Pressestimmen und Reaktionen zu Leipzig vs. United: "Die Jungs sind Maschinen"

Leipzig krönte sich für eine starke Gruppenphase
Leipzig krönte sich für eine starke Gruppenphase / DeFodi Images/Getty Images
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RB Leipzig hat sich mit einem 3:2-Erfolg gegen Manchester United die Teilnahme am Achtelfinale der Champions League gesichert. Die Sachsen belohnten sich für eine starke Leistung und waren nach dem Abpfiff spürbar erleichtert.

Julian Nagelsmann freute sich nach der Partie am Mikrofon von Sky über das Resultat: "Es war eine sehr intensive Schlussphase. Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht." Jetzt steht für den Bundesligisten also die K.O.-Runde an. Nachdem man es im vergangenen Jahr bereits ins Halbfinale schaffte, haben die Leipziger erneut Blut geleckt. "Das würden wir gerne wiederholen", so der Übungsleiter.

Mit der Entstehung der Gegentreffer war er allerdings nicht zufrieden. "Wir dürfen den Elfmeter nicht kriegen, wir müssen das besser verteidigen. Es ist für mich aber auch kein zwingender Elfmeter, sondern ein normaler Zweikampf. Bei dem zweiten Tor glaube ich auch, dass die Hand von Harry Maguire an den Ball geht. Ich habe vier Perspektiven gesehen, es ist schwer zu erkennen, aber ich glaube, dass es Handspiel war und auch nicht hätte zählen dürfen."

Nagelsmann: "Die Jungs sind Maschinen"

Glücklicherweise hatten die zweifelhaften Tore keinen Einfluss mehr auf die Punkteverteilung. "Es ist jetzt auch egal, wir sind weiter, die Jungs haben gefightet. Die Jungs sind Maschinen, das haben sie heute wieder gezeigt", so Nagelsmann. Der Trainer wurde noch zu einigen weiteren Themen wie der taktischen Herangehensweise befragt.

Nagelsmann war mit seiner Mannschaft hochzufrieden
Nagelsmann war mit seiner Mannschaft hochzufrieden / Boris Streubel/Getty Images

"Wir wussten, dass sie Probleme mit Spielverlagerungen in ballferne Räume haben. Das können wir ganz gut, wenn wir den Blick haben. Und den hatten wir heute ganz häufig. Wir wussten, dass sie flache Flanken hinter die Kette auf den zweiten Pfosten nicht so gerne haben." Vor allem aufgrund der großen Belastung ist er mit der Einstellung seiner Mannschaft aber vollends zufrieden.

"Wir haben zuletzt viele enge Spiele gehabt, aber nie einen Dämpfer gekriegt, sondern meistens es noch gut über die Zeit gebracht. Und sind wie in München stabil gestanden. Das sind schon Erlebnisse, die dir in kräftezehrenden Zeiten Power geben. Die Jungs waren in der Kabine total ausgelassen, aber auch verdient ausgelassen."

Orban: "Haben es gut wegverteidigt"

Torschütze und Türöffner Angelino war nach dem Abpfiff ziemlich erschöpft, freute sich dementsprechend über das Resultat. "Es war hart. Es fühlt sich so gut an. Vor allem gegen sie. Wir haben es uns selbst schwergemacht. Das machen wir immer wieder. Aber am Ende des Tages sind wir stark geblieben. Pete [Peter Gulacsi] hat wieder einmal eine unglaubliche Parade gezeigt. Auch wenn wir uns es schwer gemacht haben, es ist gut, dass wir gewonnen haben."

Mal wieder war Angelino einer der Helden des Abends
Mal wieder war Angelino einer der Helden des Abends / DeFodi Images/Getty Images

Abräumer Willi Orban analysierte das Spiel noch etwas mehr im Detail: "Wir waren von Anfang an sehr gut drin im Spiel. Gerade in den ersten 25 Minuten haben wir die Räume sehr gut gefunden, die wir vorher angesprochen hatten. Wir haben schöne Tore erzielt. Im Endeffekt hätten wir in der ersten Halbzeit schon mehr Tore machen können, als es die zwei waren. Unterm Strich haben wir hochverdient gewonnen. Sich in der Gruppe mit diesen Mannschaften durchzusetzen, das ist schon ein starkes Signal."

Auch wenn man es sich mit einigen unnötigen Fouls oder Unaufmerksamkeiten noch etwas schwer machte, lobte Orban seine Hintermannschaft: "Aber im Endeffekt haben wir es recht gut wegverteidigt gegen die körperlichen Engländer."

Die internationalen Pressereaktionen

In England dominiert die Ernüchterung über das enttäuschende United. "Die Saison von Manchester United erlebte einen schweren Dämpfer, als der deutsche Vertreter RB Leipzig sie aus der Champions League warf", so BBC.

Der Telegraph geht wird noch deutlicher: "United zahlt den Preis für einen weiteren katastrophalen Start und versagt nach dem nächsten defensiven Verkehrsunfall. Oft denkt man, dass es defensiv in dieser Saison kaum noch schlimmer werden könnte für Manchester United und dann finden sie wieder eine Möglichkeit, sich selbst in den Fuß zu schießen."

"Manchester Uniteds Fall von einstigem Glanz schreitet immer schneller voran. Ihr Platz im europäischen Mittelklassenfußball bestätigte sich nach einer erschreckenden defensiven Leistung gegen RB Leipzig", so die Times.

Von der österreichischen Kronenzeitung gibt es dagegen viel Zuspruch für den Mut und die Überzeugung der Leipziger. "RB Leipzig gewinnt tolle Tor-Show gegen Manchester United. In der Schlussphase begann für die Hausherren aber noch einmal das große Zittern. Der Ausgleich fiel aber nicht mehr. Deshalb glückte die Revanche für die 0:5-Pleite in Manchester."

Für die Presse in Frankreich bedeutete das Ergebnis die vorzeitige Qualifikation von PSG. "RB Leipzig war etwas ängstlich, konnte aber seine Führung behaupten und sich am Dienstag gegen Manchester United in der Champions League behaupten. Der Sieg bedeutet einen Platz im Achtelfinale der Champions League und ermöglicht es PSG gleichzeitig, trotz der Verschiebung der Begegnung mit Istanbul einen Platz in der nächsten Runde zu buchen."