. Heute ist er nicht nur defensiv einer der besten Köpenicker. Vier Saisontreffer nach 13 Spielen können sich ebenfalls sehen lassen.

7. VfB Stuttgart - Silas Wamangituka

Wamangituka konnte sich in der Bundesliga weiter verbessern
Wamangituka konnte sich in der Bundesliga weiter verbessern / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

Schon in der Rückrunde der Aufstiegssaison des VfB Stuttgart war Silas Wamangituka ein Leistungsträger. Den so großen Sprung ins Oberhaus erwartete man beim pfeilschnellen Flügelstürmer aber nicht in dieser Art und Weise. Mit zehn Torbeteiligungen allein in der laufenden Hinrunde ist er das Herz und die Seele des Stuttgarter Angriffs.

8. Borussia Mönchengladbach - Lars Stindl

Stindl kehrte vor einem Jahr in Bestform zurück
Stindl kehrte vor einem Jahr in Bestform zurück / Alexander Scheuber/Getty Images

Die größte Überraschung bei Borussia Mönchengladbach mag etwas skurril klingen. Immerhin ist der Kapitän und einstige Nationalspieler seit Jahren ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Dass er nach seinem Schienbeinbruch vor mehr als einem Jahr aber so stark zurückkehren würde, grenzt an ein kleines Wunder. Mit so viel Potential in den eigenen Reihen ist es gerade der 32-Jährige, der die Gladbacher in dieser Saison durch Höhen und Tiefen führt.

9. Eintracht Frankfurt - Andre Silva

Silva trifft und trifft und trifft
Silva trifft und trifft und trifft / Maja Hitij/Getty Images

Andre Silva ist wohl der "Corona-Stürmer" schlechthin. Sicherlich wird dem Portugiesen der Spitzname nicht unbedingt gefallen. Allerdings zeigte sich der Angreifer seit dem Beginn der Pandemie in bärenstarker Form. 17 Treffer erzielte er seit Mai in der Liga. Oft rettete er die Eintracht vor größeren Punktverlusten. Nach einigen Startproblemen hätte man Silva diese Entwicklung nicht unbedingt zugetraut.

10. SC Freiburg - Roland Sallai

Sallai hat sich in die Stammformation gearbeitet
Sallai hat sich in die Stammformation gearbeitet / Pool/Getty Images

Der SC Freiburg kann sich größtenteils darauf verlassen, dass die etablierten Stars um Nils Petersen oder Vincenzo Grifo Woche für Woche liefern. Doch es gab auch einige Profis, die etwas im Hintergrund ein starkes Jahr erlebten. Zu den überraschendsten gehört Roland Sallai, der seit vielen Monaten so gut wie gesetzt ist. Mit immer mehr Torbeteiligungen verstärkte der Ungar die Offensiv nachhaltig.

11. FC Augsburg - Felix Uduokhai

Uduokhai verpasste in dieser Saison keine Ligaminute
Uduokhai verpasste in dieser Saison keine Ligaminute / Alexander Hassenstein/Getty Images

Seit eineinhalb Jahren steht Felix Uduokhai bereits beim FC Augsburg unter Vertrag. Im Sommer brachten die Fuggerstädter gleich sieben Millionen Euro für den Innenverteidiger auf. Diese Summe zeigt schon, dass sich eine langfristige Bindung lohnen sollte. Der Abräumer zeigte sich in überraschend starker Form und spielte sich sogar in die Nationalmannschaft.

12. TSG Hoffenheim - Christoph Baumgartner

Baumgartner ist die Schaltzentrale der Hoffenheimer
Baumgartner ist die Schaltzentrale der Hoffenheimer / MARIUS BECKER/Getty Images

Für den neutralen Zuschauer etwas still und heimlich avancierte Christoph Baumgartner in diesem Jahr zu einer enorm festen Größe bei der TSG Hoffenheim. Elf überwiegend kurze Einsätze absolvierte er vor 2020. In diesem Jahr kamen 30 Einsätze als Leistungsträger hinzu. Der Offensivstratege ist nicht nur Vorbereiter, sondern reifte selbst zu einem eiskalten Vollstrecker. 14 Torbeteiligungen sind der Lohn für dieses Jahr.

13. Werder Bremen - Marco Friedl

Friedl wurde zu einer Institution in grün-weiß
Friedl wurde zu einer Institution in grün-weiß / Martin Rose/Getty Images

Eine Qualität machte Marco Friedl für Werder Bremen besonders wertvoll. Der Österreicher ist ein absoluter Kämpfertyp. Der unbändige Ehrgeiz brachte den Abräumer überhaupt erst in seine aktuelle Position. Seit dem Frühjahr ist der gelernte Innenverteidiger gesetzt, wobei Friedl auch Kapitän Niklas Moisander verdrängte. Heute ist er fast schon unersetzlich.

14. Hertha BSC - Matheus Cunha

Cunha ist ein Rohdiamant, der noch einige Schliffe vertragen könnte
Cunha ist ein Rohdiamant, der noch einige Schliffe vertragen könnte / Lars Baron/Getty Images

Matheus Cunha ist wohl die größte Überraschung der Herthaner. Im Winter heuerte der Brasilianer bei den Hauptstädtern an. Sofort schlug der vorschnell als erfolgloses Talent bezeichnete Angreifer ein. Elf Tore und vier Vorlagen sammelte der 21-Jährige in 23 Ligaspielen. Allerdings muss man bei ihm Abstriche machen, da ihm seine teilweise schwache Körpersprache einige Minuspunkte einbrachte.

15. 1. FC Köln - Jan Thielmann

Thielmann wurde unerwartet zu einem der Fixpunkte in der Kölner Offensive
Thielmann wurde unerwartet zu einem der Fixpunkte in der Kölner Offensive / Christof Koepsel/Getty Images

Leicht machte es sich der 1. FC Köln in diesem Jahr nicht. Unter dem Strich reichten die Leistungen bis jetzt nur knapp, um den erbitterten Abstiegskampf zu umgehen. Wenn man einen positiv auffallenden Akteur herausheben möchte, ist es wohl Jan Thielmann. Schon in der Rückrunde wurde das Eingewächs ins kalte Wasser geworfen. Seine Rolle nahm er aber sofort an und spielte sich in die Startelf. In dieser tauchte er auch in dieser Saison acht Mal auf.

16. Arminia Bielefeld - Amos Pieper

Pieper machte seinen Job gut
Pieper machte seinen Job gut / Christof Koepsel/Getty Images

In der Aufstiegssaison der Arminia war Amos Pieper bereits unangefochtener Stammspieler. Seine steile Entwicklung konnte der 22-Jährige nun aber auch in der Bundesliga beibehalten. Mit konzentrierten Leistungen sichert der Youngster die Defensive immer besser ab. Bisher darf er zu den Gewinnern der Bielefelder gezählt werden.

17. 1. FSV Mainz 05 - Robin Zentner

Zentner ist der konstanteste Mainzer
Zentner ist der konstanteste Mainzer / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

Für den 1. FSV Mainz lief es in diesem Jahr ebenfalls sehr überschaubar. Nur wenige Spieler konnten länger an ihrer Bestform kratzen. Am ehesten gelang dies Robin Zentner, der sich seinen Stammplatz im Tor zur Rückrunde der vergangenen Saison etwas überraschend zurückerkämpfte. Nach seinem Kreuzbandriss ist er in dieser Saison wieder voll in der Spur.

18. FC Schalke - Niemand

Selbst den Spielern dürfte der Zusammenhalt immer schwerer fallen
Selbst den Spielern dürfte der Zusammenhalt immer schwerer fallen / Christof Koepsel/Getty Images

Der FC Schalke bildet in unserer Liste eine große Ausnahme. Die Königsblauen stellen keinen wirklichen Gewinner oder überraschend starken Akteur. Nahezu jeder Spieler enttäuschte und wusste die ewig anhaltende Krise der Knappen nicht zu beenden. Wie die Mannschaft, der Trainer und vor allem der Vorstand scheinbar immer die falsche Entscheidung treffen kann, dürfte längst nicht nur die eigenen Fans zum Verzweifeln bringen.