Premier League treibt Transfermarkt-Revolution an: Ziehen weitere Top-Ligen mit?

Robin Gosens, Manu Koné, Sébastien Haller, Raheem Sterling und Jadon Sancho haben eine Sache gemeinsam. Die Akteure haben allesamt am Deadline Day den Verein gewechselt - und zwar während der laufenden Saison. Dies soll bald der Vergangenheit angehören.
Robin Gosens ist auf dem letzten Drücker bei Florenz verwandelt.
Robin Gosens ist auf dem letzten Drücker bei Florenz verwandelt. / KONTROLAB/GettyImages
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Das Ende der Transferphase ist für alle Beteiligten nicht selten eine Nervenzereißprobe und ein echtes Ärgernis. Dies liegt unter anderem daran, dass der Liga-Betrieb Ende August bereits läuft, aber einige Akteure nicht wissen, bei welchem Klub sie die Saison verbringen werden. Im gleichen Zuge wissen auch die Coaches nicht genau, auf welche Kräfte sie überhaupt dauerhaft bauen können.

Es ist längst zur Gewohnheit geworden, dass ganz am Ende der Transferperiode und insbesondere am Deadline Day noch ordentlich eingekauft wird. Dies führt nicht selten zu kuriosen Situationen. Das beste Beispiel gab am 30. August dieses Jahres wohl Robin Gosens ab. Während der Linksfuß fest damit rechnete, am Abend gegen St. Pauli auf dem Platz zu stehen, ging eine Leihe nach Florenz letztlich doch noch durch. Folgerichtig ging es für ihn nach Italien, während Coach Bo Svensson kurzfristig umplanen musste.

Premier League peilt Revolution an: Unterstützung wohl gewiss

Derartige Situationen könnten aber schon bald der Vergangenheit angehören. Laut der Londoner Zeitung Times streben insbesondere die Premier-League-Klubs eine Revolution des Transfermarktes an. Dem Bericht zufolge sind sich die Klubs einig darüber, dass das Fenster bereits unmittelbar vor dem Saisonstart am 15. August schließen soll. Die weiteren Top-Ligen, die spanische La Liga, die italienische Serie A, die französische Ligue 1 und die Bundesliga, sollen das Vorhaben unterstützen.

Diese Regelung hätte den klaren Vorteil, dass die Planungssicherheit erhöht wird und Schlüsselspieler nicht während der Saison an einen anderen Top-Liga-Klub verloren gehen können. Die Chance darauf, dass die Transfermarkt-Revolution tatsächlich Wirklichkeit werden könnte, ist offenbar gar nicht so gering. Die europäische Klub-Vereinigung ECA soll dem Vorschlag offen gegenüberstehen.

Freie Bahn für die Saudi Pro League?

Einen Nachteil gibt es bei all dem aber auch. Die Spieler aus den Top-Ligen könnten schließlich noch immer von den verbliebenen Ligen abgeworben werden. Bereits in diesem Jahr war das Transferfenster für Wechsel beispielsweise in die Süper Lig oder in die Saudi Pro League länger offen. Zwar haben die meisten Ligen nicht die finanziellen Möglichkeiten oder die Attraktivität, um Top-Spieler abwerben zu können, jedoch gilt das eben nicht - oder nur bedingt - für die Saudi Pro League. Denken wir nur an den 42-Millionen-Euro-Wechsel von Ivan Toney am 31. August vom FC Brentford zu Al-Ahli. Die reichen Klubs aus Wüste hätten fortan noch mehr Zeit, quasi konkurrenzlos um Spieler zu buhlen, während sich die Vereine aus den Top-Ligen auch nicht mehr um Ersatz bemühen könnten.

Bei all dem sei allerdings auch angemerkt, dass es keine Verkaufs-Pflicht gibt. Zu diesem Zeitpunkt haben schließlich alle Spieler noch bis Sommer Vertrag, weshalb ein Abgang stets im Einverständnis mit dem Klub erfolgen müsste. Lediglich bei Ausstiegsklausel verhält sich das anders, jedoch betrifft dies nicht all zu viele Spieler. Zudem gäbe es ja theoretisch die Möglichkeit für die Top-Liga-Vereine, sich genau gegen dieses Szenario mit einer weiteren Extra-Klausel zu wappnen.


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